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Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde

Titel: Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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sein Schwert. Ich selbst lade gerade mein letztes Magazin.«
    »Arg große Sprünge werden wir damit wohl nicht mehr machen können.«
    Die Ruul hatten sie seit ihrem missglückten und bereits im Ansatz stecken gebliebenen Ausbruchsversuch ständig unter Druck gesetzt. Kleinere Vorstöße in ihre Richtung hatten sie gezwungen, langsam aber beständig ihre Munitionsvorräte aufzubrauchen. Nun stand das Ende kurz bevor.
    Von den Ruul, die zwischen ihnen und Kazumi und Lopez standen, hörte Alan verdächtige Gespräche. Er verstand zwar die Sprache nicht, doch die Stimmen klangen zuversichtlich. Dazu hatten die Slugs auch allen Grund. Er spähte vorsichtig um die Ecke und gab einen kurzen Feuerstoß ab, der einen der Ruul von den Beinen riss.
    Mit etwas Glück, wird das die anderen vorsichtiger werden lassen …
    Er sah Bewegung auf dem Korridor. Die Slugs rückten vor.
    … oder auch nicht.
    »Macht euch bereit. Sie kommen.«
    »Bereit machen?«, fragte Jakob halb im Scherz. »Soll ich sie anspucken, wenn sie um die Ecke kommen?«
    »Verkauf einfach dein Leben so teuer wie möglich.«
    Alan war so konzentriert, dass er nicht bemerkte, wie Rachel ihren Fernzünder aus der Tasche holte und fast liebevoll über das Gehäuse strich. Sie legte vorsichtig ihren Daumen unter den ersten Kippschalter.
     
    Seine Welt bestand nur noch aus Schmerz. Craig hatte kein Gefühl mehr in den Beinen und nur noch sehr wenig im restlichen Körper. Blut lief ihm in die Augen und verklebte seine Lider. In seinen Ohren klingelte es und somit fiel auch dieser Sinn aus, um sich zu orientieren.
    Es spielte ohnehin keine Rolle mehr, da er eines bewussten Gedankens kaum noch fähig war. Ein Arm lag nutzlos unter seinem eigenen Körper eingeklemmt. Der andere war weit von sich gestreckt.
    Er hatte mit diesem Arm etwas vorgehabt. Nur was? Er wusste es nicht mehr. Seine Fingerspitzen strichen über einen Gegenstand. Das Gefühl war so unnatürlich in dieser Umgebung und seinem Zustand, dass es unwillkürlich seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Er fing an, den Gegenstand mit seinen Fingern zu erforschen. Er war glatt und schien eine Art Quader zu sein.
    Und da war noch etwas. Eine Art Vorrichtung auf einer Seite des Quaders. Ansonsten wies der Gegenstand keinerlei Verzierung, Vertiefung oder sonst eine Besonderheit auf. Nur diese eine Vorrichtung.
    Etwas hatte es mit diesem Gegenstand auf sich. Etwas, das er eigentlich hätte wissen müssen. Etwas, das wichtig war. Nur sein vor Schmerzen vernebeltes Hirn konnte die Erinnerung, was er zu tun hatte, einfach nicht abrufen.
    Er hatte noch eine letzte Aufgabe zu erfüllen. So viel war ihm klar. Und es hatte mit diesem seltsamen Ding zu tun, das er nicht sehen konnte. Wäre er noch fähig gewesen zu sehen, wäre es ihm bestimmt wieder eingefallen. Da war er sich hundertprozentig sicher.
    Aber auch, wenn er nicht mehr wusste, was zu tun war, sollte er vielleicht die einfache Vorrichtung betätigen und sehen, was passierte. Was für eine andere Wahl hätte er denn auch schon gehabt. Es war ja nicht so, dass er im Moment noch viel zu tun hatte.
    Mit seinem letzten Atemzug schnippte Craig den Schalter um. Er war bereits tot, als der Sprengsatz explodierte, der noch immer geduldig auf seinen Einsatz wartete.
     
    Ohrenbetäubender Lärm ergoss sich in den Korridor. Gefolgt von Rauch und Feuer. Alan drehte sich zur Seite und bedeckte instinktiv Rachels Körper mit seinem. Eine dichte Rauchwolke, gefolgt von einer glühend heißen Stichflamme fegte durch den Korridor.
    Die Ruul, gerade noch ihrer sicheren Beute gewiss, wurden buchstäblich auf der Stelle ausradiert. Die Decke über dem Zugang zum Evakuierungsdeck stürzte ein und verschüttete ihre brennenden Leichen unter sich. Ein Kaitar schrie auf und verstummte schließlich abrupt.
    Als der Lärm langsam abebbte, rollte Alan sich von Rachel herunter und spähte in den zerstörten Korridor. Die Sichtverhältnisse waren nun sogar noch schlechter als zuvor. Wo vorher nur die Dunkelheit sie beeinträchtigt hatte, waren jetzt dichte Rauch- und Rußwolken, die die Sichtweite praktisch auf null reduzierten.
    Entlang des Korridors waren kleinere Brände ausgebrochen, die allerdings nicht wesentlich dabei halfen, die Situation aufzuhellen.
    »Was ist passiert?«, fragte Rachel hustend. Auch in Alans Hals kratzte es verdächtig. Der Ruß setzte sich in der Luftröhre fest und erschwerte das Atmen. Als wäre das noch nicht genug, war es jetzt auch noch so drückend heiß

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