Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)
terranischen Leichten Kreuzern. Nachdem sich die Heckkanoniere eingeschossen hatten, schnitten sie das unglückselige Schiff buchstäblich in Scheiben. Es war, als würde man beim Tranchieren eines Truthahns zusehen.
Ein weiterer Apollo-Kreuzer erlitt ein ähnliches Schicksal und brach nach wenigen Sekunden Beschuss aus der feindlichen Formation aus, wobei er einen Schwanz an geborstener Panzerung und durch Mikrorisse entweichenden Sauerstoff hinter sich herzog.
Land jubilierte innerlich. Selbst dezimiert, geschwächt, zusammengeschossen und am Ende ihrer Kraft zeigte seine 9. Flotte, wozu sie in der Lage war.
Borsky knirschte wütend mit den Zähnen. Das Geräusch war auf der ganzen Brücke zu hören und zehrte an den Nerven seiner Besatzung. Doch er hatte nur Augen für die Tragödie, die sich vor seinen Augen abspielte.
Die terranischen Einheiten zerlegten mit chirurgischer Präzision seine Schiffe. Mit jeder Minute, die verging, fügten sie seiner Flotte größere Verluste zu. Das musste aufhören. Augenblicklich!
»Geschwindigkeit erhöhen«, befahl er. »Setzen Sie uns an die Spitze der Flotte und feuern Sie auf alle Ziele, die sich anbieten.«
»Verflucht!«
Borskys Poseidon-Klasse-Schlachtschiff nahm Fahrt auf und setzte sich an die Spitze der Formation. Seine Waffen waren zwar vergleichsweise schwach, doch es war die Masse, die in diesem Fall den Ausschlag geben würde. Der Poseidon hatte unglaublich viele davon. In ihrem geschwächten Zustand, würde das Schlachtschiff kurzen Prozess mit seinen Einheiten machen. Und als wäre das noch nicht genug, preschten die feindlichen Piranhas heran, um den Vormarsch ihres Flaggschiffs zu decken.
»Zerberusse vor und unsere Einheiten abschirmen. Greift die Piranhas an! Geschwindigkeit erhöhen. Wir müssen mehr Abstand zwischen uns und den Gegner bringen. Halten Sie uns nach Möglichkeit außer Reichweite seiner Laser. Die Gatlings können wir leicht absorbieren.«
Hoffe ich.
Die folgenden Minuten entwickelten sich für Land zu einem Spießrutenlauf. Trotz Maximalgeschwindigkeit blieb Borsky ihnen dicht auf den Fersen. Seine Laser, Raketen und Gatlings sandten Tod und Vernichtung gegen Lands Schiffe. Dem Admiral und seiner Streitmacht lief in alarmierender Geschwindigkeit die Zeit davon. Und langsam, aber sicher gingen ihnen die Optionen aus.
Bevor sie überhaupt in Reichweite der vor Anker liegenden 9. Flotte waren, verloren sie einen weiteren Sioux-Kreuzer, zwei Leichte Falcon-Kreuzer und eine Fregatte. Allesamt von dem Poseidon erledigt, unterstützt von den Apollo-Kreuzern, die das riesige Schiff schützend umschwärmten.
Lands Besatzungen wehrten sich mit dem Mut der Verzweiflung und zerstörten ein Schiff nach dem anderen. Auf diese Weise büßte Borsky fünf weitere umgebaute Frachter ein, genauso wie drei Apollo-Kreuzer.
Die Jäger prallten mit ähnlich vernichtendem Ergebnis aufeinander. Mit deprimierender Regelmäßigkeit explodierten Einheiten beider Seiten und entließen ihre Piloten in einen grausigen Tod. Nach einer fast zehnminütigen Jägerschlacht, die zwischen den Giganten stattfand, waren noch zwei Zerberusse und neun Piranhas übrig.
Die Piranhas kehrten in den Schutz ihres Flaggschiffs zurück, nicht länger erpicht auf ein weiteres Kräftemessen mit den terranischen Piloten. Land beorderte die Zerberusse hingegen nach Central zurück, wo sie landen sollten. In der bevorstehenden Entscheidungsphase des Gefechts würden sie keine Rolle mehr spielen. Die Piloten hatten sich diese Ruhe außerdem weiß Gott verdient.
»Nachricht von der Lissabon«, meldete Beriljov.
»An meine Station durchstellen.«
Vor Land baute sich das Abbild seines Chefingenieurs auf. Der Admiral atmete erleichtert auf.
»Logan, ich hoffe, Sie haben gute Neuigkeiten für mich.«
»Wir sind so weit, Sir. Ich übermittle Ihnen die Koordinaten, auf die Sie die Rebellenflotte locken müssen.« Er tippte etwas außerhalb von Lands Sichtfeld auf eine Tastatur. Nur Augenblick später erschienen Zahlenkolonnen auf Lands rechten Seitenbildschirm.
»Ausgezeichnet. Bleibt es bei der einen Salve, die verfügbar ist?«
Der Chefingenieur der Lissabon zuckte ergeben mit den Achseln. »Nach der ersten Salve werden wir versuchen nachzuladen, aber manuell braucht das sehr viel Zeit und ich bezweifle, dass wir die Gelegenheit zu einem zweiten Schuss erhalten, wenn der Plan schiefgeht. Mal ganz davon abgesehen, dass es schwierig wird, einen zweiten Kurzschluss zu
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