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Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Uniform achtlos fallen. Für Ordnung war später noch Zeit. Nun erst mal eine entspannende Dusche nach der strapaziösen Reise. Und danach eine Mütze voll Schlaf. Morgen würde ein anstrengender Tag werden. Und wenn sie sich nicht sehr täuschte, würden die Tage bis zu Davids Verhandlung keinesfalls weniger anstrengend werden.
        
     

4
     
    Calough erwies sich tatsächlich als unschätzbare Hilfe. Am nächsten Morgen geleitete er sie bereits um 6:00 Uhr früh Ortszeit in den Zellentrakt. Die Arrestzellen befanden sich tief in den Eingeweiden von Central und waren nur über einen einzigen Aufzug in der Mitte der Station zu erreichen, der darüber hinaus noch streng bewacht wurde.
    Rachel war dennoch überrascht, als sie neben den obligatorischen Marines auch zwei Dutzend Blaurücken vorfand. Ausgerüstet mit automatischen Waffen wirkten sie äußerst bedrohlich. Ihre grimmigen Mienen taten ein Übriges, um diesen Eindruck noch zu verstärken.
    Die Marines hielten sich bewusst abseits von Maxwells Leuten und sie schienen über deren Anwesenheit alles andere als erfreut. Tatsächlich konnte sich Rachel gut vorstellen, dass sie die Blaurücken völlig richtig als Misstrauensvotum in ihre Fähigkeiten interpretierten, den Zellentrakt zu bewachen.
    Calough ignorierte absichtlich den Anführer der A.i.S.-Soldaten – einen Lieutenant mit Mittelscheitel und wichtigtuerischem Gehabe – und wandte sich demonstrativ an den Master Sergeant, der die Marines kommandierte.
    »Commander Nelson Calough und ein Gast«, verkündete er schlicht und reichte dem Mann einen schriftlichen Befehl. Dieser nahm ihn mit einem freundlichen Nicken entgegen und studierte ihn. Der A.i.S.-Lieutenant war ob der völligen Missachtung seiner Person, des Mangels an Respekt seinem Rang und seiner Position gegenüber empört. Arrogant stolzierte er herüber, platzierte sich neben dem Master Sergeant und griff wortlos nach dem Befehl.
    Im letzten Moment entzog der Marine das Dokument den Fingern des Lieutenants. Sein Kopf schoss nach oben, die Augenbrauen zogen sich drohend über der Nasenwurzel des Sergeants zusammen und er strafte den Lieutenant mit einem bitterbösen Blick. Ein Blick, der ein Loch durch einen Eisberg hätte schmelzen können. Mit Marines sollte man sich besser nicht anlegen.
    Der Blaurücken-Offizier war jedoch entweder so trunken von seiner eingebildeten Wichtigkeit oder schlicht und ergreifend zu dumm, um sich davon einschüchtern zu lassen. Auffordernd wedelte er mit einer Hand vor der Nase des Marines herum. Dessen Miene wurde immer düsterer.
    »Her damit!«, verlangte der Blaurücken-Offizier grob.
    »Womit?«, fragte der Master Sergeant unschuldig und missverstand den Lieutenant absichtlich. Rachel fragte sich, ob die Animositäten an Bord bereits einen Punkt erreicht hatten, an dem ein Marine absichtlich einen Zwischenfall provozieren würde, um einigen A.i.S.-Schergen die Köpfe zusammenzuschlagen. Rachel hoffte es nicht. Um des Lieutenants willen.
    »Diese Befehle.« Der A.i.S.-Offizier deutete ungeduldig auf das Dokument und regte sich innerlich wohl über die Begriffsstutzigkeit des Marines auf, ohne auch nur auf den Gedanken zu kommen, dass der Unteroffizier ihn auf den Arm nahm. »Ich muss sie ebenfalls überprüfen.«
    »Das denke ich nicht.«
    »Sergeant!«
    »Lieutenant?«
    »Her damit!«, wiederholte der Offizier und hatte offenbar alle Mühe, seine Wut im Zaum zu halten.
    »Kann ich nicht machen.«
    »Was??«
    »Das kann ich nicht machen.« Der Master Sergeant seufzte bekümmert auf. »Dieser Befehl betrifft Sie nicht.«
    »Das ist ja wohl ein Scherz?!«
    »Ganz und gar nicht. Meine Leute und ich, wir sind Teil der Stationsbesatzung und hier mit Wachaufgaben beschäftigt. Dieser Befehl betrifft diese zwei Offiziere«, er deutete auf Calough und Rachel, »und somit muss ich diesen Wisch überprüfen. Sie hingegen haben mit dieser ganzen Angelegenheit nichts zu tun.«
    »General Maxwell hat mich damit beauftragt, Ihre Marines bei ihren Wachaufgaben zu unterstützen, Sergeant. Somit bin ich hier der ranghöchste Offizier auf diesem Wachposten. Und Sie sind mir unterstellt und werden mir sofort dieses Dokument aushändigen.«
    »Zunächst einmal«, begann der Marine geduldig, »sind Sie zwar ranghöher – das ist richtig –, aber ich bin Ihnen nicht unterstellt und Sie sind somit nicht Teil meiner Befehlskette. Und zweitens ist General Maxwell nicht befugt, hier Wachpersonal einzuteilen, wie es ihm gefällt.

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