Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)
es ging.«
»Sie erklärten mir, dass heute das Urteil in meinem Verfahren fallen würde und zu schweigen deshalb nicht länger Sinn habe.«
»Ganz genau. Und worüber haben Sie bisher beharrlich geschwiegen, ohne jemanden von Ihrem Geheimnis zu berichten?«
»Es handelt sich um die Natur der hier stattfindenden Verschwörung.«
»Schon wieder dieses Ammenmärchen …«, höhnte Kalnados.
»Schweigen Sie!«, herrschte Land ihn offen feindselig an. »Von Ihnen will ich jetzt während der Befragung kein Wort mehr hören.«
Kalnados und Maxwell starrten den Admiral mit offenem Mund an. Stuck wirkte gefasster, doch nicht minder überrascht.
»Vielen Dank, Admiral Land. Und? Was ist die Natur der Verschwörung auf Serena?«
»Als ich auf Starlight die Spur der Verschwörer aufnahm, die mich nach Serena führte, geschah dies nicht zufällig. Die Verschwörer lockten mich absichtlich hierher, um mich in die Falle zu locken, mit dem Mord an Anthony Benson.«
»Fahren Sie fort.«
»Ich war nämlich der Abteilung für innere Sicherheit auf der Spur, die für mehrere sehr ungewöhnliche und subversive Aktionen in letzter Zeit verantwortlich zeichnet.«
Bei seinen Worten brach im Raum Tumult aus. Kaum jemand hielt es auf den Plätzen. Alles war auf den Beinen und brüllte wild durcheinander. Dabei schien die eine Hälfte der Anwesenden David zu verfluchen, die andere Hälfte zu unterstützen. Rachel selbst fühlte eigentlich gar nichts. Viel zu sehr war sie verloren in einem Schockzustand. David hatte gerade eine der mächtigsten Organisationen, die es je auf der Erde gegeben hatte, des Hochverrats bezichtigt. Einerseits würde es sie nicht wundern, wenn seine Anschuldigungen der Wahrheit entsprächen, andererseits fragte sie sich, ob David den Verstand verloren hatte.
Maxwell klopfte mit seinem Hammer im Sekundentakt auf den Tisch, um die Ordnung wieder herzustellen. Witzigerweise war Kalnados so perplex von Davids Eröffnung, dass er nicht einmal auf die Idee kam, Einspruch einzulegen.
»Coltor, Fitzgerald, ich habe jetzt endgültig die Schnauze voll von Ihnen beiden«, brüllte Maxwell, nachdem sich der Tumult halbwegs gelegt hatte. »Commander Fitzgerald, ich verurteile Sie wegen Missachtung des Gerichts zu dreißig Tagen Haft. Lieutenant Colonel Coltor, Sie werden zurück in den Arrest gebracht, während wir über das Urteil beraten. Ich lasse nicht zu, dass dieses Tribunal veralbert oder für lächerliche Selbstdarstellungen benutzt wird. Ich erkläre hiermit die Beweisaufnahme für abgeschlossen. Wachen, bringen Sie Coltor und Fitzgerald in den Arrest.«
Die beiden Blaurücken bewegten sich zügig auf Fitz und David zu. Letztere blieben jedoch ganz gelassen. Und dann geschah, was Rachel nicht mal im Traum erwartet hatte. David stand ganz ruhig auf, zog sein rechtes Hosenbein hoch und holte aus einem versteckten Holster eine kleine Handfeuerwaffe, die er auf den verdutzten Maxwell richtete.
»Ganz im Gegenteil, General«, erklärte David sachlich. » Ich stelle Sie unter Arrest.«
Wie nahezu jeder andere im Raum blieb Rachel wie angewurzelt sitzen und ließ die unwirkliche Szenerie auf sich einwirken. Sie wollte aufstehen, wollte David anschreien, er solle doch die Waffe fallen lassen, er würde alles nur noch schlimmer machen. Doch ihre Kehle war wie zugeschnürt. Die Menschen fingen an, sich wie in Zeitlupe zu bewegen. Maxwells erschrockener Gesichtsausdruck, die Blaurücken, die sich auf David zubewegten, alles wirkte wie im Traum.
Plötzlich wurden die Türen des Gerichtssaals aufgestoßen. Der Lärm riss Rachel ins Hier und Jetzt zurück. Horden blaugrün uniformierter Soldaten stürmten herein. Marines in voller Kampfausrüstung. Die Männer und Frauen hielten sich gar nicht lange mit Nettigkeiten auf. Ohne die Blaurücken aufzufordern, sich zu ergeben, stürzten sie sich einfach auf sie, rangen sie zu Boden und legten ihnen Handschellen an. Die Blaurücken waren viel zu verdutzt, um an Gegenwehr zu denken. Die wenigstens von ihnen waren überhaupt bewaffnet.
Die Aktion wurde so schnell und effizient durchgeführt, dass die Marines den Gerichtssaal bereits kontrollierten, bevor Maxwell sich auch nur von seinem Stuhl erhoben hatte.
Maxwell und Kalnados wirkten gleichermaßen gelähmt vor Überraschung. Stuck verfolgte die Aktion nur aus schreckgeweiteten Augen. Lediglich Land, Fitzgerald und David wirkten kein bisschen überrascht. Mit Gleichmut beobachteten sie, wie die Marines einen
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