Der Ruul-Konflikt 4: Verschwörung auf Serena (German Edition)
Blaurücken nach dem anderen wieder auf die Beine zerrten und an einer Wand Aufstellung nehmen ließen.
»Was zum Teufel geht hier vor?«, fluchte Maxwell, nachdem er seine Stimme wiedergefunden hatte.
»Leisten Sie keinen Widerstand, General«, belehrte Land ihn. »Meine Marines nehmen Sie und Ihre Leute in Gewahrsam.« Maxwell holte tief Luft. »Bemühen Sie sich nicht, um Hilfe zu rufen. Ihre Leute wurden nicht nur hier im Saal, sondern auch auf Central und allen anderen Raumstationen verhaftet. Auf Serena wird es zwar länger dauern, alle Blaurücken festzusetzen, aber das Endergebnis wird dasselbe sein. Es wird niemand kommen, um sie zu retten.«
Maxwell klappte mit hörbarem Laut seine Kiefer wieder aufeinander. »Das … das ist ungeheuerlich!«, schnappte er wütend.
»Ja, das ist es. Doch nachdem, was ich von Fitzgerald erfahren habe, ließen Sie mir kaum eine andere Wahl. Dieses System ist ab heute wieder in den Händen einer rechtmäßigen, zivilen Regierung. Ich habe den Gouverneur bereits im Vorfeld der Verhandlung über die Aktion informiert. Seine Leute unterstützen meine Marines nach besten Kräften.«
»Das … das … « Doch Maxwell brachte keinen klaren Satz mehr zustande.
»Wachen? Schafft Sie in den Arrestbereich.«
»Also das nenn ich eine überraschende Wendung«, sagte Rachel und wandte den Blick Calough zu. Sofort verstummte sie. Mit dem Mann stimmte etwas nicht. Er schien sie gar nicht gehört zu haben. Vielmehr taxierte er David und Fitzgerald mit hasserfüllten Blicken.
Plötzlich griff er unter seine Uniformjacke. Als er die Hand wieder zutage förderte, umklammerte diese eine Laserpistole. Zu Rachels grenzenlosem Entsetzen richtete er die gefährliche Waffe auf Fitz, der ihnen immer noch den Rücken zudrehte und den Abtransport der Blaurücken überwachte.
»Fitz! Vorsicht!«, schrie sie und warf sich mit ihrem ganzen Gewicht gegen Calough. Die Waffe wurde nach rechts gerissen, ein Schuss löste sich und verfehlte Fitzgerald nur knapp. Stattdessen brannte sie ein Loch in die Wand hinter dem Richtertisch.
Calough richtete seinen hasserfüllten Blick auf Rachel, stieß seinen Kopf vor und hämmerte ihr seine Stirn gegen das Nasenbein. Da sie zu nah war, gelang es ihm nicht, genug Schwung aufzubringen, um ihr die Nase zu brechen. Trotzdem riss ihr der Schlag den Kopf zurück und ihre Augen tränten vor Schmerz.
Als sie wieder sehen konnte, lag sie auf dem Rücken. Die Mündung der Laserpistole auf ihre Stirn gerichtet. Calough verzog das Gesicht zu einer triumphierenden Fratze. Rachel bemerkte, wie sich sein Zeigefinger um den Abzug spannte.
Ein Bein trat gegen Caloughs Knie und der Sicherheitsbeamte knickte ein, gleichzeitig schlug ein Ellbogen gegen dessen Handgelenk. Das Gelenk brach, ohne nennenswerten Widerstand zu leisten. Die Waffe entglitt kraftlos gewordenen Fingern. Ein letzter Schlag gegen das Brustbein und Calough krachte zu Boden.
Fitzgeralds sorgenvolles Gesicht erschien in ihrem Sichtfeld. »Alles in Ordnung?«
Sie nickte und mit seiner Hilfe zog sie sich wieder auf die Füße. Zwei Marines eilten herbei und stellten Calough wieder auf. Die Arme auf den Rücken gedreht. In seinen Augen stand blanke Verachtung.
Rachel ging einige Schritte auf ihn zu.
»Wieso?«, fragte sie ihn. Calough lachte nur höhnisch und drehte den Kopf weg. Rachel verpasste ihm eine schallende Ohrfeige, doch auch diese entlockte ihm kein Wort. Rachel packte den Mann, den sie für ihren Freund gehalten hatte, frustriert am Kragen. Calough sog schmerzerfüllt die Luft ein. Eine dunkle Vorahnung überkam sie. Ungeduldig riss sie seine Uniformjacke auf. An der rechten Schulter trug er einen Verband, der eine Laserwunde verbarg. Genau an der Stelle, an der er getroffen worden war, als er Rachel hatte umbringen wollen. Sie ließ von ihm ab und taumelte zwei Schritte zurück. Das Attentat in jener Nacht, als sie aus Fitzgeralds Quartier gekommen war, kam ihr ungewollt in den Sinn. In dem dunklen Korridor. Calough war also der Attentäter, der sie hatte erwürgen wollen.
»Wieso?«, flüsterte sie. »Wieso?«
Doch Calough lächelte sie nur zynisch an.
Auf einen Wink Fitzgeralds brachten die Marines den Mann weg. Sanft drehte er Rachel um, damit sie ihm ins Gesicht sehen musste.
»Rachel? Rachel? Bist du noch bei mir? Ich weiß, das ist alles schwer zu verdauen, aber mach mir jetzt bloß nicht schlapp. Nicht ausgerechnet jetzt. Ich brauche dich.«
Seine Worte durchdrangen den
Weitere Kostenlose Bücher