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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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ROCKETS-Teamleiter schwang den Lauf mit dem Bajonett herum und parierte gekonnt den nächsten Hieb.
    »Scott!«, rief Laura besorgt von irgendwo rechts von ihm.
    »Ich komme schon klar«, antwortete er, ohne den Blick von seinem Gegner zu nehmen. »Lasst euch meinetwegen nicht aufhalten. Platziert die Granaten.«
    Der Ruul verstärkte den Druck und keifte etwas in seiner Sprache. Scotts Übersetzungsimplantat war nicht in der Lage, alles zu übersetzen, sondern nur einzelne Sprachfetzen. Er verstand Ich , Haut und lebendig . Man musste beim besten Willen kein Genie sein, um sich den Rest ausmalen zu können. Einem ruulanischen Krieger im Nahkampf Kraft gegen Kraft entgegenzusetzen, war keine gute Idee, also ließ sich Scott rücklings fallen und rollte sich über die linke Schulter nach hinten ab.
    Der Ruul, durch die unerwartete Aktion plötzlich aus dem Gleichgewicht gebracht, stolperte vor. Scott riss blitzschnell sein Bajonett hoch und schlitzte den Slug vom Bauch bis zum Hals auf. Der Ruul brüllte vor Pein auf und versuchte, seine hervorquellenden Eingeweide mit den Händen im Körper zu halten.
    »Laura?«
    »Granaten sind platziert«, meldete sich seine Stellvertreterin. »Nichts wie weg.«
    Eine weitere Aufforderung war unnötig. Scott drehte sich auf dem Absatz um und machte, dass er wegkam. Im Sprint öffnete er eine Verbindung zu Alans Team.
    »Granaten sind platziert. Wir verschwinden.«
    »Verstanden. Wir ziehen uns ebenfalls zurück.«
    Scott hechtete über die nächste Mauer – gerade noch rechtzeitig. Hinter ihm explodierten mehrere Phosphorgranaten inmitten der ruulanischen Artilleriemunition. Der ehemalige Park verwandelte sich in eine Flammenhölle, die die Ruul verzehrte und zu Asche verbrannte. Die Geschütze verschmolzen zu einem wertlosen Schlackehaufen, der für niemanden mehr eine Gefahr darstellen würde.
    Der Phosphor und die daraus resultierenden Feuer der Sekundärexplosionen brannten mit alles versengender Hitze. Scott spürte sie sogar noch hinter der Mauer, die er sich als Deckung auserkoren hatte.
    Mit müdem Blick musterte er sein Team. Laura und Nancy hielten Esteban im Arm, während die Sanitäterin notdürftig eine üble Bauchwunde versorgte. Der Pilot der Einheit hatte offenbar ebenfalls Bekanntschaft mit einem ruulanischen Schwert gemacht. Esteban stöhnte und wand sich vor Schmerzen.
    »Kommt er durch?«, fragte er besorgt.
    »Wenn er schnell in ein Krankenhaus kommt, ja«, antwortete Nancy ohne aufzublicken.
    Scott sah sich unter seinen Leuten aufmerksam um. Einer fehlte. Er warf Laura einen fragenden Blick zu. »Nadrim?«
    Laura sah auf und als Antwort schüttelte sie lediglich den Kopf.
      
    Die Schlacht um das MacAllister-System spitzte sich erneut zu. Tyler und die höheren Offiziere des Systems standen um den Holotank, als Bobby Bates und David Coltor hereinstürmten.
    Tyler sah neugierig auf. »Und?«
    »Pommeroy war der Verräter. Er wurde verhaftet.«
    Tyler fluchte unterdrückt, widmete sich jedoch gleich wieder der Katastrophe, die sich vor ihren Augen abspielte.
    »Wie sieht es aus?«, fragte David, während er Hahlbach mit einem mitfühlenden Blick streifte. Pommeroys Assistent schien wie betäubt von der Nachricht, dass ausgerechnet sein Vorgesetzter ein Verräter sein sollte.
    »Nicht gut«, erwiderte Tyler. »Auf MacAllister kriegen wir die Situation so langsam in den Griff. Die ROCKETS haben soeben eine feindliche Geschützstellung ausgehoben und von den anderen Kontinenten trafen vor knapp einer halben Stunde Verstärkungen aus Miliz- und TKA-Truppen ein. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis wir den Raumhafen zurückerobert haben. Von Neu-Asalti wissen wir leider noch nichts. Wir können nur hoffen, dass sie dort durchhalten.«
    »Das hört sich doch alles in allem nicht schlecht an«, meinte David.
    »Ja«, erwiderte die Präsidentin. »Wenn das nur alles wäre.«
    David stellte sich neben sie, um sich die Bilder auf dem Holotank ebenfalls anzusehen. Als er realisierte, was sie so beunruhigte, pfiff er leise durch die Vorderzähne.
    »Genau«, sagte sie. »Die feindliche Flotte rückt wieder gegen uns vor, und wenn nicht bald ein Wunder geschieht, werden wir sie diesmal nicht aufhalten können.«
      
    Der Attentäter kniete sich neben die Leiche seines Kontaktmannes und hob die leere Schnapsflasche mit Daumen und Zeigefinger hoch. Vorsichtig schnüffelte er daran. Er nahm einen eigenartigen, leicht chemischen Geruch in den Resten der Flüssigkeit und dem

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