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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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Flaschenhals wahr. Angewidert warf er die Flasche beiseite. Sie zersprang in Hunderte Scherben, als sie auf dem Boden auftraf.
    Mit einem nicht geringen Maß an Amüsement betrachtete er Karls Leichnam. Die Hände des Mannes hatten sich noch im Tode in seinen Hals verkrallt, die Augenlider standen weit offen, die Augäpfel schienen aus den Höhlen treten zu wollen. Der Mann war keines leichten Todes gestorben. Wer auch immer den Alkohol vergiftet hatte, verstand sich auf zwei Dinge: seine Falle auszulegen, ohne eine Spur zu hinterlassen, und eine Botschaft zu hinterlassen. Karls Tod war ohne Zweifel als Botschaft gemeint. Auf Anhieb fielen ihm ein Dutzend Gifte ein, die den Mann schnell, sauber und in einem Bruchteil der Zeit ins Jenseits befördert hätte. Falls der unbekannte Mörder so gut war, wie es den Anschein hatte, mussten sie ihm zweifellos bekannt sein.
    Stattdessen hatte er sich jedoch mit Absicht für ein besonders quälendes Gift entschieden. Der Attentäter zweifelte nicht daran, dass Karls Tod als Vergeltung für Nogujama zu verstehen war. Micks Tod kurze Zeit zuvor stieß in dieselbe Kerbe.
    Der Attentäter zuckte die Achseln. Sein Kontrahent hatte ihm Mühe und Arbeit erspart, denn diese beiden losen Enden musste nun nicht mehr abgeschnitten werden. Dennoch beunruhigten ihn die Ereignisse.
    Dass dieser Kerl den Unterschlupf gefunden hatte, bewies seine Fertigkeiten, vor allem wenn man die kurze Zeitspanne seit Nogujamas Tod bedachte. Und das bedeutete, dass er nun ganz oben auf der Abschussliste seines geheimnisvollen Kollegen stand. Das war der Teil seiner Überlegungen, der ihm am meisten Kopfzerbrechen bereitete.
    Der Attentäter sah sich aufmerksam in dem Unterschlupf um. Nichts deutete darauf hin, dass auch ihm selbst hier eine Falle gestellt werden sollte. Trotzdem vermochte er nicht, das Gefühl drohenden Unheils abzuschütteln, das ihn mit einem Mal erfasste.
    Zum ersten Mal, seit er in dieser Branche arbeitete, fühlte er Unsicherheit in sich aufsteigen. Zum ersten Mal stand er einem Gegner gegenüber, der über die gleichen Kenntnisse, die gleichen Fähigkeiten und vor allem die gleiche Zielstrebigkeit verfügte.
    Der Attentäter sah sich ein letztes Mal um und verließ den Unterschlupf eilig in dem Wissen, dass er ihn nie wieder betreten würde.
        
     

22
     
    »Commander«, befahl Vincent, »rufen Sie die Mannschaft auf Gefechtsstation. Sieht aus, als meinen es die Ruul dieses Mal todernst.«
    »Aye-aye, Sir.«
    Sekunden später dröhnten die Alarmsirenen durch die Korridore und Quartiere des Schlachtträgers. Besatzungsmitglieder, die sich erst vor Kurzem hingelegt hatten, torkelten schlaftrunken und erschöpft aus ihren Kojen, um sich zu den ihnen zugewiesenen Kampfstationen zu begeben.
    »Ich brauche Aufstellung und Stärke«, ordnete Vincent an, während er bereits sein taktisches Hologramm aufrief. Es gab immer noch keine Nachrichten von der Kronos . Das Schlachtschiff würde ihnen im bevorstehenden Kampf spürbar fehlen. Doch selbst wenn man das Schlachtschiff in die Rechnung mit einbezog, gab es kaum Chancen auf etwas, das man auch nur entfernt als Sieg bezeichnen konnte.
    »Ich speise die Daten ein«, erwiderte Ivanov und hackte auf sein tragbares Datenterminal ein.
    Hologramme, die die feindlichen Schiffe darstellten, erschienen auf dem Display. Neben jedem Symbol erschienen Zahlenkolonnen, die Typ, Klasse, Masse und Beschleunigungswerte angaben. Die bloße Anzahl der Symbole ließ Vincents Herz für einen Moment aussetzen.
    »Eine Verbindung zur Oberfläche«, befahl er. »Geben Sie mir die Präsidentin.«
      
    David stand neben Tyler, als sie Vincents Ruf entgegennahm.
    »Ja, Commodore«, sagte die Präsidentin in dem vergeblichen Versuch, Ruhe auszustrahlen.
    »Der Feind rückt mit mindestens zweihundert Schiffen gegen uns vor.«
    David bemerkte, wie Tyler einen Kloß im Hals herunterschluckte. »Wie stehen unsere Chancen?«
    »Zwischen richtig mies und nicht vorhanden«, antwortete DiCarlo lapidar.
    »Neues von der Kronos?«
    David merkte auf, als das Schiff seines Vaters erwähnt wurde, doch die Antwort ließ ihn niedergeschlagen den Kopf senken.
    »Nein, nichts.«
    DiCarlo schwieg einen Augenblick, bevor er weitersprach. »Es gibt aber auch Positives.«
    Tyler verzog zynisch das Gesicht. »Für Positives bin ich immer zu haben. Reden Sie schon.«
    »Die erste Angriffswelle besteht ausschließlich aus umgebauten Frachtern der Kinder der Zukunft. Die Ruul halten

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