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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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heißt. Es liegt nur zwei Blocks von dem entfernt, das angegriffen wurde.«
    Tyler sah alarmiert auf.
    »So nah?«
    Pommeroy zuckte lediglich mit den Schultern. »Die Alternative wäre, die Konferenz in eine andere Stadt auf MacAllister oder sogar in ein ganz anderes System zu verlegen.«
    »Das kommt nicht infrage«, hielt Tyler strikt dagegen. »Wenn wir das tun, kriegen wir sie nie mehr an einen Tisch.« Sie rieb sich mit Daumen und Zeigefinger müde die Nasenwurzel. »Können wir die Delegationen beschützen?«
    Pommeroy schwieg und betrachtete unangenehm berührt seine Schuhe. Tyler sah auf und fixierte ihn mit hartem Blick. »Können wir die Delegationen beschützen?«, wiederholte sie mit fester Stimme.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete er wahrheitsgemäß.
    Tyler ließ sich in ihren Stuhl zurücksinken.
    »Verstehen Sie mich nicht falsch«, fuhr er beschwichtigend fort. »Wir werden alles nur Menschenmögliche tun.«
    »Aber …?«
    »Aber es gibt keinen allumfassenden Schutz vor Attentätern. Den kann es gar nicht geben. Und vor Fanatikern sowieso nicht. Sehen Sie nur, einer von ihnen hat sich sehenden Auges gefangen nehmen lassen, nur um dem Bombenleger zu ermöglichen, seinen Sprengsatz zu deponieren. Vor solchen Menschen gibt es keinen hundertprozentigen Schutz, keine Garantie.«
    »Soll das heißen, wir können nichts tun?«
    »Jedenfalls nicht mehr, als wir ohnehin schon tun. Die Sicherheitsvorkehrungen sind bereits so gut, wie sie unter den gegebenen Umständen sein können.«
    Diskretes Hüsteln lenkte die Aufmerksamkeit der beiden auf sich.
    »Ja, Frank? Sie haben etwas zu sagen?«
    »Es gibt eine andere Möglichkeit, die bisher noch nicht diskutiert wurde.«
    Tyler lehnte sich interessiert nach vorn; Pommeroy zog fragend eine Augenbraue nach oben. »Nämlich?«
    »Die 9. Flotte.«
    »Steht bei Serena. Und?«
    »Wir könnten sie zu Hilfe rufen«, schlug Hahlbach zaghaft vor.
    Tyler schüttelte den Kopf, ließ sich wieder zurückfallen und seufzte enttäuscht. Pommeroy betrachtete seinen Assistenten mit zurechtweisendem Blick. »Die 9. Flotte herrufen? Einfach so? Machen Sie sich nicht lächerlich, Frank.«
    »Ich meine das ganz ernst. Serena ist auch ohne die Kriegsschiffe der 9. Flotte stark genug, sich zu behaupten. Mal ganz davon abgesehen, dass es schon seit Jahren keine Angriffe gegen das System gegeben hat. Aber hier, im MacAllister-System, könnte die Flotte durchaus von großem Nutzen sein. Sie verfügt über Schiffe und Truppen, die das System binnen kürzester Zeit unter Kontrolle hätten. Die Sicherheit der Konferenz und der Delegierten wäre gewährleistet.«
    Tyler verkniff sich nur knapp eine heftige Erwiderung, zählte innerlich bis zehn und gestattete sich erst dann, auf den Vorschlag zu antworten. »Sie reden von Kriegsrecht. Das meinen Sie nicht ernst.«
    »Aber natürlich …«
    »Mal ganz davon abgesehen«, unterbrach sie ihn unwirsch, »dass Ihr Vorschlag gegen ein bestehendes Abkommen mit fünf außerirdischen Völkern verstößt, so bedeuten die Maßnahmen, die Sie vorschlagen, eine empfindliche Einschränkung der Bürgerrechte. Die Bewohner des Systems würden uns dafür ans Kreuz nageln – zu Recht. Nein, zu solchen Maßnahmen bin ich nicht bereit.«
    »Die 9. Flotte würde aber Sicherheit gewährleisten«, beharrte Hahlbach stur.
    »Der Preis ist zu hoch, und damit ist die Diskussion beendet.«
    »Aber …«
    »Das reicht, Frank«, fiel Pommeroy ihm ins Wort. »Die Präsidentin hat ihre Entscheidung getroffen.«
    Hahlbach blickte zu Boden und presste ein »Ja, Sir« heraus.
    »Sie können für heute gehen. Am besten begeben Sie sich in Ihr Quartier. Wir reden später weiter.«
    »Ja, Herr Botschafter.« Hahlbach stand auf, verneigte sich kurz in Richtung Tylers und schlenderte mit dem, was von seiner Würde noch übrig war, aus dem Zimmer.
    Pommeroy sah ihm kopfschüttelnd hinterher. »Eigentlich ist er ein guter Mann, nur leider manchmal etwas übereifrig.«
    »Wir waren alle mal jung«, entschuldigte sie sein Verhalten, doch sein Vorschlag hatte sie ins Grübeln gebracht. Der Einsatz von Truppen in dieser Größenordnung auf einer größtenteils zivilen Kolonie ohne eine Bedrohung von außen widerstrebte ihr zutiefst. Und doch …
    »Worüber denken Sie nach?«
    Erst jetzt wurde ihr bewusst, wie abwesend sie auf Pommeroy gewirkt haben musste. Sie lächelte verlegen. »Über Ihren Assistenten. Und seine Worte.«
    »Sie denken doch nicht ernsthaft darüber nach

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