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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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alle Mühe, seine Überraschung zu verbergen, stattdessen verschränkte er die Arme abwehrend vor der Brust.
    »Sie? Was wollen Sie?«
      
    Jonathan warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Es war knapp nach ein Uhr nachts. Eigentlich keine Zeit, zu der man seinen Vorgesetzten noch behelligen sollte, doch es gab einiges, das er vor Beginn der morgigen Konferenz besprechen wollte. Er war überzeugt, bei den Sicherheitsvorkehrungen an alles gedacht zu haben. Allerdings wollte er auf Nummer sicher gehen und sich das Einverständnis Coltors einholen. Schließlich war der Lieutenant Colonel die letzte Instanz, wenn es um die Sicherheit der Delegationen ging.
    Jonathan verließ den Aufzug in dem Stockwerk, das der MAD für Coltor reserviert hatte. Er verkniff sich ein Schmunzeln. Es hatte durchaus seine Vorteile, in der Hierarchie des MAD aufzusteigen. Und Coltor war definitiv ein Karrieretyp.
    Coltors Leibwächter grüßten ihn freundlich und ohne ihm seine Dienstwaffe abzunehmen. Sie kannten ihn bereits seit Langem und er war über jeden Zweifel erhaben.
    »Ist er noch wach?«, fragte er den Anführer der Schutztruppe.
    »Ja«, antwortete dieser. »Hat aber Besuch.«
    Jonathan runzelte verwirrt die Stirn. »Um diese Zeit? Wen?«
    Der Mann senkte vielsagend den Blick und neigte leicht den Kopf, eine Geste, die Jonathan zu interpretieren verstand. »Schon klar. Das dürfen Sie nicht sagen. Ich muss aber mit ihm sprechen.«
    »Hat das nicht bis morgen Zeit?«
    »Leider nein.«
    Der Anführer der Leibwächter zuckte ergeben mit den Schultern und klopfte an der Tür.
    »Was gibt es?«, fragte eine tiefe Stimme aus der Suite.
    »Captain Clarke möchte mit Ihnen sprechen, Sir.«
    »Einen Moment.«
    Es gehörte zwar nicht zum guten Ton, doch Jonathan spitzte augenblicklich die Ohren. Er bekam nicht viel mit, doch er glaubte, in der Suite Stimmen unterscheiden zu können. Beide männlich. Es wurde verhalten getuschelt. Dann Stille.
    »Herein«, sagte David schließlich.
    Der Anführer von Coltors Leibwache öffnete die Tür und schloss sie hinter Jonathan sogleich wieder.
    »Jon«, begrüßte sein Vorgesetzter ihn freundlich und mit Handschlag. »Was gibt es?«
    »Ich wollte nur letzte Sicherheitsvorkehrungen für morgen besprechen, Sir.«
    »Bitte setzen Sie sich«, bot David ihm an. Jonathan kam der Aufforderung gerne nach, kam aber auf dem Weg zur Couch nicht umhin, nach Anzeichen des nächtlichen Besuchers zu suchen. Eines der wenigen Indizien, die sich ihm boten, war eine geöffnete Tür, die in einen Nebenraum führte. Ein weiteres war ein halb leeres Glas mit Orangensaft und ein zweites mit Mineralwasser auf dem Tisch. Als David Jonathans Interesse bemerkte, räumte er die Gläser schnell beiseite und verstaute sie erneut in der Bar.
    Jonathans Verwirrung wuchs. Warum sollte sein Vorgesetzter seinen Gast vor ihm verstecken? Seine berufsbedingte Neugier wurde geweckt. Sobald er ein Geheimnis witterte, musste es gelöst werden. Ansonsten fand er deswegen keine Ruhe.
    Jonathan legte die Akte, die er mit sich führte, auf den Tisch und sein Vorgesetzter setzte sich ihm gegenüber, um sich die mitgebrachten Unterlagen anzusehen.
    »Ich habe zusätzliche Kräfte der Miliz angefordert, um den äußeren Sicherheitsbereich zu verstärken«, erklärte Jonathan ergänzend. »Damit haben wir mehr MAD-Personal und Marines, um das Hotel und die nähere Umgebung zu sichern. Außerdem habe ich alle Dächer der Umgebung mit unseren Leuten besetzen lassen, damit wir keine Scharfschützen befürchten müssen. Das erschien mir angemessen, da wir uns nun nicht mehr im höchsten Gebäude der Stadt befinden.«
    David nickte beifällig. »Sie können wohl Gedanken lesen«, lächelte er. »Dasselbe ist mir ebenfalls durch den Kopf gegangen.«
    Jonathan beobachtete seinen Vorgesetzten aufmerksam, während dieser die Daten überflog und die Akte schließlich mit zufriedenem Gesichtsausdruck schloss und an Jonathan zurückreichte.
    »Sieht alles sehr gut aus. Falls Sie noch zusätzliche Leute brauchen, fragen Sie auf der Kronos nach. Admiral Coltor wird uns bestimmt gern mit einigen seiner Marines aushelfen.«
    »Verstanden.«
    Jonathan dachte angestrengt nach. Es gab noch einen weiteren Punkt, über den er unbedingt mit David reden wollte. Der Grund hieß Colin Grey. Nach dem Empfang und dem seltsamen Verhalten seines Vorgesetzten hatte Jonathan Nachforschungen angestellt, um herauszufinden, ob besagter Offizier ein Sicherheitsrisiko darstellte. Das

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