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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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bevor wir etwas tun konnten. Zwei Stockwerke unter ihnen. Sie ziehen sich gerade zu ihren Shuttles zurück. Feuer einstellen. Nicht angreifen. Wir dürfen Quel Thais Leben nicht riskieren.«
    Alan und Scott wechselten einen schnellen Blick. Scott erkannte, dass sein Kollege genau dasselbe dachte wie er auch. »Die Jäger!«
    Die beiden ROCKETS-Offiziere sprangen auf und stürmten zurück in den Konferenzsaal, aus dem die Angreifer sie soeben unter hohen Verlusten getrieben hatten. Die Überlebenden des Angriffs starteten soeben mit dem einzigen noch funktionstüchtigen Shuttle und hoben ab. Aus anderen Stockwerken startete ein halbes Dutzend weiterer Shuttles – und sie hatten keine Ahnung, in welchem sich der Meskalno aufhielt.
    »Hier Major Scott Fergusen an alle Zerberus-Jäger: Feuer einstellen. Ich wiederhole: Feuer einstellen. Der Feind führt in einem der Shuttles eine Geisel bei sich. Die Shuttles nicht aufhalten.«
    »Hier Major Laura Parducci. Verstanden. Was sollen wir stattdessen tun?«
    Scott wünschte sich, er hätte darauf eine Antwort gehabt.
        
     

12
     
    David Coltor stürmte in das militärische Planungszentrum tief unter der Oberfläche von MacAllister. Präsidentin Tyler, Agent Bates und Nogujama erwarteten ihn bereits. Die Präsidentin und Bates waren in eine gedämpfte Diskussion verstrickt, während Nogujama tief in Gedanken versunken auf eine Karte des MacAllister-Systems starrte.
    »Frau Präsidentin«, begrüßte er Tyler, während er Bates eilig zunickte.
    »Colonel«, grüßte die Präsidentin zurück.
    »Gibt’s etwas Neues?«
    Tyler schüttelte erschöpft den Kopf. »Man ist noch mit Aufräumarbeiten beschäftigt, aber es gibt viele Opfer auf unserer Seite. Man hat mit Anschlägen gerechnet, nicht mit einem Großangriff.«
    »Die Jäger der Lydia haben eine dritte Angriffswelle verhindert und fast zwei Dutzend Shuttles abgeschossen«, fuhr Bates fort. »Es hätte alles noch sehr viel schlimmer kommen können.«
    Coltor warf einen Blick an Bates vorbei und bemerkte zwei Meskalno-Offiziere, die auf Pommeroy und Hahlbach einplapperten und kaum zu beruhigen waren.
    »Ich glaube, es ist schlimmer.«
    Bates folgte dem Blick. »Die Meskalno sind außer sich. Sie drohen sogar mit Krieg, falls Quel Thai irgendetwas passiert.«
    »Das ist ja großartig. Nicht nur, dass wir es nicht geschafft haben, eine Koalition zu formen, nun stehen wir auch noch kurz vor einem Krieg mit einer weiteren Macht dieser Galaxis.«
    Bates deutete über die Schulter auf Nogujama. »Und er ist kaum ansprechbar.«
    »Was tut er da?«
    Bates zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung. Seit drei Stunden steht er dort wie eine Statue und starrt auf diese Karte – fast wie apathisch. Ich würde zu gern wissen, was ihm gerade durch den Kopf geht.«
      
    Nogujama war alles andere als untätig oder gar apathisch. Vielmehr war jede Zelle seines Gehirns auf das zugrunde liegende Problem fokussiert. Diese Streitkräfte, die den Angriff auf das Hotel durchgeführt hatten, gehörten eindeutig zu den Kindern der Zukunft. Dieser Punkt war unstrittig.
    Was ihm zu schaffen machte, war die generalstabsmäßig geplante und umgesetzte Aktion an sich. Wer hätte gedacht, dass die Kinder zu einer solchen Aktion fähig waren, geschweige denn dass sie bereit waren, solche Verluste hinzunehmen?
    Die Frage, die er sich anfangs stellte, war die nach dem Warum. Warum einen solchen Aufwand betreiben, um einen einzigen Delegierten gefangen zu nehmen? Die Antwort auf diese Frage hatte er inzwischen erhalten.
    Hinter sich hörte er die Meskalno zetern und drohen. Die Kinder hatten sich genau den richtigen Delegierten herausgesucht, um möglichst große Schwierigkeiten zu verursachen.
    Nun galt es, Schadensbegrenzung zu betreiben – dies bedeutete, Quel Thai musste gefunden und unverletzt zurückgebracht werden. Was die Frage aufwarf, wohin die Shuttles der Kinder verschwunden waren. Dies stellte ein äußerst kniffliges Problem dar. Sie schienen sich nämlich buchstäblich in Luft aufgelöst zu haben.
    Nach dem Angriff gingen die Shuttles in Tiefflug über und verschwanden zwischen den Wolkenkratzern. Die Zerberusse der Lydia hatten noch versucht, ihnen zu folgen, doch die hohe Geschwindigkeit der Raumüberlegenheitsjäger entpuppte sich plötzlich als Nachteil. Außerhalb des Sicherheitsbereichs hatten sich die Shuttles getrennt und waren im zivilen Verkehr der Kolonie untergetaucht. Sicherheitskräfte, Miliz, TKA und Marines stellten

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