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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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einen Augenblick nach, bevor sie entschlossen aufblickte. »Tun Sie es.«
      
    Vincent schreckte von seiner Koje hoch, als plötzlich die Alarmsirenen durch die Korridore der Lydia gellten. Er fühlte sich, als hätte er sich gerade erst zur Ruhe begeben. Ein Blick auf den Chronometer seines Quartiers zeigte ihm, dass er lediglich eine Stunde geschlafen hatte.
    Als er die Hand nach seinem Kommunikator ausstreckte, drang bereits die Stimme seines XO aus dem Lautsprecher an der Wand. »Commodore, auf die Brücke! Commodore, sofort auf die Brücke!«
    Vincent sprang aus dem Bett und griff noch in der Luft nach der Uniform, die er über einem Stuhl fein säuberlich zusammengelegt hatte. Weniger als fünf Minuten später betrat er seine Kommandobrücke, während er noch dabei war, seine Uniform zuzuknöpfen.
    »Bericht!«
    »Wir haben den Kontakt zu den Wachschiffen an der Systemgrenze verloren«, antwortete Ivanov, während er hinter Lieutenant Karpov an der taktischen Station stand und diesem über die Schulter sah.
    »Zu allen?«, fragte Vincent und ließ sich in seinen Kommandosessel sinken.
    »Wir erhalten noch sporadische Meldungen von drei Leichten Kreuzern. Sie melden schwere Gefechte. Es ist immer wieder von einem Angreifer die Rede.«
    »Angreifer? Noch mehr Kinder der Zukunft?«
    Ivanov griff sich an sein Ohr, während er eine weitere Meldung erhielt. Abwesend sah er auf, während die Meldungen über sein Headset weiter auf ihn einprasselten. »Commodore, wir verlieren dort draußen unsere Augen und Ohren. Die fremden Schiffe zerstören das Satellitennetz.« Ivanov unterbrach sich selbst, während er weiter den schlechten Nachrichten lauschte.
    Plötzlich erbleichte der XO sichtlich.
    »Commander?«, fragte Vincent drängend. Der Mann gab mit keinem Muskelzucken zu erkennen, ob er seinen Kommandanten überhaupt verstand. »Vasili?«
    Endlich sah Ivanov auf. »Ruulanische Schlachtträger an der Peripherie des Systems gesichtet.«
    Vincent schluckte schwer. »Wie viele?«
    »Mindestens zwanzig. Tendenz steigend.«
    »Com, ich brauche eine Verbindung zur Kolonie. Sofort! Und geben Sie mir Admiral Coltor an Bord der Kronos .«
      
    »Sind die Zahlen verlässlich?«, fragte Präsidentin Tyler in die Atmosphäre geschockter Stille hinein.
    »So verlässlich, wie sie nur sein können«, erwiderte Vincent über Com. »Ohne Satelliten sind wir auf unsere Schiffssensoren beschränkt und die sind auf diese Entfernung eine Informationsquelle, die mit Vorsicht zu genießen ist. Aber nach dem, was uns an Daten vorliegt, sammeln sich derzeit etwas mehr als zweihundert Kriegsschiffe in der Peripherie des Systems. Wir zählen etwa dreißig bis vierzig Schlachtträger, die von Dutzenden kleinerer Schiffe begleitet werden, außerdem noch etwa vierzig bis achtzig Schiffe, die wir positiv als umgebaute Frachter identifiziert haben.«
    »Die Kinder der Zukunft«, spie Tyler die Worte förmlich heraus. »Sie kommen also aus ihren Verstecken.«
    »Um uns alle zur Hölle zu schicken«, meinte Botschafter Pommeroy. Sein Assistent verhielt sich ungewohnt schweigsam und blieb bewusst im Hintergrund. Tyler verschwendete jedoch kaum einen Gedanken an ihn. Zu viel stürzte im Moment auf sie alle ein. Die Ruul und ihre menschlichen Verbündeten starteten einen Großangriff auf das MacAllister-System und das Ziel dieser Operation war nur allzu offensichtlich.
    »Wie ist unsere derzeitige Offensivkapazität?«
    »Da wären zum einen die sieben Schiffe der Delegationseskorte. Ich habe alle Wachschiffe zurückgerufen, doch es war für die meisten zu spät. Von den vierundzwanzig Leichten Kreuzern existieren nur noch elf, alle mehr oder weniger angeschlagen. Die Lydia und die Kronos stellen aber unsere schwersten Aktivposten dar und die schaffen es nicht gegen die Übermacht, die man gegen uns auffährt. Nicht allein.«
    »Ist das System bereits abgeriegelt?«
    »Noch nicht ganz, aber das kann nicht mehr lange dauern. Falls wir uns aus dem System zurückziehen, müssen wir es sofort tun. Und … bei allem Respekt, Frau Präsidentin … ich will, dass Sie sofort Ihren Hintern auf die Kronos bringen und das System verlassen … Ma’am.«
    Tyler schmunzelte leicht angesichts der unverblümten Ausdrucksweise des Offiziers, wurde jedoch sofort wieder ernst. Der Angriff hätte zu keinem ungünstigeren Augenblick kommen können. Mit jeder Stunde, die verging, rückte eine Einigung in greifbare Nähe. Nur noch ein kleiner Ruck wäre nötig, doch wenn

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