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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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habe, Grey«, sagte Jonathan und konnte sich ein Gefühl des Triumphs nicht verkneifen.
    »Das geht Sie absolut nichts an, Clarke«, erwiderte Grey. Der Mann wirkte nicht im Mindesten beunruhigt. »Wenn Sie klug sind, drehen Sie sich schnell um und verschwinden wieder.«
    Jonathan kniff die Augen zusammen. »Sie kennen mich?«
    »Denken Sie, es wäre mir entgangen, dass Sie Erkundigungen über mich eingeholt haben? Wie gesagt, Sie sollten jetzt besser gehen.«
    »Das hätten Sie wohl gerne«, spottete Jonathan. »Die Hände schön hoch. Ich denke, Coltor wird einige Fragen an Sie und Ihre Freunde haben, und es wird mir ein Vergnügen sein, Ihrem Verhör beizuwohnen.«
    In diesem Moment ging alles rasend schnell. Einer der Männer griff sich an die Hüfte und zog in einer fließenden Bewegung seine Waffe. Jonathan warf sich zur Seite. Ein Schuss knallte und traf den Mann in der Brust. Der Aufprall warf ihn gegen die nächste Wand.
    Sein Partner hatte bereits die eigene Waffe gezogen und feuerte. Der Schuss verfehlte Jonathans Kopf nur um Millimeter, sodass er glaubte, den Luftzug der Kugel zu spüren. Sein Arm schwenkte herum und sein Zeigefinger zuckte zweimal. Zwei Kugeln trafen den Mann in Kopf und Brust und er brach tot zusammen.
    Jonathan rappelte sich auf, um Grey zu stellen, doch der Verräter hatte den kurzen Schusswechsel genutzt, sich umgedreht und war durch das Fenster gesprungen.
    Jonathan eilte zu dem zerbrochenen Fenster. Er bekam noch mit, wie Grey sich abrollte und aufsprang. Der Mann verdrehte sich dabei jedoch versehentlich sein Knie. Humpelnd rannte er um die nächste Ecke. Jonathan jagte ihm noch drei Kugeln hinterher, verfehlte Grey aber.
    Frustriert rammte er seine Waffe zurück in sein Holster. Der MAD-Offizier wandte sich dem Computer zu und gab einige kurze Befehle über die Tastatur ein. Wenn er Grey schon nicht erwischt hatte, dann wollte er wenigstens wissen, an welche Informationen dieser zu kommen versucht hatte.
    Zahlen, Daten und Wortfetzen rollten über den Bildschirm, das meiste davon unverständliches Kauderwelsch. Grey hatte einen schweren Fehler begangen. Er hatte auf die Daten ohne notwendigen Sicherheitscode zugegriffen. Dies löste ein Zerhackerprogramm aus, das die gewünschten Daten vernichtete. Die Zerstörung war jedoch nicht vollständig. Grey hatte offenbar versucht, dies zu verhindern und einiges zu retten. Greys Bemühungen zeitigten jedoch nur mäßigen Erfolg. Es war nicht viel übrig, mit dem man etwas anfangen konnte. Ein Begriff fiel Jonathan jedoch ins Auge. Er konnte damit zwar auch nicht viel anfangen, es klang allerdings äußerst wichtig – und mysteriös.
    Operation Atlas.
        
     

16
     
    David wünschte, Nogujama hätte das noch erleben dürfen. Die heutigen Ereignisse, so erschreckend sie auch waren, hatten tatsächlich dazu geführt, dass sich zur Abwechslung mal alle einig waren und an einem Strang zogen. Leider war letztendlich die Bedrohung einer systemweiten Invasion dazu notwendig gewesen.
    Er rieb sich müde die Nasenwurzel mit Daumen und Zeigefinger. Es war wirklich ein anstrengender Tag gewesen. Und der morgige würde noch anstrengender werden. Das System bereitete sich derzeit darauf vor, eine Invasionsflotte abzuwehren, von der niemand wusste, wie stark sie genau war oder über welche Mittel sie verfügte. David stand auf und beobachtete vom Fenster seiner Hotelsuite das Lichtermeer des Kongresszentrums unter ihm. Vom achten Stock hatte er einen fantastischen Ausblick. Kolonnen an Hover-Trucks strömten in das Gebiet und brachten Truppen und Ausrüstung, um die Delegationen im Bedarfsfall zu verteidigen. Der Raumhafen glich inzwischen einer Festung. Wie lange sie allerdings durchzuhalten imstande waren … nun, das stand in den Sternen. Sozusagen.
    Plötzlich fiel das Licht aus. David erstarrte für eine Schrecksekunde und bewegte sich dann seitlich vom Fenster weg. Durch das von draußen einfallende Licht wäre er eine zu gute Zielscheibe gewesen. Was ging hier vor? Waren Nogujamas Mörder etwa zurückgekehrt, um dem MAD vollends den Kopf abzuschlagen? Das war gar nicht so abwegig. Durchaus möglich, dass man ihn als Nogujamas Nachfolger jetzt ebenfalls als große Bedrohung einstufte, als eine Bedrohung, die beseitigt werden musste.
    David öffnete den Mund, um nach seinen Leibwächtern zu rufen, die gehorsam vor der Tür standen. Der Gedanke an Nogujamas Leibwächter, die abgeschlachtet vor der Türschwelle des Admirals lagen, hielt ihn

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