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Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition)

Titel: Der Ruul-Konflikt 6: Im Angesicht der Niederlage (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Burban
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da andeuten.«
    »Falls es Sie tröstet, Nogujama hat mich nie leichtfertig eingesetzt. Für seine Entscheidungen legte der Admiral höchste moralische Erwägungen an.«
    »Und trotzdem hat er einen Auftragskiller losgeschickt.«
    »Würde es Sie überraschen, wenn ich Ihnen jetzt sage, dass ich vermutlich mehr Soldaten das Leben gerettet habe als alle Kriegsschiffe und Panzer, die unser Militär besitzt? Ich habe Kriegsgewinnler aus dem Verkehr gezogen, die sich am Krieg bereichert haben, indem sie Rüstungsgüter auf dem Schwarzmarkt verscherbeln wollten, Waffen und Ausrüstung, die an der Front gefehlt hätten. Ich habe Banker ausgeschaltet, die mit den Kindern der Zukunft sympathisierten und deren Konten verwaltet haben.«
    »Wenn man all dies wusste, warum hat man sie nicht verhaftet und vor Gericht gestellt?«
    »Weil es peinlich für die Regierung gewesen wäre. Es ist besser, manche Leute still und leise aus dem Verkehr zu ziehen, anstatt sich die Blöße eines offiziellen Prozesses zu geben und alles ins Licht der Medien zu zerren. Außerdem standen einige der Leute, um die ich mich gekümmert habe, in der Öffentlichkeit. Dass es sich dabei um Verräter handelte, durfte nicht bekannt werden. Es hätte unser Militär und die Bevölkerung demoralisiert. Es hätte die Moral untergraben und weitere Verräter auf den Plan gerufen. Um die Ruul zu besiegen, ist es wichtig, dass alle unsere Kriegsanstrengungen uneingeschränkt unterstützen.«
    »Das kommt mir alles so … so …«
    »Falsch vor?«, beendete Hektor den Satz.
    »Ja.«
    »Ich sage Ihnen jetzt mal etwas. Ich habe eine Frau und zwei wundervolle Kinder, die nichts von meinem wahren Beruf ahnen. Sie denken, ich gehe einer ganz normalen Tätigkeit nach, die mich ab und zu zwingt, auf Geschäftsreisen zu gehen. Wenn ich also nach einem erfolgreichen Auftrag wieder nach Hause komme, küsse ich meine liebende Frau, frage meine Kinder, wie es in der Schule war, esse mit meiner Familie zu Abend, gehe ins Bett und schlafe wie ein Baby. Und wissen Sie auch warum? Ich habe zwei Worte für Sie: absolute Überzeugung. Ich bin fest davon überzeugt, dass das, was ich tue, richtig ist. Denn wenn ich meinen Job schlecht mache oder ihn überhaupt nicht mache, was dann? Dann würde unsere Zukunft ganz schön düster aussehen. Und viele, viele Menschen müssten sterben, die ansonsten weiterleben dürften.
    Auf dem Schlachtfeld, auf dem ich kämpfe, gibt es keine Orden, keine Beförderungen; es gibt keine Ehrungen, und wenn man wirklich gut ist, wird niemand je wissen, dass man überhaupt da war. Aber die Arbeit, die ich tue, ist überaus wichtig für das Überleben der Menschheit.«
    »Und daran glauben Sie?«
    »Ja, daran glaube ich.«
    David dachte über Hektors Worte nach und beobachtete dabei die Menschen, die sich unten auf den Straßen auf den bevorstehenden Kampf vorbereiteten.
    »Was geht Ihnen gerade durch den Kopf?«
    »Ich denke darüber nach, dass ich immer der Meinung war, für uns würden höhere moralische Standards gelten. Wir wären die Guten, die Ruul die Bösen. Punkt.«
    »Im Prinzip ist das auch so, aber das Universum kann sich den Luxus von schwarz und weiß nicht leisten. Meistens ist das Universum einfach grau. Sehen Sie es von mal dieser Seite: Die Ruul wollen uns auslöschen. Das klingt für mich sogar sehr böse. Und wir haben das Recht, alles Erdenkliche zu tun, um das Überleben unserer Spezies zu sichern.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Denken Sie darüber nach«, bot Hektor ihm an. »Präsidentin Tyler und Agent Bates legen die Entscheidung, mich einzusetzen – oder eben nicht –, ganz in Ihre Hände. Falls Sie sich gegen mich entscheiden, hören Sie nie wieder von mir. Auf Ihrem Schreibtisch liegt ein Zettel mit einer Telefonnummer. Die Nummer führt zu meinem Konto, das ich bei einem Auftragsdienst unterhalte, der auf so ziemlich allen Kolonien Niederlassungen hat. Ich höre die Nachrichten per Fernabfrage regelmäßig ab. Sie sind jetzt einer von drei Menschen, die diese Nummer überhaupt besitzen.«
    »Ich werde es mir durch den Kopf gehen lassen.«
    »Tun Sie das. Zwei Dinge möchte ich aber noch loswerden. Nogujama hielt große Stücke auf Sie, und gerade Ihre idealistische Haltung macht sie zu einem so guten Nachfolger als MAD-Chef. Sie würden sich die Entscheidung nicht leicht machen, mich von der Leine zu lassen.«
    »Und was ist der zweite Punkt?«
    Die Gestalt trat plötzlich aus den Schatten, sodass David einen flüchtigen

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