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Der Samenbankraub: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition)

Der Samenbankraub: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition)

Titel: Der Samenbankraub: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gert Prokop
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werkseigene Kliniken und Kinderhorte unterhielt.
    Auffällig war nur, daß ein besonders großer Hort mit eigener Klinikabteilung unmittelbar an das Gelände einer pharmazeutischen Fabrik in Outridge grenzte, die Medikamente für Kleinkinder produzierte; die Beschäftigtendatei wies aus, daß es hier kaum Frauen im gebärfähigen Alter gab, so daß sich der Verdacht aufdrängte, daß in Outridge, zumindest an einem Teil der Kinder, Forschungen über Wirksamkeit und Verträglichkeit der Medikamente unternommen wurden.
    Waren die Mutanten für Outridge bestimmt gewesen? Niemand würde sich darum kümmern, wenn man Experimente mit Mutanten machte. Woher aber kamen sie? Timothy bestellte eine Liste aller Institute, die sich mit künstlicher Befruchtung und pränataler Medizin befaßten. Napoleon schickte sofort eine Antwort auf den Monitor.
    + + die united verfügt selbst über ein derartiges institut in sweetwater, michigan + lizenz für pränatale experimente + lizenz für herstellung humanoider blastozyten, begrenzt auf 3 monate nach der befruchtung + n. + + +
    Timothy ließ ihn sogleich nachforschen, ob es schon möglich sei, menschliche Embryos außerhalb einer Gebärmutter weiter als bis zum dritten Monat wachsen zu lassen. Die Antwort war eindeutig.
    + + nein + nach dem 2. monat verschiedene formen der degeneration mit letalem ausgang + spätester termin für eine einpflanzung in menschliche placenta zur zeit 5. woche + n. + + +
    »Das heißt also«, rief Timothy, »wo immer die Mutanten herkamen, eine Frau muß sie geboren haben. Na, dann beschaff mal eine Liste sämtlicher Geburtseinrichtungen des Landes.«
    Um neun kam Smiley, rosig, vergnügt; er sah aus, als habe er die Nacht durchgeschlafen.
    »Ich habe nur gut gefrühstückt«, erklärte er. »Und gute Laune. Endlich ein Job nach meinem Geschmack. Wenn du mal wieder einen Einbrecher –«
    »Pst!« Timothy zog ihn schnell ins Mausoleum.
    »War gar nicht so einfach einzusteigen«, berichtete Smiley, »ist ja nur ein drittklassiges Haus, kein Vergleich mit dem ›Nebraska‹, aber die Wohnung war verblüffend gut gesichert. Also, es sieht aus, als ob sich dein Freund schon ein paar Wochen nicht mehr da aufgehalten hat, aber er scheint noch dort zu wohnen: Die Schränke sind voller Klamotten. Auch persönliche Papiere, Kassetten, Aufzeichnungen die Masse, Kunstbände, ein privates Fotoalbum, im Bad Toilettensachen, aber zuerst dachte ich, das Appartement stünde leer: kaum Möbel, nur die Standardausrüstung, kein Videomat, keine Bilder –«
    »Nicht eins?« unterbrach Timothy. »Auch keine Plastiken?«
    »Nichts dergleichen.«
    »Hattest du den Eindruck, daß vor dir schon ein anderer eingebrochen war und die Kunstwerke gestohlen hat?«
    »Bestimmt nicht, das hätte ich gemerkt. Die Wohnung war ordnungsgemäß verschlossen.«
    »Das macht die Sache noch mysteriöser«, meinte Timothy. »Daniel besaß eine ganze Reihe von Arbeiten, von denen er sich nie freiwillig trennen würde. Was steckt dahinter?«
    »Wenn du mich fragst«, sagte Smiley, »der hat ’n Ding gedreht und mußte untertauchen und hat vorher noch alles, was möglich war, zu Geld gemacht.«
    »Habe ich dich gefragt?« knurrte Timothy.
    8.
    Sobald es in Colorado neun Uhr war, rief Timothy in Denver an. Quarrell & Quarrell erschienen beide zugleich auf dem Monitor, zwei betont konservativ gekleidete Mittdreißiger, die auf den ersten Blick für Zwillinge gelten konnten.
    »Ich habe gehört, daß Sie sich mit der Vermittlung von Mietmüttern befassen«, sagte Timothy, »eine Klientin von mir wäre interessiert, eine junge Dame aus gutem Haus, es käme also nur ein absolut seriöses Angebot in Frage.« Der linke Quarrell verschwand.
    »Gewiß«, sagte der rechte, »wir haben gelegentlich auch Mietmütter vermittelt, jedoch nur für alte Kunden, denen wir diese Gefälligkeit schlecht abschlagen konnten. Tut mir leid. Woher haben Sie die Information?«
    »Meine Klientin hörte davon, sie wohnt in der Nähe von Denver, hat sich aber nicht getraut, selbst anzurufen. Schade. Wie gesagt, sie ist aus guter Familie und will sich auf keine gewagten Abenteuer einlassen, andererseits muß sie für eine Weile, nun, sich anderweitig aufhalten und dachte, in dieser Zeit etwas zu verdienen. Sie sollen exorbitant gute Angebote machen.«
    »Oh, das ist etwas anderes«, rief Quarrell. »Ich hatte Sie falsch verstanden. Wenn Ihre Klientin sich selbst als Mietmutter anbieten will, kann ich ihr ein äußerst seriöses

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