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Der Samenbankraub: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition)

Der Samenbankraub: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition)

Titel: Der Samenbankraub: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gert Prokop
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Besitzung der Brookers oder der UNITED verzeichnet. Timothy machte sich daran, das Brookersche Imperium aufzuschlüsseln. Er arbeitete verbissen und achtete nicht auf die Zeit. Es war schon zwei Uhr nachmittags, als er aufschreckte, weil die Rufanlage schrillte. Smiley stand vor der Tür.
    »Mann, bin ich froh, daß du wieder da bist«, begrüßte er Timothy. »Ich dachte schon, sie hätten dich wegen Glover hops genommen.«
    »Wer ist Glover?« Timothy tat ganz unschuldig.
    »Mir war gar nicht wohl in meiner Haut, als du tagelang verschollen bliebst. Ich habe mich sicherheitshalber erst einmal auf meine Hütte in den Beary Mountains verzogen.«
    »Keine Angst, da kommt nichts mehr. Entschuldige, daß ich mich nicht bei dir gemeldet habe –«
    »Schon gut, Tiny. Was willst du? Hast du einen Auftrag für mich, oder wollen wir nur einen saufen?«
    »Zuerst einmal bekommst du noch Honorar von mir, Smiley. Außerdem möchte ich dich zu einem kleinen Einbruch verleiten.« Timothy erklärte ihm Daniels Wohnung in allen Einzelheiten. »Wenn dich jemand erwischt«, schloß er, »dann sage, es ist alles legal, ich habe dich geschickt.«
    »Mich erwischt niemand«, erwiderte Smiley großspurig. »Du weißt doch: Einbruch ist meine Spezialität. Kann ich dir sonst noch helfen?«
    »Du kannst uns ein paar Pfannkuchen backen. Ich habe alle Hände voll zu tun.«
    Gleich nach dem Essen warf Timothy Smiley hinaus und stürzte sich wieder in die Arbeit, schließlich rief er wütend »Pause!«. Er kam und kam nicht weiter, nirgends ein Lichtblick, eine vernünftige Spur, und es fiel ihm immer schwerer, sich zu konzentrieren, Napoleon machte ihn andauernd auf Fehler aufmerksam. Vielleicht war er zur Zeit überhaupt nicht in der Lage, folgerichtig zu denken? Zuerst die Trips, dachte er, und wer weiß, wie Docs Austauschdrogen wirken. Er rief ihn an.
    »Daran kann es nicht liegen«, beruhigte ihn Doc. »Vielleicht mußt du nur ganz langsam wieder anfangen zu arbeiten? Ich weiß ja nicht, was du in den ersten Tagen alles gefixt hast. Versuche, dich zu entspannen. Lege dich in die Wanne.«
    Timothy legte sich auf sein Bett und spielte mit dem Däumling. Am liebsten hätte er sich in die Vainity versenkt, aber die Zeit drängte. Vielleicht kam es auf jede Stunde an. Langsam beruhigten sich seine Nerven. Die Töne der Mini-Sonic versetzten ihn in einen angenehm schwebenden, entspannten Zustand. Wahrlich, dachte er, Daniel ist einer der ganz großen Künstler des Jahrhunderts.
    Und er benahm sich wie ein Dilettant! Hatte sich von der Verlockung verführen lassen, daß da plötzlich nahezu unbegrenzte Information angeboten wurde. Die Unmenge an Daten verwirrten die Arbeit mehr, als daß sie halfen. Er hatte keine Analyse der UNITED zu liefern, er mußte nur einen Punkt finden, von dem aus er das Brooker-Imperium aus den Angeln heben konnte! Es reichte schon, wenn die Brookers das befürchteten. Er mußte sich auf seine guten alten Methoden besinnen. Wie würdest du vorgehen, überlegte er, wenn du bei Null anfangen müßtest? Er gab Napoleon eine Prioritätenliste und legte sich schlafen. Als er aufwachte, war draußen noch Nacht. Timothy kochte Kaffee, frühstückte gemächlich, dann setzte er sich zu Napoleon, und langsam begann sich das Chaos zu lichten.
    Zuerst nahm sich Timothy den Flugpark der UNITED vor. Der Konzern besaß mehrere Genehmigungen für Helicopter mit Nihilationssicherung, wieso? Er fragte Napoleon.
    + + keine angaben über die begründung der antrage und genehmigungen + soll ich in der flugzentrale nachfragen? + n. + + +
    »Nicht die Begründung interessiert mich«, korrigierte Timothy, »sondern die Fracht dieser Helicopter. Was soll da im Fall eines Absturzes, Unfalls oder Diebstahls vor wem verborgen bleiben?«
    Obwohl Napoleon es mit allen nur möglichen Fang- und Tölpelschaltungen versuchte, erhielten sie darüber keine Information. Auch in den transadaptiven Filtern blieb nichts hängen.
    »Gib gleich die Nummern der Helicopter an die Luftüberwachung«, verlangte Timothy, »und bestelle eine vollständige Auflistung aller Flüge in den letzten fünf Jahren; Piloten, Fracht, Abflugs- und Bestimmungsort. Und auch alle Zwischenlandungen.«
    Während Napoleon die Anfrage an den Präsidiumscomputer leitete, machte Timothy schon auf einem anderen Kanal weiter. Sie fanden nirgends einen Hinweis, daß die UNITED sich besonders mit Babys oder Kleinkindern befaßte, wenn man einmal davon absah, daß sie wie alle Konzerne

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