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Der Samenbankraub: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition)

Der Samenbankraub: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition)

Titel: Der Samenbankraub: und andere unglaubliche Kriminalgeschichten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gert Prokop
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Attentat auf Huckleberry Peaboddy.«
    »Was, zum Teufel, hat Huck mit der NSA zu tun?« rief Timothy.
    »Kein Kommentar«, sagte Devlin. »Also, in einer Stunde.«
    Peaboddy schlief noch immer. Diese Leute vom Lande, dachte Timothy, haben doch beneidenswerte Nerven, dann entdeckte er, daß Huck nicht nur eine halbe Flasche »Black Label«, sondern auch noch sechs Rosaperlen geschluckt hatte.
    Timothy flößte Peaboddy einen Teelöffel Xenaphalon ein und beauftragte Napoleon, alle drei Minuten laute Snarrsignale in das Schlafzimmer zu senden, dann bereitete er einen extrastarken Tee und machte seine Wohnung keimfrei. Er mußte Devlin ja nicht mit der Nase darauf stoßen, was für Untersuchungen er angestellt und welche Ergebnisse er erzielt hatte, vor allem brauchte niemand zu wissen, daß Timothy einen Resurrector besaß.
    Peaboddy kam laut gähnend aus dem Schlafzimmer, seine Sachen unter dem Arm.
    »Morgen, Tiny«, sagte er verschlafen, »oder ist es schon Mittag? Ich verschwinde erst mal für ’ne Weile im Bad, okay? Es scheint, daß ich’s nötig habe. Mann, hab’ ich ’n Kater!« Timothy winkte ihn ins Mausoleum und schloß hinter sich ab. »Paß auf, Huck, wir haben keine Zeit. Trink den Tee und zieh dich an und verrate mir schnell, was du mit der NSA zu tun hast.«
    Peaboddy war mit einem Schlag hellwach. »Ich? Mit dem Geheimdienst?« Er blickte Timothy entsetzt an. »Nichts, wie ich hoffe!«
    »Wirklich? In wenigen Minuten bekommen wir Besuch von der NSA, und es geht um dich.«
    »Da verschwinde ich lieber.« Peaboddy fuhr derart hastig in sein Hemd, daß er sich in den Ärmeln verhedderte; Timothy mußte ihm helfen.
    »Darüber reden wir noch. Am besten, du fährst jetzt hinauf in die ›Stardust‹-Bar und redest mit keinem Menschen ein Wort. Da bist du hier weg, und ich kann dich im Notfall jederzeit erreichen. Außerdem kannst du etwas erleben, was dir selbst in deinen idyllischen Bergen nicht möglich ist: einen Sonnenuntergang.«
    »Du lügst«, sagte Huck ungläubig.
    »Das ist einer der Genüsse, die ich dir versprochen hatte. Hier –«, Timothy drückte ihm ein paar Scheine in die Hand, »sei mein Gast. Ich will den Barkeeper nicht anrufen, daß er deine Drinks auf meine Rechnung setzen soll, vielleicht hängt die NSA schon wieder in all meinen Leitungen, andererseits möchte ich, daß du dieses einmalige Schauspiel ungezwungen genießen kannst, und die Preise sind so hoch wie die Bar: für jedes der tausendeinhundertzwölf Stockwerke ein Prozent Aufschlag.«
    »Ist Peaboddy noch bei Ihnen?« erkundigte sich Devlin, kaum daß er das Appartement betreten hatte.
    »Nein. Wenn Sie sich selbst überzeugen wollen –«
    »Sie beteiligen sich an den Untersuchungen?« sagte Devlin. »Darf ich fragen, warum?«
    »Huckleberry Peaboddy ist ein Jugendfreund, außerdem wurde er überfallen, als er mich verließ; ich denke, das ist Grund genug, daß ich mich für den Fall interessiere. Warum aber Sie? Oder darf ich nicht danach fragen?«
    »Fragen schon.« Devlin grinste breit. Er betrachtete aufmerksam das angefangene Puzzle. »Wirklich, ein Teufelsding«, sagte er. »Meine Frau hat mir auch eins geschenkt, aber ich habe es bald aufgegeben. Glauben Sie, daß Sie es schaffen?« Er schüttelte den Kopf. »Vielleicht die Ecken, drei oder vier Kanten – doch sobald Sie zum Kern vordringen wollen, werden Sie an Ihre Grenzen stoßen.«
    »Es vertreibt die Zeit«, antwortete Timothy. »Ich hatte Langeweile, das ist der dritte Grund, warum ich mich ein wenig bei den Nachforschungen nützlich machen wollte. Natürlich will ich Ihnen nicht ins Handwerk pfuschen. Ich hatte keine Ahnung, daß Sie an Peaboddy interessiert sind.«
    »Wir sind an den Kidnappern interessiert«, korrigierte Devlin, »nichts liegt also näher, als daß wir zusammenarbeiten.«
    Timothy schüttelte den Kopf. »Sie kennen die Gründe, warum ich nicht mit Ihrer Institution zusammenarbeiten kann.«
    »Ja, ich weiß«, erwiderte Devlin unwillig, »die Bigbosse würden es Ihnen übelnehmen und nicht mehr zu Ihnen kommen, wenn Sie sich mit uns einlassen, doch es muß ja niemand erfahren.«
    »Tut mir leid«, sagte Timothy, »ich kann mir keine Ausnahme leisten.«
    »Wirklich keine?« Devlin lachte. »Als ob Sie noch nie für uns gearbeitet hätten!«
    »Ich?« fragte Timothy mit gespieltem Entsetzen.
    »Jüngst erst. Ich sage nur: Beauty Kovacs.« Devlin starrte Timothy in die Augen. »Hat die Bachstelze wirklich nicht verraten, wer in

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