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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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nippte hin und wieder an einem Whiskey Sour und wünschte, der Countrysänger käme langsam zu einem Ende. Aaron hatte eine ganz passable Stimme, und mit seinem Aussehen hätte er sicher einigen Erfolg als Zeitschriftenverkäufer gehabt. Aber der zerbeulte Cowboyhut und der Dreitagebart waren für Fionas Geschmack einfach zu viel.
    Sie schwenkte ihr Glas. Heute Abend auszugehen war ein Fehler gewesen. Sie war nicht in der Stimmung für irgendwelche Musikclubs, nicht im Moment, wo ihr dauernd die Arbeit durch den Kopf ging. Und Jack. Und die Arbeit mit Jack. Die ganze Woche hatte sie versucht, sich auf andere Dinge zu konzentrieren, aber ihre Gedanken waren immer wieder nach Graingerville gewandert. Sie fragte sich, wie der Stand der Ermittlungen war. Sie fragte sich,
wie es der Familie Pico ging. Sie fragte sich, ob sie Jack jemals wiedersehen würde, oder ob er sich immer weiter in seinen Fall vergraben hatte, um sie zu vergessen.
    Sie hatte versucht, ihn zu vergessen, indem sie sich hinter ihrer Staffelei verschanzte. Sie hatte gemalt, bis ihr vor Erschöpfung beinahe der Pinsel aus der Hand gefallen war. Aber ihr üblicher Fluchtweg hatte dieses Mal nicht funktioniert, und ihre Gedanken waren unaufhörlich um dieselben Fragen gekreist.
    Der Barkeeper kam und erkundigte sich, ob sie noch etwas wollte. Fiona lächelte und versuchte, ein paar nette Worte zu sagen. Es hatte keinen Zweck. Sie war nicht zum Plaudern aufgelegt. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr und sah dann ungeduldig zur Bühne.
    »Sag bloß nicht, du bist Country-Fan.«
    Fiona riss den Kopf herum. Neben ihr am Tresen lehnte Jack und betrachtete sie.
    »Was machst du denn hier?«
    »Ich wollte die Band hören.«
    Er trug Levi’s, seine verschrammte Lederjacke und die Stiefel, mit denen er vermutlich in mehr Kuhfladen getreten war als der Mann, der da oben ins Mikrofon säuselte, mit seinen.
    Das konnte ja heiter werden.
    »Wie hast du mich gefunden?«
    Sein Kiefermuskel zuckte. »Ich bin als Detective ein Ass.«
    Sie sah ihn aufmerksam an. Irgendetwas stimmte nicht. Sie schickte ein Stoßgebet gen Himmel, dass nicht erneut eine junge Frau vermisst wurde.
    »Was trinkst du da?« Er beäugte ihr Glas und dann wanderte sein Blick zu der halbleeren Bierflasche, die nur wenige Zentimeter daneben stand.

    »Whiskey Sour.«
    Er zuckte zusammen.
    »Was ist?«
    »Irgendjemand muss dir mal beibringen, wie man richtig trinkt.« Er winkte dem Barkeeper. »Jack Daniel’s. Pur.«
    Fiona warf einen Blick zur Bühne, wo Aaron abwechselnd einen der drei Akkorde spielte, die sein Repertoire beinhaltete. Er fing ihren Blick über die Köpfe der anderen Gäste hinweg auf, bevor er Jack ins Visier nahm.
    Sie musste hier raus.
    Der Barkeeper servierte den Bourbon. Jack nahm einen Schluck, dann hielt er das Glas Fiona entgegen. »Siehst du? Man muss das nicht mit Limo mischen.«
    »Im Ernst, Jack, woher wusstest du, dass ich hier bin?«
    »Ich bin zufällig Courtney über den Weg gelaufen.« Er wandte sich ab, um sich in dem Club umzusehen. Seine Haltung war locker, aber sie spürte seine Anspannung. Er ließ seinen Blick über die Gäste wandern, vermutlich hielt er Ausschau nach dem Besitzer des halbleeren Heineken. Dann sah er auf ihre Beine. »Hübsche Stiefel. Du siehst gut aus.«
    Fiona stürzte einen großen Schluck Whiskey hinunter. Es war ihr zweiter, und er hatte ihr geholfen, die letzte Stunde zu überstehen. Heute Abend ihren Exfreund zu sehen hatte sie ihre letzte Kraft gekostet.
    Und jetzt musste sie auch noch mit Jack fertig werden. Und zwar rasch. Bevor der Song zu Ende war. Sie griff nach seinem Glas und trank einen Schluck von dem Bourbon. Er brannte in ihrer Kehle und brachte ihren Magen zum Glühen. Pur war dieses Zeug einfach nichts für sie.
    Er beobachtete sie, und da war es erneut – das kalte Glitzern in seinen Augen.

    »Was ist los?«, fragte sie.
    »Nichts.«
    »Du bist den langen Weg hierhergefahren, nur um mich zu sehen? Mitten in deinem Mordfall?«
    Er sah weg. Sein Blick blieb an Aaron hängen, der ihre Unterhaltung verfolgte, während er sich durch die letzten Takte seines Songs quälte.
    »Es ist nicht mehr mein Mordfall«, sagte Jack und sah Fiona wieder an. »Ich wurde gestern gefeuert.«
    »Du wurdest was?«
    »Gefeuert.«
    Sein Gesichtsausdruck verriet Fiona, dass er die Wahrheit sagte. Das war kein Scherz. »Aber … wer übernimmt denn jetzt den Fall?«
    Er zuckte die Achseln. »Der Sheriff, nehme ich an. Der Mord an Marissa Pico ist

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