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Der sanfte Kuss des Todes

Titel: Der sanfte Kuss des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L Griffin
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weißes Jaguar-Kabrio und wohnte in einer Villa in Lakeway, einem großkotzigen Golf-Resort im Westen von Austin. Wahrscheinlich wusste die Frau ganz genau, was für einen Mistkerl sie geheiratet hatte. Welche Frau wusste das nicht.
    Der Parkplatzwächter stieg in den Porsche und fuhr Richtung Congress Avenue. Courtney sprang in ihren Buick und folgte ihm. Sie nahm einen Schluck aus der Flasche Grey Goose – sie konnte für das, was sie heute Nacht noch vorhatte, einen kleinen Muntermacher gut brauchen.

    Sie hatte im Internet nach David geforscht, aber in Dallas keinen Anwalt seines Namens gefunden, deshalb war sie ihm aus einem Impuls heraus gefolgt. Der Impuls hatte sie in Austin zu der schicken Kanzlei von John D. Alvin geführt, Strafverteidiger. Und was hatte sie dort auf dem Parkplatz gesehen? Einen knallroten Carrera, der ihr allzu bekannt vorgekommen war.
    Sie hatte vor der Kanzlei gewartet und wurde dabei mit jeder Minute wütender. Dann war sie ihm im Berufsverkehr nach Hause gefolgt und hatte beobachtet, wie er vor einer Villa hielt, die er offenbar mit seiner Frau teilte.
    Ihr war richtig schlecht geworden. Sie war sich so dumm vorgekommen. Gleich darauf war ihr noch übler geworden, als sie das rosafarbene Dreirad am Rand der Auffahrt gesehen hatte.
    Sie nahm noch einen Schluck Wodka, der ihr beißend die Kehle hinunterrann, das tat gut. Hey, Baby, ich hab was für dich .
    Vor ihr leuchteten Bremslichter auf, und der Carrera bog auf einen halbleeren Parkplatz ein. Der Mann stellte ihn zwischen zwei BMWs ab, und Courtney fuhr weiter geradeaus und bog dann nach links in eine kleine Gasse ein. Dort blieb sie stehen. Ein paar Minuten saß sie nur da, starrte auf ihren Schoß und dachte an das Barbie-Dreirad, das sie als kleines Mädchen gehabt hatte. Sie hatte es von Fiona geerbt und war damit ständig durch die heruntergekommene Wohnanlage in Los Angeles gekurvt.
    Galle stieg in ihr hoch.
    Sie nahm einen letzten, großen Schluck Wodka. Dann sammelte sie die eigens mitgebrachten Sachen zusammen und stieg aus.
    Sie konnte den Atem vor ihrem Mund sehen. Sie hatte
vergessen, einen Mantel mitzunehmen. In der Gasse roch es nach Kotze. Mit leicht wackligen Beinen machte sie sich auf den Weg.
    »Scheiße!«, entfuhr es ihr, als sie beinahe über eine Bierflasche stolperte. Rasch sah sie sich um, aber es war niemand zu sehen. Bis auf ein paar Autos, die an Parkuhren standen, lag die Gasse einsam da. Sie ging über den Parkplatz auf den glänzenden Porsche zu.
    Dort angekommen, legte sie die Tasche mit den Sachen auf den Boden und starrte sie an, während sie versuchte sich zu erinnern, was sie als Erstes hatte tun wollen. Sie hatte vorhin doch noch einen Plan gehabt, aber irgendwie war jetzt alles in ihrem Kopf verschwommen. Sie musste nachdenken. Der Hammer sah vielversprechend aus. Sie nahm ihn und wog ihn in der Hand, dann holte sie weit aus.
    Das Geräusch war Musik in ihren Ohren. Glassplitter prasselten wie Hagelkörner um ihre Füße, und sie lächelte. Sie ging um das Auto herum, dessen Alarmanlage angefangen hatte, gellend zu heulen, aber sie achtete nicht darauf. Euphorie überkam sie. Heiterkeit. Sie holte noch einmal aus und dann noch einmal. Jeder Schlag ließ es um sie herum mehr glitzern, und jedes Mal machte ihr Herz einen Satz. Ich hab was für dich . Sie ging zur Beifahrertür, blieb stehen und sah auf die Ledersitze. Das Leder hatte sich angenehm angefühlt, warm und weich. Der Hammer rutschte ihr aus der Hand, und sie schwankte auf ihren hohen Absätzen.
    Schwindel überkam sie, und sie holte tief Luft und bückte sich nach der Sprühdose. Sie hob sie an ihr Ohr und schüttelte sie, um das Klackern der Kugel zu hören – es übertönte sogar das Geheul der Alarmanlage. Sie erhob sich. Das Auto verschwamm vor ihren Augen. Sie streckte
die Hand aus und sah, dass sie zitterte, aber dann vernahm sie das Zischen, und sie fühlte sich sicherer, mächtiger. Sie würde das hinkriegen. Sie ging um das Auto und dachte an das Bild, das sie schuf – Courtney die Künstlerin ! Courtney die Malerin ! Sie musste kichern, einmal, zweimal. Dann beugte sie sich vor und fing an, hysterisch zu lachen, und plötzlich fühlten sich ihre Wangen kalt an, und sie stellte fest, dass sie nass waren. Ihre Beine gaben unter ihr nach, die Dose rollte weg, und sie lag schluchzend auf dem Asphalt, während die Alarmanlage immer weiterheulte.
     
    Fiona schlug erschreckt die Augen auf. Das Telefon …
    Sie zuckte zusammen,

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