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Der Sarg: Psychothriller

Der Sarg: Psychothriller

Titel: Der Sarg: Psychothriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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wieder hin. »Ah, daher kommt also das Vermögen. Wieso erfahren wird das erst jetzt?«
    Reithöfer zuckte mit den Schultern. »Er sagt, die beiden haben seit vielen Jahren keinen Kontakt. Er kennt sie nicht einmal persönlich, da hat er nicht gleich an sie gedacht.«
    »Weißt du, warum?«
    »Das sagte ich doch gerade, er kennt sie …«
    »Ach komm, Jutta. Warum sie keinen Kontakt zu ihrer Halbschwester hat. Erbstreitigkeiten?«
    »Keine Ahnung, aber das glaube ich kaum, ihr Vater ist doch erst vor zwei Jahren gestorben.«
    Menkhoff erhob sich. »Ist eigentlich jemand dabei, das Internet nach Sekten oder sonstigen Vereinigungen zu durchsuchen, die Menschen lebendig begraben?«
    »Ja, zwei junge Kollegen sind dran.«
    »Gut, dann lass uns mal herausfinden, was es mit dem Streit zwischen den Schwestern auf sich hat. Statten wir der guten Frau Rossbach doch mal einen Besuch in ihrer Firma ab.«
    »Soll ich vorher anrufen?«
    »Nein, lass mal. Auf geht’s«
    Eine Viertelstunde später lenkte Jutta Reithöfer den Wagen durch den dichten Kölner Verkehr. Als sie an einer Ampel anhalten musste, sah sie zu Menkhoff. »Wie geht es dir überhaupt?«
    Er zog eine Braue hoch. »Was ist das denn für eine Frage?«
    Reithöfer hob die Schultern. »Ist es so ungewöhnlich, seinen Partner zu fragen, wie es ihm geht?«
    »Also gut, mir geht’s prima. Und dir?«
    »Ach Bernd, du weißt, wie ich das meine. Wie kommst du mit deiner Ex klar, und wie klappt es mit deiner Tochter?« Die Ampel schaltete um auf Grün, und sie fuhr los. »Wie sehr belastet dich Riedel mit seinem Geschwätz? Wie geht es dir insgesamt?«
    Menkhoff atmete tief durch. »Ach, du möchtest also gleich alles wissen. Also gut. Riedel ist ein Idiot, es interessiert mich keinen Deut, was er denkt. Ich erwarte von ihm, dass er seinen Job anständig macht, zumindest, wenn er mit meinem Fall zu tun hat. Tut er das, kann er von mir aus reden, was er will, wenn nicht, bekommt er Ärger. Mit Teresa habe ich ein gutes Verhältnis. Wir wissen beide, dass wir immer Kontakt haben werden, weil wir ein gemeinsames Kind haben, und darauf haben wir uns eingestellt. Louisa sehe ich für meinen Geschmack viel zu selten, aber sie freut sich immer sehr, wenn ich sie abholen komme und wir zwei Tage zusammen verbringen können.« Er machte eine Pause, und als er weitersprach, war seine Stimme leiser geworden. »Das sind die Stunden, in denen ich glücklich bin.« Er sah Jutta Reithöfer an. »Und du? Wann bist du glücklich?«
    »Ich?«, fragte sie und warf ihm einen schnellen, überraschten Blick zu. »Wieso? Mir geht’s prima.«
    »Sicher? Du hast nie geheiratet, hast – zumindest, soweit ich weiß – keinen Freund, lebst nur für deinen Job. Bist du glücklich?«
    »Man muss keinen Mann haben, um glücklich zu sein, Bernd. Mir geht’s wirklich gut, okay?«
    Er sah sie noch eine Weile an und nickte dann. »Okay.«
    Sie sah eine Zeitlang angestrengt nach vorne, dann atmete sie tief durch und sagte: »Es sollte bisher einfach noch nicht sein, Bernd. Ich war mal verlobt, zur Heirat hat es aber nicht gereicht. Wahrscheinlich war das auch gut so. Wir waren zehn Jahre zusammen, und es war eine tolle Zeit. Ich glaube, es war die schönste Zeit, die ich bisher hatte außer meiner Kindheit. Es war einfach perfekt. So perfekt, dass ich mir schon nach fünf, sechs Jahren überlegt hatte, dass ich ja sagen würde, wenn er mich fragt, ob ich ihn heiraten möchte. Als er mich nach zehn Jahren noch immer nicht gefragt hat, habe ich eben ihn gefragt.«
    »Und der Trottel hat nein gesagt?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, das nicht. Er hat zwar zuerst überlegt, aber dann hat er ja gesagt. Und das war unser Problem. Oder besser: Sein Problem, das dann zu unserem wurde.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Ja, das denke ich mir. Er hat sich von diesem Tag an verändert. Plötzlich war er nicht mehr der zuvorkommende, rücksichtsvolle Partner, nicht mehr der feurige Liebhaber, nichts.«
    »Er hatte Angst?«
    »Das glaube ich nicht, nein, er hat sich vollkommen gehenlassen ab diesem Moment. Er hat sich benommen, als seien wir schon zwanzig Jahre verheiratet, verstehst du?«
    »Ja, ich denke schon. Dann sei froh, dass er damit nicht erst
nach
der Hochzeit angefangen hat.«
    »Ja, das bin ich. Und weißt du was? Ich möchte so was nicht mehr erleben. Nicht mehr vor und schon gar nicht nach einer Hochzeit.«
    »Hm …«, machte Menkhoff. »Aber das ist doch eher die Ausnahme, Jutta. Du kannst doch

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