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Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

Titel: Der satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Ende
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Ritter! Aber von jetzt an müßt ihr zwei euch vertragen. Versprecht ihr uns das?«
    »Soweit kommt’s noch!« krächzte Jakob und drehte Maurizio den Rücken zu. »Ich vertrag mich doch nicht mit jemandem, der Brathuhn zu mir sagt. Das soll er zuerst zurücknehmen!«
    »Aber...«, wandte Maurizio ein, doch die Hexe unterbrach ihn.
    »Kein aber!« flötete sie mit süßlicher Stimme. »Seid lieb miteinander, ihr kleinen Racker! Wir haben uns nämlich was besonders Feines für euch ausgedacht, mein famoser Neffe und ich. Und wenn ihr hübsch friedlich seid und euch schön vertragt, dann dürft ihr bei unserer Sylvesterfeier mit dabei sein. Es wird sehr lustig werden, nicht wahr, Bubi, das wird es doch?«
    »Allerdings«, antwortete Irrwitzer mit schiefem Lächeln, »es wird wahrhaftig eine schöne Bescherung. Wenn ihr brav seid.«
    »Ungern«, schnarrte Jakob. »Aber wenn’s nicht anders geht, machen wir halt Frieden, Herr Baron, oder?«
    Er stieß Maurizio mit dem Flügel an, und der nickte ein bißchen töricht.

Die Hexe hatte inzwischen die Pergamentschlange wieder zusammengerollt. Nun holte der Zauberer eine ganz gleich aussehende Rolle aus dem weiten Ärmel seines Schlafrocks hervor.
    »Als erstes, Tyti«, erklärte er, »müssen wir jetzt die Probe aufs Exempel machen, ob die beiden Teile auch wirklich ursprünglich zusammengehören. Du weißt die Formel und was du zu tun hast?«
    »Alles klar«, antwortete sie.
    Dann sprachen sie zu zweit:

»Durch die Kraft von Sechsundsechzig
umgekehrten Pentagrammen
zeigen unecht oder echt sich
Teile, die vom Ganzen stammen.
Formel aus der Zeiten Nacht,
bist du’s, zeige deine Macht!
Unter Blitz und Flammen
füge dich zusammen!
Achtung! - Fertig! - Los!«

    Im gleichen Augenblick warfen beide ihre Pergamentrollen in die Höhe. Ein ungeheurer, blendender Blitz zuckte, die ganze Luft ringsum funkelte von abertausend Sternchen, als sei eine Feuerwerksrakete explodiert, aber zu hören war diesmal nichts.
    Die Enden der beiden Teile waren, wie von einer ungeheuren Magnetkraft angezogen, zusammengeschossen und hatten sich miteinander vereint - so vollkommen und ohne Klebestelle, als seien sie nie getrennt gewesen.
    In großen, langsamen Wellenbewegungen schwebte eine etwa fünf Meter lange Pergamentschlange unter der Decke des Labors dahin und sank nach und nach zu Boden.
    Zauberer und Hexe nickten sich befriedigt zu.
    »Und nun«, wandte sich Irrwitzer an die Tiere, »müßt ihr uns für ein kleines Weilchen allein lassen. Wir wollen die Sylvesterfeier vorbereiten, und dabei können wir euch nicht brauchen.«
    Jakob, noch immer in der heimlichen Absicht, zu verhindern, daß der Wunschpunsch rechtzeitig fertig würde, bat und bettelte, dabeibleiben zu dürfen und versprach, sich ganz, ganz ruhig zu halten. Maurizio schloß sich ihm an.
    »Nichts da, ihr neugierigen Kerlchen«, sagte Tyrannja, »ihr würdet uns nur dauernd mit euren Fragen stören - und außerdem soll es doch eine Überraschung für euch werden.«
    Als alles Zureden nichts half, packte die Hexe schließlich den Raben und der Zauberer den Kater. Sie trugen sie in Maurizios Katzenkammer und setzten sie dort ab.
    »Ihr könnt ja schon ein bißchen vorausschlafen«, meinte Irrwitzer, »damit ihr nachher bei der Feier nicht müde werdet. Vor allem du, Käterchen.«
    »Oder ihr könnt inzwischen Wolle-Ball spielen, um euch die Zeit zu vertreiben«, fügte Tyrannja hinzu. »Hauptsache, ihr seid brav und streitet euch nicht wieder. Wenn wir fertig sind, holen wir euch.«
    »Und damit ihr nicht schon vorher guckt und uns und euch selbst den ganzen Spaß verderbt«, fuhr Irrwitzer fort, »werden wir euch solange einsperren.«
    Er schloß die Tür und drehte von außen den Schlüssel um. Ihre Schritte entfernten sich.

    Jakob Krakel flatterte auf die Lehne des alten Plüschsofas, aus dessen Polster einige Sprungfedern herausragten, weil der Kater zu oft seine Krallen daran geschärft hatte.
    »So!« schnarrte er verbittert. »Jetzt sitzen wir da, wir zwei Superspione, und schauen recht treuherzig.«
    Maurizio war als erstes auf sein luxuriöses Himmel- bettchen zugelaufen, hatte dann aber, obwohl er sich so müde und krank fühlte wie nie zuvor, den heldenhaften Entschluß gefaßt, nicht hineinzugehen. Die Situation war zu ernst, um an ein Nickerchen zu denken.
    »Was machen wir denn jetzt?« fragte er ratlos.

    »Was wir jetzt machen?« krächzte Jakob. »Einen rührenden Eindruck machen wir, sonst nix! Aus und vorbei

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