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Der Schatten des Chamaeleons

Titel: Der Schatten des Chamaeleons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters Mechtild Sandberg-Ciletti
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ziemlich in Fahrt. Als Walter mich mit einem Spazierstock schlug, habe ich mit dem Matchbeutel zurückgeschlagen. Ich hielt ihn am Riemen. Ich weiß, dass ich beim ersten Mal nicht getroffen habe, aber ich glaube, danach habe ich ihn zweimal getroffen.

    Ich war erschrocken, als er hinfiel. Ich hatte Walter Tutting nichts antun wollen. Ich hätte gar nicht versucht, mich zu wehren, wenn er mich nicht zuerst geschlagen hätte.
     
    Ich glaube, das meiste, was ich am Freitag, dem 10. August, getan habe, konnte nur passieren, weil ich Diabetes habe. Ich weiß, dass ich mit meinem Rucksack, der Tragtasche und dem Matchbeutel aus Walters Haus weg bin, aber ich habe keine Erinnerung daran, was später geschah.
    Ich bestätige, dass der Beutel, der mir von der Polizei gezeigt wurde, der ist, den ich in der Harris Road gestohlen und danach zu Walter Tutting mitgenommen habe. Ich bestätige, dass die Tragtüte, die Walter Tutting bei sich hatte, eine Londis-Tüte war.
    Ich weiß von keiner der Prostituierten, die von Walter Tutting Geld genommen haben, den richtigen Namen. Ich weiß auch den Namen des Mädchens nicht, das bei mir war, als ich den Matchbeutel stahl.
    Ich weiß nicht, wer die Frau in der Harris Road war, und kann keine genauere Beschreibung von ihr geben. Ich würde sie nicht wiedererkennen, wenn ich sie sähe.
     
    Gezeichnet:
Benjamin Russell

29
    Jackson schüttelte den Kopf, als Pearson fragte, ob sie Ben zum Jugendrichter begleiten würde. »Nicht mein Ressort«, sagte sie. »Wenn Sie oder Mrs. Sykes sich Sorgen machen, wenden Sie sich direkt an das Gericht. Es wird sicher keine Probleme geben. Die Richter sind von Bens Krankheit unterrichtet und werden die Sache sicherlich so schnell wie möglich über die Bühne bringen.«
    Mrs. Sykes stand mit säuerlicher Miene daneben. »Das müsste verboten sein. Er ist krank.«
    »Nicht so krank wie Mr. Tutting«, entgegnete Jackson.
    »Mein Junge hat sich nur gewehrt.«
    Jackson tauschte einen Blick mit dem Anwalt. »Sehen Sie es positiv, Mrs. Sykes«, riet sie lächelnd. »Wenigstens ist Ben jetzt damit einverstanden, in Ihre Obhut entlassen zu werden. Wenn die Richter dem zustimmen - und das werden sie wegen seiner Krankheit gewiss tun -, wird er bis zum Prozessbeginn sicherlich Eigenverantwortung gelernt haben. Mit Ihrer Hilfe natürlich.«
    Die Frau zog die Mundwinkel abwärts. »Das müsste verboten sein«, wiederholte sie. Aber ob sich das auf die Anklage der schweren Körperverletzung gegen ihren Sohn bezog oder darauf, dass sie, als seine Mutter, nun die Verantwortung für ihn übernehmen musste, war weder für Jackson noch für den Anwalt zu erkennen.

    »Glauben Sie, Sie bekommen eine Verurteilung?«, fragte Jackson den Superintendent, als sie zu ihm in den Beobachtungsraum trat, wo er den Bildschirm gerade ausschaltete.
    »Unwahrscheinlich. Zu viele ›Wenn und Aber‹. Wenn Walter Tutting in der Verfassung ist, als Zeuge auszusagen... wenn er bereit ist, die Geschichte mit den kleinen Nutten zuzugeben … wenn seine Tochter es erlaubt... wenn er einen gültigen Einwand gegen Bens Notwehrbehauptung hat -« Er brach ab. »Ich glaube an ausgleichende Gerechtigkeit. Der Junge wird sich sein Leben lang bei jeder Insulinspritze an Walter Tutting erinnern.«
    Jackson schüttelte den Kopf. »Darauf würde ich mich nicht verlassen. Ich habe neulich in der Zeitung gelesen, dass brasilianische Wissenschaftler an einer Stammzellenbehandlung für Diabetes vom Typ-1 arbeiten. Wenn Ben Glück hat, braucht er in zehn Jahren keine Spritzen mehr.«
    »Sie machen einem ja Hoffnung, Doktor. Wie geht es dem Lieutenant?«
    »Er macht sich auf eine lange Wartezeit gefasst.«
    Jones nickte. »Hat er Ihnen irgendetwas erzählt, was Sie mit gutem Gewissen an mich weitergeben können?«
    »Ich gebe gern das ganze Gespräch weiter, aber es wird Ihnen keine neuen Erkenntnisse bringen.« Sie hielt inne. »Ich bin jetzt dahintergestiegen, was es mit seiner panischen Angst vor Körperberührung auf sich hat.«
    Der Superintendent betrachtete sie nachdenklich. »Ich denke, da sind Sie nicht die Einzige.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass er darüber sprechen wird«, warnte Jackson. »Ihm ist in den letzten Monaten alles genommen worden. Nur sein Stolz ist ihm geblieben.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Jones. »Ich habe den Eindruck, bei seiner Zurückhaltung geht es mehr darum, Zeit zu gewinnen, Doktor. Er möchte wissen, was Jen Morley sagt, bevor er sich äußert.«
    »Oder er

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