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Der Schatten des Chamaeleons

Titel: Der Schatten des Chamaeleons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters Mechtild Sandberg-Ciletti
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schiefgelaufen?«
    »Es hat einfach nicht geklappt.«
    »Warum nicht?«
    Acland starrte zum Boden hinunter, als könnte er dort die Antwort finden. »Es war eben so. Hat sie in ihren Briefen an mich etwas anderes behauptet?«
    »Nein. Die sind nett und freundlich und erinnern nur an glückliche Zeiten.«
    »Sie mag Kriegsfilme. Da werden Soldaten verwundet, und die Schwestern lesen ihnen vor. Sie würde niemals etwas schreiben, was sie schlecht aussehen lassen könnte.«
    Willis runzelte die Stirn. »Sie kennen Jen offenbar besser als Jen Sie. Sie machte mir nicht den Eindruck, als glaubte sie, es wäre alles vorbei«, sagte er, Aclands Ausdruck benutzend.
    In Aclands Blick blitzte grimmiger Spott, als er den Kopf hob. »Sie sind gerade dabei, mich zum Lügner zu stempeln, Doc.«
    »Wieso?«
    »Ich habe Jen gesagt, dass Sie auf das Äußere nichts geben.« Er hielt inne. »Vorsicht, sie macht mit Ihnen, was sie will, wenn Sie Ihren Beruf vergessen. Sie kann jederzeit jedes gewünschte Gefühl abrufen, einfach so« - er schnalzte mit den Fingern. »Und keines ist echt.«
    »Ihre Sorge um Sie wirkte aber durchaus echt. Warum sollten Sie sie erwürgen wollen, Charles?«

    Acland zuckte mit den Schultern. »Fragen Sie sie . Von dieser Sorge wird bald nicht mehr viel übrig sein - warten Sie’s ab.« Er sah dem Psychiater einen Moment schweigend in die Augen. »Was hat sie Ihnen denn erzählt?«
    »Dass sie Ihre Wange streicheln wollte und Sie daraufhin durchgedreht sind. Sie sagte, Sie hätten ihr beinahe die Hand zerquetscht.« Die in hysterischem Ton hervorgebrachte Behauptung der Frau, Acland habe es genossen, ihr wehzutun, erwähnte er nicht.
    »Sie wusste nicht, was mit mir los war, bis ich ihr mein Gesicht zeigte. Dann hat sie angefangen zu kreischen.«
    »Und Sie beschlossen, sie zu erdrosseln, damit sie still ist?«, meinte Willis ironisch.
    »Unsinn. Ich wollte ihr einen Schrecken einjagen - damit sie endlich abzieht und mich in Ruhe lässt. Wenn ich wirklich gewollt hätte, hätte ich ihr mit Leichtigkeit das Genick brechen können.«
    »Darum geht es doch gar nicht, Charles. Sie hätten sie überhaupt nicht anfassen sollen.«
    Acland riss an seinen Fingern, dass die Knöchel knackten. »Aber sie darf mich jederzeit anfassen?«
    »Es kommt immer auf die Art der Berührung an. Wenn sie unangebracht ist -«
    »Sie war unangebracht. Ich habe ihr mindestens zweimal gesagt, sie soll nicht näher kommen - ich habe sie sogar gewarnt, dass ich ihr etwas antun würde, wenn sie nicht auf mich hört.«
    »Wollten Sie ihr denn etwas antun?«
    »Ja.«
    »Haben Sie es genossen?«
    Er riss immer schneller und heftiger an seinen Fingern. »Nein.«
    Willis glaubte ihm nicht. »Würden Sie mir sagen, warum Jen Ihnen so sehr zu schaffen macht?«
    »Sie kennen diese Frau nicht.«

    »Dann erzählen Sie mir von ihr. Beschreiben Sie Ihre Beziehung.«
    »Wozu? Sie ist Geschichte. Ich will nichts mehr mit ihr zu tun haben.«
    »Sind Sie sicher? Sie scheinen ihr immer noch starke Gefühle entgegenzubringen.«
    Acland ließ abrupt beide Arme an seinen Seiten herabfallen, als hätte er begriffen, was sein Tun über ihn verriet. »Nur Verärgerung«, sagte er scheinbar ganz ruhig. »Erstens darüber, dass sie überhaupt gekommen ist. Zweitens darüber, dass sie nicht reagiert hat, als ich ihr sagte, sie solle gehen. Und drittens darüber, dass sie sich einbildete, sie könnte mich irgendwie schon rumkriegen.«
    »Hat sie sich früher auch schon so verhalten? Haben Sie sie deshalb als manipulativ bezeichnet?«
    »Ja.«
    »Wann zum Beispiel?« Er seufzte, als er Aclands Gesicht sah. »Es geht mir nicht darum, Sie bei irgendetwas zu ertappen, Charles. Ich versuche herauszubekommen, ob man Sie ohne Bedenken nach London reisen lassen kann. Im Augenblick habe ich keine klare Vorstellung von der Beziehung, die zwischen Ihnen und Jen bestand. Auf der einen Seite sagen Sie, sie sei ›verdammt gut im Bett‹, andererseits geraten Sie völlig außer sich, wenn sie nur versucht, Sie zu berühren. Hat es Ihren Stolz verletzt, als sie die Verlobung löste? Geht es darum?«
    Schweigen.
    »Warum täuschen Sie Gleichgültigkeit vor, wenn das nicht Ihren wahren Gefühlen entspricht?«
    Acland lehnte sich an die Wand, als fehlte seinen Beinen plötzlich die Kraft, ihn zu tragen. »Das ist nicht vorgetäuscht. Ich bin gleichgültig. Wenn sie getan hätte, worum ich sie gebeten habe, brauchten wir dieses Gespräch jetzt nicht zu führen.«
    »Was glauben

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