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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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ihm zum Kamin führen und dankbar in einen Sessel fallen. Von dort sah sie ihm zu, wie er zuerst Feuer machte und dann in der Küche im Kühlschrank herumkramte.
    Und wieder dachte sie bei sich, dass Zeitreisen nicht nur
    einfach das Letzte waren, sondern das Grässlichste, Herzzerreißendste und Ungeheuerlichste, was sich auf dem Land der MacLeods abspielte. Da war es ganz gleich, dass die Sache für Madelyn, Elizabeth und Jane gut ausgegangen war.
    Die einzige Ausnahme zu sein, fand sie schrecklich.
    Sie wollte den Blick von Cameron abwenden, schaffte es aber einfach nicht. Verzweifelt wünschte sie sich, er könnte in aller Offenheit hier bei ihr sein und nicht nur als klammheimliche Leihgabe.
    Er hantierte herum, summte und pfiff vor sich hin, hielt sogar einen Augenblick inne und blickte ins Leere, als versuche er sich an eine Melodie zu erinnern, bevor er nickte und beim Gemüseschneiden sang.
    Ob ihre Augen wohl je wieder aufhören würden, vom Weinen zu brennen?
    Er kam mit einem Teller in der Hand zu ihr und blieb dann überrascht stehen, als er sie so sah. »Liegt es an meinem Gesang?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf und wischte sich über die Augen. »Das war wunderschön.«
    »Dann weinen Sie etwa, weil es Ihnen gefallen hat?«, fragte er, offensichtlich verblüfft.
    »Ich bin müde.«
    »Das sagen Sie ständig, und ich beginne daran zu zweifeln.«
    Er stellte einen Teller mit köstlichem Salat auf ihren Schoß und reichte ihr eine Gabel. »Essen Sie. Danach geht es Ihnen sicher besser.«
    »Das sieht wunderbar aus«, sagte sie. »Vielen Dank.«
    »Gern geschehen.«
    Er holte seinen eigenen Teller, dann zog er einen Stuhl neben ihren und setzte sich. »Ich kann allerdings nicht garantieren, dass die Sauce schmeckt. In der Küche gab es nichts, was Fett enthielt.«
    »Fett ist schlecht für mein ...«
    »... Chi«, ergänzte er. »Das haben Sie schon mal gesagt.« Er sah sie zweifelnd an. »Haben Sie denn nie Appetit auf eine riesige Portion Fish and Chips, Sunny?«
    Sie seufzte tief. »Ab und zu.«
    »Und, werden Sie dann schwach?«
    »Ab und zu.«
    Er lächelte und widmete sich wieder seinem Salat.
    Sunny aß so viel, wie sie herunterbrachte, aber es war schwierig zu essen, wenn man vom Weinen einen dicken Kloß in der Kehle hatte.
    Cameron aß auf und sah ihr eine Weile zu, schließlich nahm er ihr den Teller ab und stellte ihn für sie in den Kühlschrank. Er räumte rasch die Küche auf, dann kam er zu ihr zurück und streckte die Hände aus.
    Sie blickte überrascht auf. »Was ist?«
    »Ich bringe Sie jetzt ins Bett.«
    Sie ließ sich von ihm auf die Füße ziehen.
    »Aber, Cam ...«
    Er sah sie an, als hätte sie ihm eine Ohrfeige verpasst. »Wie haben Sie mich gerade genannt?«
    »Cameron«, verbesserte sie sich. Meine Güte, sie würde sich wirklich in Schwierigkeiten bringen, wenn er nicht bald ginge. Sie entzog sich ihm. »Ich kann allein ins Bett gehen.«
    »Ich weiß, dass Sie das können «, sagte er geduldig. »Ich will doch nur galant sein. Ziehen Sie sich fürs Bett an, Sunny, ich decke sie zu.«
    Sie hätte am liebsten die Arme um ihn geschlungen und geweint, bis sie keine Tränen mehr hatte.
    Wie hatte sie an jenem Abend, als Tavish Fergusson sie gefeuert hatte, bloß denken können, ihr Leben sei schrecklich? Es wäre so viel besser gewesen, wenn sie Cameron Mac Cameron nie begegnet wäre, nie seine Arme um sich gespürt hätte, wenn er nie ihr Gesicht angehoben hätte, um es zu küssen. Er war ganz genau so, wie er einmal gewesen war. Ritterlich. Beschützend. Fordernd.
    Es würde sie noch umbringen.
    Er drehte sie zum Badezimmer hin. »Ziehen Sie Ihren Pyjama an.«
    Sie gehorchte ihm, weil sie anscheinend unfähig war, mit ihm zu streiten. Sie zog einen Flanellpyjama mit dem Muster des MacLeod-Plaids an, den sie vor Weihnachten aus dem Schrank ihrer Schwester gemopst hatte, kämmte sich das Haar und ging dann wieder ins Wohnzimmer zurück. Cameron blickte sie ernst an, dann schlüpfte er hinter ihr mit seinen Kleidern ins Bad. Ein paar Minuten später kam er wieder angezogen heraus, Patricks Klamotten in der Hand.
    »Ich gehe erst mein Pferd satteln, dann bringe ich Sie ins Bett.«
    »Ich komme schon zurecht«, sagte sie rasch. »Ich muss sowieso vor dem Schlafengehen die Tür zusperren.«
    Er überlegte, dann nickte er und nahm seinen Mantel vom Haken. Er legte Patricks Kleider am Eingang ab, zog seinen Mantel an, hielt inne und sah sie an.
    Sunny konnte ihm nicht in die Augen

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