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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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dir so passen«, versetzte Cameron prompt. Er zuckte zusammen vor Schmerz.
    »Ist er noch da?«
    »Ja, er geht draußen vor der Tür auf und ab. Soll ich ihn hereinrufen?«
    Er legte seine Arme um sie und den Kopf an ihren Bauch. »Hast du ihm etwas gesagt?«
    »Himmel, nein!«, sagte sie entsetzt. »Ich hab ihm gesagt, dass du von zu viel Stress Migräne bekommst, sonst nichts. Willst du, dass er etwas anderes denkt?«
    Cameron schaffte es, tief Luft zu holen. »Noch nicht, obgleich ich glaube, er weiß mehr, als er sich anmerken lässt. Er ist der Enkel von Alistairs verstorbenem Kammerdiener, musst du wissen. Und was er dir vermutlich nicht erzählen würde: er ist darüber hinaus mein Cousin.«
    »Du hast wirklich einen interessanten Familienstammbaum.«
    »Ja, das stimmt«, knurrte er.
    »Nun, wenn du dich dadurch besser fühlst: das einzige, was ihn anscheinend derzeit beschäftigt, ist, wie grün du ausgesehen hast.« Sie entwand sich seinen Armen. »Warum ziehst du dich nicht um und legst dich hin? Ich werde Derrick etwas zu essen besorgen.«
    »Frage ihn bitte, ob alles in Ordnung ist.«
    »Ja. Kannst du dich jetzt noch um deine restlichen Kleider kümmern?«
    »Bietest du an, mir zu helfen?«
    Sie zerzauste liebevoll sein Haar. »Wenn du schon wieder Späße machen kannst, dann geht es dir schon besser. Ich lass dich mal machen.«
    »Ich habe keine Späße gemacht«, rief er ihr hinterher, aber sie war schon verschwunden, und die Tür ging zu.
    Er schaffte es, die Pyjamahose anzuziehen und die fünfzehn Schritte zu Sunnys Bett hinüberzugehen. Dort streckte er sich aus und schloss die Augen, um sich ein wenig auszuruhen.
    Er merkte nicht, dass er eingeschlafen war, bis er Hände an seinen Füße spürte. Er schlug die Augen auf und sah Sunny am Fußende des Bettes sitzen, und seine Füßen lagen auf ihrem Schoß. Er gab ein Ächzen von sich, bevor er es sich verkneifen konnte.
    »Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe«, sagte sie. »Du hast eine halbe Stunde geschlafen, aber du hast gestöhnt. Ich dachte, es sei das Beste, wenn ich etwas dagegen tue, bevor du mit noch schlimmeren Kopfschmerzen aufwachst.«
    Er hätte gern etwas erwidert, aber sie hatte ernsthaft damit begonnen, die Knochen in seinen Füßen neu anzuordnen.
    »Was tust du denn da?«, krächzte er.
    »Ich nehme dir die Kopfschmerzen und tue außerdem etwas gegen deinen gereizten Magen. Schließ die Augen und entspann dich.«
    Er wollte protestieren, merkte aber, dass er kaum etwas anderes tun konnte, als zu etwas zu zerfließen, das er selbst irgendwann in der Vergangenheit gewesen sein mochte.
    Sie wirkte geradezu Wunder. Herrlich, beherzt und mit kräftigen Händen. Als er schließlich spürte, dass sie zum Ende kam und nicht nur der Schmerz im Kopf, sondern auch der Schwindel weg war, brachte er nicht einmal mehr die Energie für Dankesworte auf.
    »Angenehme Träume, mein Lieber«, flüsterte sie.
    Er schaffte es gerade noch, mit einem herzhaften Gähnen zu antworten. Sie lachte fröhlich auf und ging aus dem Zimmer. »Schlaf gut«, rief sie.
    Das wäre sicher das Beste, dachte er.
    Cameron wachte auf, blickte auf die Uhr und sah, dass es Mitternacht war. Er wälzte sich aus dem Bett und fühlte sich besser als seit Jahren. Dann trat er aus dem Schlafzimmer und fand Sunny und Derrick, die an den gegenüberliegenden Enden der Couch saßen und angeregt plauderten. Sunny sah auf, als sie ihn hörte und lächelte ihm zu.
    Sie fühlte also kein Abscheu über seine Narben. Keinen Schauder angesichts der Spuren seiner Vergangenheit. Nichts als Akzeptanz und ein Lächeln. Er ging zu ihr hinüber, zog sie von der Couch hoch und nahm sie in die Arme. Dabei sah er Derrick an.
    »Wenigstens hat Ihnen das ganze zu einem anständigen Abendessen verholfen«, sagte er zu ihm.
    Derrick lächelte. »Das ist mir fast vergangen, nachdem ich gehört habe, wie Sie Ihres vorhin herauswürgten. Nur mein Rossmagen hat es mir gestattet, tapfer weiterzuessen und das zu verzehren, was unsere bezaubernde Lady für mich bestellt hat.«
    »Meine bezaubernde Lady«, erinnerte ihn Cameron.
    »Der Begriff wurde natürlich in einer besonders altmodischen, einem Vasallen angemessenen Weise verwendet«, sagte Derrick mit unbewegtem Gesicht. Er legte die Hände auf die Knie. »Jetzt, wo Sie offenbar außer Lebensgefahr sind, mache ich mich besser auf den Weg. Danke für das Abendessen, Sunshine, und für die angenehme Unterhaltung.«
    Cameron sah ihn an. »Schlafen Sie im

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