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Der Schatten des Highlanders

Titel: Der Schatten des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Kurland
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lauschen. Das wurde eine Weile später durch die Ankunft des Hausherrn in seiner Küche erleichtert.
    »Wer?«, fragte Patrick MacLeod verblüfft.
    Cameron fragte sich, ob jemand von ihnen wusste, wie man flüsterte.
    »Lord Robert Cameron.«
    Das war nicht Sunshine. Sie hätte seinen Namen nicht so gesagt.
    »Cameron. So, so. Und warum?«
    »Was weiß ich? Er hat mich fast umgefahren.«
    Das war Sunshine. Er war überrascht, als er feststellte, das er ihre Stimme auch aus einer großen Menschenmenge herausgehört hätte.
    »Nun«, meinte Patrick ironisch, »dann müssen wir ihn ja erst recht zum Abendessen einladen.«
    »Ich will nicht, dass er zum Abendessen bleibt - verdammt, Patrick, hör auf damit!«
    Cameron hörte schwere Schritte und schlug die Augen auf, gerade noch rechtzeitig, um mitzubekommen, dass sich Patrick MacLeod im Sessel ihm gegenüber niederließ.
    »Willkommen«, sagte Patrick lächelnd.
    »Danke.« Cameron hielt seinen Teebecher hoch. »Ihre Schwägerin war so nett, mir ein Tässchen Tee anzubieten.«
    »Sie ist sehr fürsorglich - besonders nachdem man sie fast überfahren hat.«
    »Ich habe sie nicht überfahren.«
    »Ich sagte fast .«
    Cameron brachte ein Lächeln zustande. »Das fast muss ich zugeben.«
    Patrick schlug die Beine übereinander. »Warum sind Sie hier?«
    »Kein Smalltalk?«, fragte Cameron.
    »Darin bin ich nicht gut. Ich lege Wert auf eine schlichte Sprache und auf Antworten ohne viel Firlefanz.«
    Cameron betrachtete den Teebecher in seinen Händen eine Weile schweigend. »Ich weiß es nicht genau«, sagte er ruhig. »Ich musste sie einfach sehen.« Er blickte auf. »Sunshine, meine ich.«
    Das zu sagen, klang völlig schwachsinnig, aber er konnte es nicht anderes ausdrücken. Vielleicht steckte nichts weiter dahinter, als dass er eine schöne Frau sah und seine Fantasie aus dem Ruder lief. Vielleicht bekam er auch einfach nur kalte Füße - und der Himmel wusste, dass er Grund genug dazu hatte.
    »Nun, zumindest sind Sie ehrlich«, sagte Patrick und stand auf. »Ziehen Sie Ihren Mantel aus und bleiben Sie ein wenig.«
    »Einfach so?«, fragte Cameron leichthin.
    Patrick warf ihm einen vielsagenden Blick zu. »Die Gastfreundschaft in den Highlands. Man sollte meinen, Sie wüssten darüber Bescheid.«
    Cameron nickte, denn Patrick hatte recht. Irgendwann in der Vergangenheit hatte er ziemlich vielen Menschen Unterschlupf auf seiner Burg gewährt, ganz gleich, ob das klug gewesen war oder nicht. Das Wetter in den Highlands war unberechenbar; die Behaglichkeit eines knisternden Feuers war nicht zu unterschätzen. Den Anblick einer schönen Frau zu genießen, während man vor diesem Feuer saß, machte es noch erstrebenswerter, zu bleiben.
    Er ließ seinen Mantel über der Stuhllehne hängen, dann nahm er seinen Teebecher und folgte Patrick in die Küche.
    Er musste einen Moment an der Tür innehalten und die drei Schönheiten bewundern. Madelyn war bildhübsch mit ihren dunklen Locken, die ihr den Rücken hinunterfielen und ihren braungrünen Augen, die ihren Sinn für Humor verrieten. Die Ebenmäßigkeit ihres Gesichts machte sie schön, aber das Glück, das sie - vielleicht unbewusst - ausstrahlte, machte sie außergewöhnlich schön. Sie drückte einen Kuss auf den Kopf des zweiten schönen weiblichen Wesens, einem noch sehr kleinen, das in einem Hochstuhl saß und mit einem Spielzeug auf das leere Tablett vor sich klopfte.
    Und dann war da noch Sunshine Phillips.
    Sie trug Speisen auf, die er normalerweise nicht aß, wie Salat und gedämpftes Gemüse. Vermutlich spielte es keine Rolle, was sie ihm vorsetzten; er würde dem Essen sowieso keine besondere Aufmerksamkeit schenken.
    Sie war zugegebenermaßen die bezauberndste Hexe, die er je gesehen hatte.
    Im Moment sah sie jedoch so aus, als würde sie gleich weinen oder nach der nächstbesten Klinge greifen, um ihr Leiden zu beenden. Es hätte ihn auch nicht überrascht, wenn sie diese Klinge gegen ihn gerichtet hätte. Er nahm den Platz, den Patrick ihm anbot, denn er fürchtete, Sunshine würde einen Weg finden, um ihn von der Tafel auszuschließen, wenn sie könnte.
    Abgesehen davon brachte ihn das Hinsetzen dem Objekt seines Interesses näher. Er ignorierte einfach, dass es besser wäre, er sähe sie nicht an. Sunshine gehörte ihm nicht - und wenn man in Betracht zog, wie demonstrativ sie ihn wie Luft behandelte, dann würde sie ihm wahrscheinlich selbst dann nicht gehören wollen, wenn er nicht verlobt wäre.
    Er war

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