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Der Schatten erhebt sich

Der Schatten erhebt sich

Titel: Der Schatten erhebt sich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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Gefechte.
    Einmal, als er mit zweien der Verteidiger einen Säulengang durchschritt, der den Blick nach unten in einen langen Saal mit vielen Türen freigab, sah er Moiraine und Lan, die von Trollocs umzingelt waren. Die Aes Sedai stand mit hoch erhobenem Kopf da wie eine der sagenhaften Königinnen in der Schlacht, und um sie herum barst Feuer aus tierähnlichen Gestalten. Während die einen verbrannten, kamen bereits weitere herbei, eilten zu sechst oder zu siebt aus einer der vielen Türen. Lans Schwert erledigte diejenigen, die Moiraines Flammen entkamen. Das Gesicht des Behüters war über und über mit Blut beschmiert, doch er vollführte die so lange geübten Fechtfiguren so kühl und selbstverständlich, als übe er lediglich vor einem Spiegel. Dann stieß ein wolfsschnäuziger Trolloc seinen Speer in Richtung auf Moiraines Rücken. Lan wirbelte herum, als hätte er auch hinten Augen und hackte dem Trolloc ein Bein unter dem Knie ab. Der Trolloc stürzte jaulend zu Boden, stieß aber trotzdem noch einmal mit dem Speer nach Lan. Im gleichen Moment versuchte ein anderer, den Behüter ungeschickt mit der Flachseite seiner Axt niederzuschlagen. Lan ging in die Knie.
    Rand konnte ihnen nicht zur Hilfe kommen, denn in diesem Augenblick wurden er und seine beiden Begleiter von fünf Trollocs angefallen. Mit ihren Schnauzen und Hauern und Hammelhörnern stürmten sie heran und drückten die Menschen erst einmal aus dem Säulengang hinaus. Normalerweise wären fünf Trollocs mit Leichtigkeit in der Lage gewesen, drei Männer zu töten, doch einer dieser Männer war Rand, und er besaß ein Schwert, das ihre Rüstungen zu bloßem Tuch werden ließ. Einer der beiden Verteidiger starb, und der andere verschwand auf der Jagd nach einem verwundeten Trolloc, dem einzigen Überlebenden der fünf. Als Rand zurückeilte, roch er aus dem Saal unten verbranntes Fleisch und sah auf dem Fußboden einige mächtige verschmorte Leichen, doch von Moiraine und Lan war nichts mehr zu sehen.
    So spielte sich der Kampf um den Stein ab. Oder der Kampf um Rands Leben. Gefechte brachen aus und trieben von ihrem ursprünglichen Ort hinweg oder erstarben ganz, wenn eine Seite gefallen war. Die Menschen kämpften dabei nicht nur gegen Trollocs und Myrddraal, sondern auch gegen andere Menschen, denn Seite an Seite mit den Schattenwesen fochten auch menschliche Schattenfreunde, grob gekleidete Burschen, die aussahen wie Söldner oder wie die typischen Tavernenraufer. Sie hatten offensichtlich genauso vor den Trollocs Angst wie die Verteidiger, aber sie mordeten genauso ungehemmt wie die Schattenabkömmlinge. Zweimal sah Rand sogar Kämpfe von Trollocs untereinander. Er nahm an, daß die Myrddraal die Kontrolle über sie verloren hatten und daß sie nur noch von ihrer Mordlust beherrscht wurden. Aber wenn sie sich gegenseitig umbringen wollten - bitte schön.
    Dann war er wieder allein und kam auf seiner Suche um eine Ecke und stand plötzlich vor drei Trollocs. Jeder von ihnen war doppelt so breit und um die Hälfte größer als er. Einer von ihnen - mit einem gekrümmten Adlerschnabel in einem ansonsten menschlichen Gesicht - hackte gerade einen Arm von der Leiche einer tairenischen Lady, während die beiden anderen gespannt zusahen und sich die Schnauzen erwartungsvoll leckten. Trollocs fraßen alles, solange es nur Fleisch war. Ob nun sie oder er von diesem Zusammentreffen mehr überrascht waren - jedenfalls erholte er sich schneller von dem Schreck.
    Derjenige mit dem Adlerschnabel fiel unter Rands erstem Streich. Panzer und Bauch waren gleichermaßen aufgeschnitten. Eigentlich hätte die Fechtfigur ›Eidechse im Dornbusch‹ für die beiden anderen gereicht, doch der erste Trolloc schlug im Sterben noch um sich und trat Rand beinahe einen Fuß weg, so daß er ins Stolpern kam. Sein Schlag in Richtung des dritten Trollocs ging daneben und schnitt nur dessen Rüstung auf, während der zweite im Stürzen mit ins Leere schnappendem Wolfsrachen direkt auf ihn fiel. Der schwere Körper des Trollocs riß Rand mit zu Boden und begrub ihn halb unter sich. Schwertarm und Schwert waren darunter eingeklemmt. Der überlebende Trolloc hob seine Dornenaxt, und trotz seiner Keilerschnauze und den dicken Hauern verzerrte sich sein Gesicht zu einer Art von Lächeln. Rand rang um Luft und bemühte sich, unter dem toten Trolloc hervorzukriechen.
    Ein sichelgleiches Schwert spaltete den Keilerkopf bis zum Hals hinunter.
    Ein vierter Trolloc riß sein Schwert aus

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