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Der Schatten von Thot

Der Schatten von Thot

Titel: Der Schatten von Thot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Magen und die Organe des Unterleibs?«
    »Ja«, bestätigte Sarah verblüfft, während sie sich gleichzeitig unwillkürlich fragte, ob Ammon el-Hakim nicht doch ein Zauberer war. »Woher wisst Ihr…?«
    »Das ist nicht von Belang«, wehrte der Alte ab. »Erkläre weiter, weshalb du das Buch von Thot in deinen Besitz bringen willst.«
    »Weil Menschenleben davon abhängen«, erwiderte Sarah ohne Zögern. »Jemand versucht, sich das Wissen um das Feuer des Re anzueignen, und wenn es stimmt, was geschrieben steht, so handelt es sich dabei um eine Kraft von unvorstellbaren Ausmaßen, die grässliche Zerstörung anzurichten vermag.«
    »Das ist wahr«, räumte Ammon ein.
    »In den Händen der falschen Herren könnte eine solche Kraft als Waffe eingesetzt werden und Tausende von Unschuldigen das Leben kosten. Wenn Ihr etwas darüber wisst, Meister, dann müsst Ihr es mir verraten.«
    »Warum?«, fragte der Alte nur.
    »Weil…« Erneut senkte Sarah schuldbewusst das Haupt. »Weil ich Wiedergutmachung üben muss, Meister«, flüsterte sie. »Weil ich will, dass die Mörder jener jungen Frauen für ihre Vergehen bestraft werden. Weil ich bereits einen Vater verloren habe und es nicht ertragen könnte, noch einen geliebten Menschen zu verlieren. Und weil ich nicht will, dass Unschuldige ihr Leben lassen.«
    »Deine Worte zeugen von Edelmut, Sarah«, stellte der Weise fest. »Aber angesichts der Macht, die vom Feuer des Re ausgeht, sind sie nichts als Schall und Rauch.«
    »Aber Meister! Wie könnt Ihr so etwas sagen? Ihr kennt mich, und Ihr wisst, dass ich…«
    »Versprichst du, das geheime Wissen zu vernichten?«, fragte Ammon unvermittelt. »Damit sich niemand das Feuer des Re aneignen kann?«
    »Was?«
    »Obwohl ich dein Gesicht nicht sehen kann, weiß ich, dass es von Unverständnis gezeichnet ist – und dabei befindet sich das Buch von Thot noch nicht einmal in deinem Besitz.«
    »Nun, ich… ich verstehe nur nicht, warum ich es zerstören soll. Das Buch der Geheimnisse ist ein Wissensschatz von unermesslichem Wert und wäre eine Sensation für die Forschung…«
    »So ist es.« Der Alte nickte. »Wie Schakale würden sich die Gelehrten in deiner Heimat auf das stürzen, was die Vergangenheit zurückgelassen hat. Als Herren der Welt würden sie sich fühlen und wären dabei doch nur Aasfresser. Verstehst du nicht, Sarah? Das Wissen, das im Buch von Thot niedergeschrieben ist, stammt aus einer anderen Zeit und Welt. Es ist das Wissen der Götter und nicht für Menschen bestimmt. Noch nicht. Vielleicht wird die Zeit das ein oder andere Geheimnis von sich aus offenbaren, wenn die Menschheit alt und reif genug dafür ist – aber bis dahin darf das geheime Wissen in niemandes Besitz gelangen. Selbst die beste Absicht würde verdorben von der Macht, die das Feuer des Re verleiht. Aus gutem Grund wurde es vor langer Zeit verborgen, und es erfüllt mich mit großer Sorge, dass erneut danach gesucht wird.«
    »Ich verstehe«, sagte Sarah leise. »Verzeiht meine unbedachten Worte.«
    »Schon gut«, meinte Ammon und schien einen Augenblick lang in sich selbst versunken. »Versprichst du also, es zu zerstören? Gelobst du feierlich, Thots Geheimnis zu vernichten und es so ein für alle Mal der Nachwelt zu verweigern?«
    »Nun, ich…«
    »Ich werde dir sagen, was meine Ahnen an Wissen über das Buch von Thot gesammelt haben – aber dafür musst du beim Andenken an deinen Vater schwören, dass du alles daran setzen wirst, dass das Buch und seine Geheimnisse niemandem in die Hände fallen.«
    Die glasigen Augen des Greises starrten Sarah an, und obwohl sie wusste, dass der Alte blind war, hatte Sarah das Gefühl, dass er sie bis ins Mark durchschaute. Wie früher, als sie noch ein junges, naives Mädchen gewesen war, hatte sie den Eindruck, nichts vor ihm verbergen zu können. Wenn sie ihm ihr Wort gab, so war es endgültig und unwiderruflich. Anders als beim Duke of Clarence durften sie danach keine Zweifel mehr überkommen…
    »Also schön«, erklärte sie sich einverstanden. »Ich gehorche der Notwendigkeit.«
    »Schwörst du es?«
    »Ja, Meister.«
    »Beim Andenken an deinen toten Vater?«
    Sarah zögerte einen unmerklichen Augenblick. »Auch das«, bestätigte sie dann.
    »Gut«, erwiderte der Weise schlicht. »Dann werde ich dir berichten, was ich weiß…«
     
     
    »Was wollen Sie damit sagen?«, fragte Hayden und schickte du Gard einen zweifelnden Blick. »Was stimmt nicht?«
    »Je ne sais pas«, erwiderte der

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