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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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und tranken von dem schwarzen, süßen Tee. Nach und nach erzählten sie einander die Einzelheiten, was in Abwesenheit des anderen passiert war. Dann kam Kaitas Gehilfe, ein großer ernst dreinblickender junger Mann, und schickte sie hinaus. »Es tut mir Leid«, sagte er, »aber wir brauchen das Bett. Eine der Frauen da draußen liegt in den Wehen, und es sieht nach einer schwierigen Geburt aus. Aber du willst sicher ohnehin deine Freunde wiedersehen.«
    Als er fort war, machte Alestan ein sehr ernstes Gesicht. »Es ist an der Zeit, dass wir alle zusammenkommen. Ich habe etwas herausgefunden, das uns alle angeht. Hauptmann Galveron hat uns verraten.«
     
    Packrat hatte den Eindruck, als wären die Bündel und Säcke, die er und seine Freunde von der Zitadelle herübergeschafft hatten, weit mehr willkommen als sie selbst. Die Sachen wurden ihnen in einem plötzlichen Wirbel entrissen: Das Essen und die Decken wurden von einem dicken, einarmigen Glatzkopf beschlagnahmt, Sprengpulver und Lunte von ein paar Männern mitgenommen, die Packrat an den schwarzen Hautporen als Bergleute erkannte, die Waffen wurden von Corvin und seinen Männern eingesammelt und fortgebracht. So blieben die Diebe neben den Tempeltüren stehen, wo sie sich schützend zusammendrängten.
    Die Schmiedemeisterin Agella tat schließlich ihr Bestes, um sie einzuquartieren. Sie führte sie am Ende des Tempels an einem Schutthaufen vorbei durch eine Tür und erzählte, dass dort die Treppe gewesen war, die sie in der Nacht mit dem Sprengpulver in die Luft geblasen hatten. Es war das Sprengpulver gewesen, das Aliana ihnen gebracht hatte. Dort gab es noch eine Treppe, die aber heil war und abwärts führte, und sie folgten ihr gehorsam die ausgetretenen Stufen hinunter, dann durch einen langen Gang, der sie zu einer großen Höhle brachte. Dort befand sich der unterirdische See, der die Stadt mit Wasser versorgte. Von hier aus wurde das Wasser durch ein Röhrensystem in die Stadt geleitet, genauer gesagt in die Häuser der Reichen und zu den Straßenpumpen in den ärmeren Vierteln. Etliche Menschen hatten eine Eimerkette gebildet und schleppten hart an dem vielen Wasser. »Einiges wird durch diesen Tunnel in ein Gewölbe getragen, wo die Köche arbeiten«, erklärte Agella. »Gleich zeige ich euch, wo ihr euer Essen bekommt. Etwas von dem Wasser geht nach oben, wo es in Fässer gegossen wird und die Leute sich etwas herausschöpfen können, wenn sie Durst haben.«
    »Woher habt ihr die vielen Fässer?«, fragte er neugierig.
    »Aus den Vorratshöhlen. In den Fässern werden Äpfel und vieles andere gelagert, und wir haben einfach einige ausgeleert.«
    Nach dem monatelangen Regen kam genug Wasser die Berge herab. Der See floss über und bildete einen Bach, der durch eine weitere Höhle floss, die man mit ein paar Tempelvorhängen abgeteilt hatte, sodass sich die Leute dahinter waschen konnten.
    »Das ist erstaunlich«, meinte Gelina. »Ich habe nicht geahnt, was sich alles unter dem Tempel befindet.«
    »Es heißt, dass es die Höhlen schon in der frühesten Vergangenheit gegeben hat, noch bevor der Tempel gebaut wurde«, erzählte Agella. »Tatsächlich führen sie so weit in den Berg hinein, dass noch niemand sie ganz erforscht hat. Manche behaupten, dass sie von unseren Vorfahren geschaffen wurden, die nach kostbaren Steinen geschürft haben. Andere wieder sagen, Myrial selbst hätte sie gemacht und dass sie zur Anbetung benutzt wurden, bevor es den Tempel gab. Wie dem auch sei, sie erweisen sich jetzt als sehr nützlich. Das Essen wird uns eher ausgehen, als uns lieb ist, aber wenigstens werden wir nicht verdursten. Übrigens, wenn ihr euch erleichtern müsst, dort drüben entlang geht es zu einer Felsspalte im Boden. Fürs Erste nehmen wir damit vorlieb.«
    »Das ist weit weg«, brummte Packrat.
    »Welche andere Möglichkeit hätten wir denn«, gab Agella grimmig zur Antwort. »Wenn jeder anfinge, in den Tempel zu machen, würden wir es dort nicht lange aushalten.«
    Nachdem die Schmiedin ihnen alles gezeigt und ihnen Essen und Decken gegeben hatte (nur eine – und das nachdem Packrat einen riesigen Sack voll den ganzen Weg von der Zitadelle getragen hatte!), brachte sie sie wieder nach oben zu dem Stückchen Boden, der nun ihnen allein vorbehalten sein sollte. Dann ließ sie sie unter den dicht gedrängten Flüchtlingen allein, wo sie sich sehr fehl am Platz fühlten.
    Packrat sah die Anzahl der Grauen Geister weiter schwinden, als auch Alestan

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