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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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der Rotten um. »Keinen von denen«, protestierte er entrüstet. »So mickrige Zwerge.«
    Tormon lachte. »Gut, wir werden warten, bis wir einen Gefährten für sie gefunden haben, der ihrem pingeligen Besitzer zusagt.«
    »Ich bin nicht pingelig«, widersprach Scall energisch. »Es ist nur so, dass sie eine ganz besondere Stute ist, und sie soll ein ganz besonderes Fohlen bekommen.«
    Tormon lachte still in sich hinein. »Wie du willst.«
    Eine Weile arbeiteten sie ruhig weiter, und als Scall mit seiner Stute fertig war und sich dem Esel zuwandte, waren seine Gedanken weitergewandert. »Tormon?«
    »Was?«
    »Du weißt doch, dieses komische Ding, das ich gefunden habe, als ich der Flut entronnen bin? Was aussieht wie eine silberne Nuss und das dir Landkarten zeigt und kleine Bilder von irgendwelchen Orten?«
    »Du hast es erwähnt, ja. Ich weiß nicht, ob es klug ist, damit herumzuspielen, Scall. Weiß der Himmel, was es ist, es könnte gefährlich sein.«
    »Kann sein. Ich habe nur überlegt, ob es mir Bilder von Tiarond zeigen würde und ob das Bilder von heute wären.« Er biss sich auf die Lippe. »Es ist so schrecklich, nicht zu wissen, ob meine Familie noch lebt oder schon tot ist.«
    Der Händler schüttelte den Kopf. »Das weiß Myrial allein, mein Sohn. Ich möchte keine Vermutungen anstellen. Wie wär’s, wenn du das Ding Grimm gibst oder seinem Schüler? Bei ihnen wäre es gut aufgehoben. Und wenn es gefährlich ist, würden sie es dir sagen, ehe du es noch weiter mit dir herumträgst.«
    Scall schauderte. »Dem Überbringer?«, quiekte er. »Das wage ich nicht!«
    Tormon schüttelte den Kopf. »Es ist ein Fehler, jemanden nach seinem Äußeren zu beurteilen, Scall. Diese Schädelmasken tragen sie nur, um die Unwissenden zu beeindrucken. Aber wir sind klüger. Oder nicht?« Er warf dem Jungen einen eindringlichen Blick zu.
    »Aber …«
    »Ich kenne Grimm seit Jahren. Er ist ein guter Mensch und ein guter Freund, und er könnte dir sicherlich eine ganze Menge über deinen Fund erzählen. Ich glaube auch, dass du mit seinem Schüler gut auskommen würdest, wenn er auch ein bisschen älter ist als du. Sprich doch einmal mit ihnen, wenn du geschlafen hast.«
    »Mal sehen.« Scall wollte lieber das Thema wechseln. »Tormon?«
    »So heiße ich.«
    »Du kennst doch Rochalla?«
    »Ja.«
    »Sie ist ziemlich hübsch, oder?«
    Der Händler zog die Brauen in die Höhe und hielt bei der Arbeit inne. »Ja, das ist sie. Sie scheint aber auch ein nettes, freundliches und verständiges Mädchen zu sein, und das ist viel wichtiger, als du bisher vielleicht bemerkt hast.«
    »Glaubst du, dass sie mich mag?«
    »Nun, es ist noch früh am Tage, aber ich glaube, sie wird dich leiden mögen. Sie gab dir einen Kuss, nicht wahr? Als du von der Überflutung zurückgekehrt bist.« Plötzlich runzelte er die Stirn und sah zu Scall hinüber. »Da ist nur eine Sache, Junge. Wenn deine Gedanken in diese Richtung gehen, dann nimm dich gut vor Presvel in Acht. Ich glaube, die vergangenen paar Tage haben ihn um den Verstand gebracht, und wie du vielleicht bemerkt hast, ist er ihr gegenüber sehr besitzergreifend. Ernsthaft, Scall: Hüte dich vor ihm. Er ist gefährlich und wird immer unzuverlässiger.«
    »Presvel?« Wie die meisten seines Alters hatte Scall noch nie erwogen, dass irgendjemand, der die Dreißig überschritten hatte, ein Opfer von Lust und Eifersucht sein könnte. »Aber er ist zu alt für sie.«
    »Nun, er ist nicht dieser Ansicht, Junge, also pass auf, was du tust. Oder noch besser: Lass dir von Arcans Söhnen das Kämpfen beibringen.«
    »Aber …«
    »Scall?«
    »Ja?«
    »Sei jetzt still.«
    »Gut, aber … Tormon? Weißt du noch, als wir uns zum ersten Mal begegnet sind? Oben auf dem Schlangenpass?«
    »Ja, ich erinnere mich.«
    »Also … ich bin wirklich froh, dass du es warst, dem ich in die Arme gelaufen bin.«
    Tormon lächelte. »Ich auch, mein Sohn. Ich auch.«

 
     
    Das muss ein Traum sein. Ich höre Alestans Stimme.
    Aliana öffnete die Augen – was nicht so einfach war, wie man denken könnte. Denn während sie geschlafen hatte, musste ihr jemand einige Pfund Blei auf die Lider gelegt haben. Sie müssen hier reichlich Blei haben, dachte sie benommen, denn offenbar war es das Gleiche mit ihren Armen und Beinen. Sie wollte gerade aufgeben und weiterschlafen, als sie wieder seine Stimme hörte.
    »Es war sehr hart. Um ehrlich zu sein, als wir uns trennten, habe ich geglaubt, dass ich sie zum letzten Mal

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