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Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines

Titel: Der Schattenbund 02 - Der Geist des Steines Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maggie Furey
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derbe, grauhaarige Freundin saß dicht neben dem rauchenden Außenkamin und kümmerte sich um das Essen. Kaz lag dösend in einem sonnigen Fleck bei der Höhle. Er hob den Kopf, und Elion begegnete dem aufleuchtenden Feuer seiner Augen.
    »Du kommst ein bisschen zu früh«, rief ihm Veldan zu. »Ich fürchte, das Frühstück ist noch nicht fertig. Aber wenn es so weit ist, werden wir dir sicher etwas abgeben.«
    Der Feuerdrache bedachte Elion mit wütenden Blicken. »Ich persönlich würde ihn höchstens zusehen lassen.«
    »Ach, sei still, Kaz«, befahl Veldan seufzend. »Können wir nicht ausnahmsweise mal ein bisschen Ruhe haben?«
    »Wahrscheinlich schon«, gab Kaz nach. »Wenn du darauf bestehst. Der Morgen war für dich schon anstrengend genug. Und weil du es bist, lasse ich sogar unseren Schleimbeutel hier etwas von meinem Schaf essen.«
    »Du brauchst dich nicht auf meine Kosten großzutun, du aufgeblasene Echse«, fauchte Elion.
    Veldans Freundin, die den Hammel über dem Feuer drehte, sprang auf die Füße, um den Unfreundlichkeiten ein Ende zu machen, ehe sie sich noch weiter verschärften. Sie wischte sich die fettigen Hände an der Hose ab und streckte Elion eine Hand entgegen. »Ich heiße Toulac«, sagte sie laut, und ihm fiel ein, dass sie Gedanken zwar hören, aber noch nicht übermitteln konnte. »Wie schön, dich mal persönlich kennen zu lernen«, fuhr sie fort. »Komm, Kleiner, gib mir das Pferd, das du da hast, dann werde ich mich darum kümmern. Setz dich nur hin und ruhe dich aus. Du siehst aus wie einmal gestorben und wieder aufgewärmt.«
    »Er sieht aus wie ausgekotzt und wieder aufgewärmt«, murmelte Kaz.
    Veldan verdrehte die Augen zum Himmel. »Eine große, glückliche Familie – das sind wir. Um Himmels willen, setz dich hin, Elion, und schwanke hier nicht rum. Ich nehme doch an, dass du bleibst?«
    Elion brauchte keine dritte Einladung, er murmelte seinen Dank, drückte Toulac die Zügel in die Hand und ließ einfach seine Knie einknicken. Es war ein wundervolles Gefühl, auf dem weichen, duftenden Gras zu sitzen, und es war das Einzige, was ihn noch davon abhalten konnte, große blutige Stücke aus dem halb gebratenen Hammel zu reißen und zu verschlingen wie ein hungriger Wolf. Um seinen Verstand von seinem Magen zu trennen, bat er Veldan, ihm über die jüngste Unterhaltung mit dem Archimandriten zu berichten, und er war bestürzt.
    »Ich weiß nicht, was du erwartet hast«, sagte der Feuerdrache. »Du hast seine Partnerin verloren. Das kann ihn kaum freuen, oder?«
    »Ich habe sie nicht verloren!«, rief Elion. »Sie ist ganz allein verschwunden, und ich sehe nicht ein, warum ich daran Schuld sein soll.«
    »Und du scheinst sein Lieblingspferd, diese kleine braune Stute, verloren zu haben«, fuhr Kazairl unbeirrt fort. »Auch das wird ihm nicht gefallen.«
    Elion machte ein finsteres Gesicht. »Er wird sich einfach damit abfinden müssen. Dieses Pferd hier ist vielleicht nicht so schnell oder so schön wie sein altes, aber es ist sanft und es tritt und beißt und bockt nicht.«
    Kaz kicherte. »Das wird auf Cergorn keinen Eindruck machen. Du hast wahrscheinlich eine seiner Freundinnen geopfert.«
    Das ging zu weit. »Kazairl! Das reicht!«, schnauzte Veldan. »Es ist schlimm genug, sich über den Archimandriten lustig zu machen, aber ihn unnatürlicher Praktiken zu bezichtigen ist wirklich zu viel. Nie bist du vorsichtig! Wer weiß denn, ob du nicht belauscht wirst?«
    »Ach, komm, Schätzchen …«
    »ICH WILL NICHTS MEHR HÖREN!«
    Die Mahlzeit war köstlich: Kaz’ Hammel mit Kartoffeln aus den Vorräten der Höhle, in der Asche gebacken, und Äpfel zum Nachtisch. Schließlich streckte Toulac die Beine aus und grunzte zufrieden. »Ich meine, jemand sollte Zavahl sein Essen bringen«, sagte sie. »Nachdem wir die Mühe auf uns genommen haben, ihn zu retten, wäre es nicht vernünftig, wenn wir ihn jetzt verhungern ließen.«
    »Falls er überhaupt etwas annimmt«, gab Veldan säuerlich zu bedenken und machte Anstalten, aufzustehen. Aber Elion winkte ihr, sitzen zu bleiben. Er war sehr neugierig auf den Mann, der für den Mord an Tormons Frau verantwortlich war. »Lass nur, ich kümmere mich darum«, sagte er, und als er ihr erstauntes Gesicht sah, fügte er hinzu: »Das ist das mindeste, was ich tun kann, nachdem ihr drei für ein so gutes Essen gesorgt habt.«
    »Weißt du, das ist wahrscheinlich kein so schlechter Einfall«, sinnierte Toulac laut. »Er hält uns für ein Paar

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