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Der Schattenjäger (German Edition)

Der Schattenjäger (German Edition)

Titel: Der Schattenjäger (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Moriarty
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Greene hierhergelaufen«, keuchte ein Mädchen, das nicht älter als zwölf sein mochte. »Wir brauchen Hilfe! Die Polizei verhaftet Leute wegen unerlaubter Versammlungen.«
    »Das ist noch gar nichts«, sagte ein Mädchen, das sich ein blutgetränktes Tuch vor die Stirn hielt. »Wir sind vor den Augen eines Polizisten von Schlägern verprügelt worden. ›
Ich bin nicht für euch hier. Ich bin für Mr Morgaunt im Einsatz.
‹ Das waren seine Worte.«
    »Beschwerden nach rechts!«, rief Beka und lotste sie weiter, als hätte sie das alles schon mal gehört. »Wenn ihr keine Übersetzer braucht, dann steht hier nicht im Weg!«
    Von allen Seiten kamen so viele Bitten und Anfragen, dass selbst die so überaus tüchtige Beka abwehren musste:
    »Oh weh! Wo war denn gestern das Italienisch, als wir es brauchten?«
    »Heute brauchen wir Russisch!«
    »Russisch? Ich brauche Litwaken! Sind Litwaken hier? Weiß jemand, was überhaupt ein Litwake ist?«
    »Und ich brauche – sag mal, Kleines, welche Sprache sprichst du doch gleich? Meine Güte, ich weiß nicht einmal, was ich brauche. Vielleicht einen Gedankenleser!«
    Sascha stand immer noch staunend da, als ein Polizeibote eilig die Treppe, die von der Wohnung seiner Eltern nach oben führte, heraufkam.
    »Ist Sascha Kessler hier oben?«, fragte der Bote. »Alle Inquisitoren müssen sich umgehend zur Dienststelle begeben!«
     
    Vierzig Minuten später stürmte Sascha in die Eingangshalle der Inquisitionsabteilung. Er erkannte Lily und Payton, da sie als Einzige in Zivil waren, alle anderen trugen marineblaue Polizeiuniformen. Wenig später sah er sich auch der Furcht einflößenden Gestalt Inquisitor Wolfs in Uniform gegenüber. Es schien, als sei er eine ganze Spanne größer geworden, und seine Brillengläser blitzten drohend unter dem Schirm der hohen Polizeimütze.
    »Ich muss Sie sprechen!«, keuchte Sascha, als er sich durch die Menge bis zu Wolf vorgearbeitet hatte.
    »Nicht hier.«
    »Aber es geht um Sam!«
    »Nicht hier.«
    Sascha wollte noch etwas erwidern, aber Polizeipräsident Keegan stieg auf die Theke und bat um Ruhe.
    »Männer!«, rief er. »Das ist unsere Bewährungsprobe! Der Streik beginnt morgen früh und wir sind bereit. In den kommenden Tagen wartet harte Arbeit auf uns. Wir stehen an vorderster Front im Kampf um Freiheit, Wohlstand und den amerikanischen Traum vom Glück. Eine Verschwörung ausländischer magischer Elemente treibt ihr Unwesen in unserer Stadt. Diese Menschen hassen uns aus einem einzigen Grund: Weil wir frei sind. Deshalb ist es eure und meine große Aufgabe, Amerikas Freiheit zu verteidigen!«
    Er blickte in die Menge und hob drohend den Finger. »Selbstverständlich bedeutet das nicht, dass wir in dem Konflikt Partei ergreifen. Nein, wir sind nur auf der Seite aller, die unsere amerikanischen Werte verteidigen und bereit sind, für Recht und Ordnung einzutreten. Denkt daran, Männer, denn es wird Stimmen geben, die uns verleumden und in Verruf bringen wollen. Seid diszipliniert, seid höflich, vor allem aber: Seid standhaft! Wir sind das letzte Bollwerk gegen eine Flut ausländischer Magie. Wir müssen ihr entgegentreten, aber wir müssen auch für das Recht eintreten. Denkt daran, Männer, macht eurer Uniform keine Schande!«
    Polizeipräsident Keegan sprang von der Theke und eine Masse marineblauer und silberner Uniformen setzte sich in Bewegung. Als Nächstes würden sie alle nach und nach in die Wagen des Überfallkommandos steigen.
    »Fahren wir auch zum Streik?«, fragte Sascha Lily, als er sich bis zu ihr durchgedrängelt hatte.
    »Nein, ich glaube nicht. Jedenfalls nicht sofort. Wir sollen den Bahnhof bewachen.«
    Zwanzig Minuten später bereits waren sie Teil einer Gruppe aufgeregter Inquisitionsbeamter, die in der Penn Station die einfahrenden Nachtzüge nach IMW -Aktivisten durchsuchten. Damit waren sie die ganze Nacht beschäftigt, bis sich Sascha vor Müdigkeit kaum noch auf den Beinen halten konnte.
    Am nächsten Morgen um halb acht veränderte sich die Lage. Ein Bote aus dem Präsidium erschien und sorgte für aufgeregtes Flüstern in den Reihen der Inquisitoren. Der erste Morgenzug aus Philadelphia brachte eine ganze Wagenladung von Privatdetektiven der Agentur
Pinkerton
, die gerade von einem Bergarbeiterstreik in West Virginia kamen. Ersten Gerüchten nach sollten es um die zwanzig Pinkertons sein. Dann erhöhte sich ihre Zahl auf vierzig, fünfzig, ja siebzig.
    Nur eines stand trotz schwankenden Zahlen fest: Es

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