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Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition)

Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition)

Titel: Der Schatz der gläsernen Wächter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dane Rahlmeyer
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sind nicht zum Vergnügen hier !«, rief sie. »Ich meine, leider!« Sie wollte nicht, dass er sie für eine Langweilerin hielt. »Wir müssen den Krieger finden!«
    »Den Flieger?«
    »Krie-ger!«
    »Hab ich schon nich’ vergessen!«, gab Lian zurück. »Nur wo fangen wir an?« Er ließ den Blick schweifen.
    »Wir könnten es in der Universität versuchen! Oder einen Historiker aufsuchen, oder ...!«
    »Oder«, rief Lian, »wir fragen uns einfach durch!«
    Er tippte dem nächstbesten Bürger auf die Schulter. Das Gesicht einer Glitzerechse wandte sich ihnen zu; ihr Körper war der eines dicken Mannes in einem grün-rot karierten Kostüm. »Ja?«
    »Entschuldigt bitte!«, hörte Kriss Lian sagen; er machte dabei eine knappe Verbeugung, ungelenk wie immer. »Wir suchen den letzten Krieger!«
    »Den letzten was?«, fragte die fette Echse.
    »Krieger!«, rief Lian. Kriss trat näher, um ihn und seinen Gesprächspartner besser verstehen zu können. »Wisst Ihr, wo wir den finden können?«
    »Ich weiß nicht, was du meinst, Junge!« Der Echsenmann klang erheitert. Und nicht ganz nüchtern. »Aber ich bin auch nicht von hier! Bedaure!«
    »Dann nichts für ungut!« Lian wandte sich ab. »Typisch, wenn man nach dem Weg fragt, trifft man nie wen, der aus der Gegend kommt!«
    Kriss lächelte. Sie kannte das Phänomen. Es blieb ihnen nichts übrig, als es weiter zu versuchen. Doch von den Meisten, ob Hestrianer oder nicht, ernteten sie nur Stirnrunzeln oder verständnislose Blicke.
    »Noch nie davon gehört.«
    »Wer soll das sein?«
    »Hört auf, mich zu belästigen!«
    Nach der zwanzigsten Abfuhr erwuchs in Kriss der schreckliche Verdacht, sich im falschen Land zu befinden. Aber sie war nicht bereit, so schnell aufzugeben, und passte eine ältere Dame ab, die ein weißes Kleid und eine Vogelmaske trug. »Verzeiht!« Kriss machte artig einen Knicks, während im Hintergrund eine vorbeiziehende Parade das Pflaster beben ließ. »Mein Freund und ich suchen den letzten Krieger von Hestria! Doch niemand scheint zu wissen, wer damit gemeint ist! Und ehrlich gesagt ... wissen wir es auch nicht!«
    Die Mandelaugen der Frau blickten freundlich aus den Löchern der Maske. »Oh, da« – die nächsten Worte gingen im Lärm unter – »verpasst, Kindchen!«
    »Dann könnt Ihr uns weiterhelfen?«
    Die Vogelfrau sagte etwas, das Kriss nicht hörte. Sie legte die Hand ans Ohr, als Bitte, lauter zu sprechen.
    »Ich sagte, natürlich kann ich das! Jeder gute Hestrianer kennt den letzten Krieger!«
    Kriss’ Herz schlug schneller. »Und wo können wir ihn finden?«
    »Nun«, antwortete die alte Frau, »im Historischen Museum, natürlich!«
    »Ist es ein Bild?«, fragte Kriss. Langsam wurde das ständige Rufen anstrengend.
    »Eine Statue!«, gab die Frau zurück. »Das Standbild von Ollon Monda, dem letzten« – wieder wurden einige ihrer Worte verschluckt – »Ordensritter vor achthundert Jahren! Er starb bei der Verteidigung der Fürstenfamilie vor« – und wieder war sie nicht zu verstehen. Aber Kriss hatte genug gehört.
    »Wo finden wir das Museum?«
    »Gleich die Straße hinab und an der nächsten Kreuzung links!«
    Kriss verneigte sich. »Ich danke Euch!«, rief sie. Die Vogelfrau lächelte gütig und zog mit grazilen Schritten weiter.
    »Was hat sie gesagt?« Lians Stimme ertönte direkt an Kriss’ Ohr.
    »Zum Museum!«, krächzte sie.
    So warfen sie sich wieder ins Getümmel. Lian ging dicht neben Kriss. »Ich hab nachgedacht!«
    »Und, war es sehr schwer?« Der Vogel auf ihrer Schulter gab ein belustigtes Keckern von sich.
    »Ha ha!«, machte Lian lahm. »Ich mein’, was dieser Veribas-Knilch gesagt hat. Das alles für diese und jene Zwecke benutzt werden kann ...!«
    Kriss wartete ab.
    »Hast du schon mal dran gedacht, dass das, was er auf der Insel gefunden hat, so was wie ’ne Waffe sein könnte?«
    Kriss nickte ernst. Ja, das hatte sie. Und die Möglichkeit gefiel ihr nicht. »Das würde zumindest erklären, warum er es geheim halten wollte!«, sagte sie laut. »Und weshalb jemand wie General Ruhndor da hinterher ist! So oder so, es gibt wohl nur eine Möglichkeit, das herauszufinden!«
    Keiner von beiden bemerkte, dass ihr Gespräch nicht unter vier Augen geblieben war. Der Mann in der Säbelzahnwolf-Maske hatte nur wenige Worte mitbekommen: »Waffe«, »geheimhalten«, »General«. Doch es genügte, dass er sich an ihre Fersen heftete.
    Das Historische Museum von Hestria lag in einem ruhigeren Bezirk des

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