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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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dieser anderen kämpfen oder meinen Dienst tun muss, dann werde ich das tun. Aber ansonsten will ich nichts mit ihnen zu tun haben.«
    »Aber –«
    »Aber was, Goff?«
    Jetzt lächelte Hugh, und zum ersten Mal seit einem Monat zeigte sich sein alter Charakter.
    »Denk nach, Kamerad … über mich und über deine Worte … Ich habe doch sowieso noch nie etwas mit ihnen zu tun gehabt … Ich verbringe meine freie Zeit ausschließlich mit meinen Freunden, und all meine Freunde sind Mitglieder des Ordens.«
    Hier hielt er inne.
    »Was ist mit dir und Payn? Was werdet ihr tun, jetzt, da ihr gesehen habt, auf welch wundervolle Weise die Heilige Stadt für alle guten Christenseelen gerettet wurde?«
    St. Omer zuckte mit den Achseln und verzog den Mund.
    »Das Gleiche wie du. Wir werden uns unserer Pflicht widmen und unserem Herrn, dem Grafen, gehorchen. Wobei mir einfällt, dass der Graf mich bei Tagesanbruch erwartet, also gehe ich besser. Ich habe das Gefühl, dass er vorhat, mich fortzuschicken. Nicht Payn, nur mich. Frag mich nicht, warum, denn es ist nur so ein Gefühl. Wenn dem nicht so ist, kehre ich morgen Abend mit Payn zurück.«
    »So sei es, und möge Fortuna dich begleiten, wenn er dich fortschickt … Sei vorsichtig und komm gesund zurück.«
    St. Omer nickte und wandte sich zum Gehen, doch dann fuhr er noch einmal herum.
    »Wir werden bald heimkehren, jetzt, da der Feldzug beendet ist. Wusstest du, dass die Armee dabei ist, sich aufzulösen?«
    »Sich aufzulösen?« Hugh saß einige Sekunden lang blinzelnd da, als hätte er Schwierigkeiten, das Gehörte zu verstehen. Dann schüttelte er ungeduldig den Kopf, wie um ihn frei zu bekommen.
    »Was bedeutet das, sie löst sich auf? Das wäre doch völlige Narrheit, Goff. Die Armee kann sich nicht auflösen. In dem Moment, wenn das geschieht, werden die Türken zurückeilen wie die Racheengel, und es wird niemand da sein, um sie aufzuhalten, und wir hätten nichts erreicht. Wo hast du denn diesen Unsinn gehört?«
    St. Omer stand einen Moment lang stirnrunzelnd da, dann schüttelte er verwirrt den Kopf.
    »Ich weiß wirklich nicht mehr, wo ich es zuerst gehört habe, aber alle reden darüber … dass wir heimgehen, meine ich. Wir müssen nach Hause, Hugh … Vor allem diejenigen von uns, die Frauen und Kinder haben. Wir sind doch schon vier Jahre fort. Selbst wenn wir heute Abend aufbrechen würden, wären es fast sechs Jahre, bis wir nach Hause zurückkehrten.«
    Er zögerte, dann fuhr er fort.
    »Außerdem ist es ja nicht so, dass alle gehen. Dafür steht zu viel auf dem Spiel; während wir uns hier unterhalten, werden Königreiche, Herzogtümer und Grafschaften geschaffen, und sie werden der Verteidigung bedürfen.«
    De Payens runzelte die Stirn, als er das hörte.
    »Königreiche? Wovon redest du, Goff? Königreiche, hier in Gottes eigenem Land? Wo sind denn diese Königreiche?«
    Jetzt schien St. Omer bestürzt zu sein, denn er warf die Hände in die Luft.
    »Sie sind nirgendwo, Hugh, noch nicht. Im Moment wird nur davon geredet. Doch es heißt, dass ein Königreich Jerusalem gegründet werden soll, um die heiligen Stätten zu schützen. Die Barone und der Adel wollten, dass von Bouillon König wird, und haben ihn vor zehn Tagen dazu ernannt … doch er hat abgelehnt und gesagt, kein bloßer Sterblicher sollte dort eine goldene Krone tragen, wo Jesus die Dornenkrone getragen hat. Doch den minderen Titel hat er angenommen, Advokat des Heiligen Grabes.«
    »Hmm. Und was bedeutet das?«
    Hugh kannte und bewunderte Gottfried von Bouillon, den elsässischen Herzog, der auf dem Marsch nach Jerusalem der unangefochtene Anführer der Christenarmeen gewesen war. Es passte zu dem Mann, dass er die moralische Stärke besaß, aufgrund seiner Überzeugungen auf ein Königreich zu verzichten. Von Bouillon war überaus bescheiden, und seine unzweifelhafte Aufrichtigkeit und Integrität waren die wahren Gründe für seine Beliebtheit und für die hohe Wertschätzung, die er genoss. Doch Gottfrieds Weigerung würde nur eine Gelegenheit für jemand anderen darstellen. Nachdem das Königreich erst erdacht war, würde sein Thron garantiert nicht lange unbesetzt bleiben.
    Doch Godfrey schüttelte den Kopf und verneinte dies, kaum dass Hugh es erwähnt hatte.
    »Diese Gefahr besteht nicht«, sagte er. »Gottfrieds neuer Titel, Advokat des Heiligen Grabes, beinhaltet die Macht eines Königs, ohne den Namen zu verwenden. Es ist nur ein politischer Winkelzug, aber es könnte uns

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