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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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dass dieser »enge Freund« der Orden der Wiedergeburt gewesen war.
    »Ich verstehe. Und was ist dabei herausgekommen?«
    »Guter Rat und Beistand. Ich wünschte, ich hätte meinen Freund schon viel eher angesprochen, denn die Lösung lag auf der Hand. Ich habe umgehend alles in die Wege geleitet, und sobald meine Trauerzeit vorüber war, habe ich mein gesamtes Erbe einschließlich der Ländereien meinem nächsten Verwandten überschrieben, einem jüngeren Vetter aus dem benachbarten Rouen. Das Einzige, was ich behalten habe, war genug Geld, um mich selbst und eine kleine Gruppe von Gefolgsleuten und berittenen Waffenknechten auszustatten. Es gab nicht viele Menschen, von denen ich mich verabschieden musste. Also hielt uns weiter nichts auf, nachdem unsere Vorbereitungen abgeschlossen waren. Wir sind direkt von Amiens nach Le Havre gereist, von dort per Schiff nach Marseille und dann weiter Richtung Zypern mit dem Endziel Outremer.«
    Er grunzte, ein verächtliches Geräusch, als spottete er über seine eigene Dummheit.
    »Wir sind nicht einmal bis in die Nähe von Zypern gekommen. Unser Schiff wurde während eines heftigen Sommersturms auf hoher See durch die Kollision mit einem anderen Schiff schwer beschädigt. Keinen Tag später sind wir dann auch noch von Korsaren angegriffen und versenkt worden. Natürlich wollten sie uns gar nicht versenken. Sie waren hinter unserer Fracht her, aber das Schiff ist gesunken. Ich vermute, das wäre auch ohne den Angriff passiert, denn es hatte ein großes Loch. Wie auch immer, jedenfalls war ich einer der drei Überlebenden.«
    »Nur drei?«, fragte Hugh hörbar überrascht. »Wie viele sind denn umgekommen?«
    Auch diesmal war St. Omers Kopfschütteln kaum wahrnehmbar.
    »Ich muss zu meiner Schande zugeben, dass ich diese Frage nicht beantworten kann. Ich habe keine Ahnung, weil ich mich viel zu sehr auf meine eigenen Probleme konzentriert habe, um Notiz von den Ereignissen um mich herum zu nehmen. Als ich es dann wissen wollte, war es zu spät. Aber es waren viele. Ich hatte zwanzig Waffenknechte und noch einmal halb so viele Dienstboten, Köche und so weiter … Ich hatte halt nicht vor, in Outremer wieder Hunger zu leiden. Ungefähr dreißig Pferde und Maultiere – und dann war es natürlich ein großes Schiff mit einer großen Mannschaft … vielleicht zwanzig Seeleute, vielleicht sogar mehr. Ich kann wirklich nur raten.«
    Bis auf drei Überlebende waren sie alle niedergemetzelt worden oder ertrunken. Godfrey war sofort überwältigt und auf das Schiff der Angreifer geschleppt worden, wo man ihn an den Mast kettete, sodass er alles mit ansehen musste. Seine Waffenknechte hatten eine Zeit lang tapfer gekämpft, doch dann war das Deck unter ihren Füßen untergegangen, und sie waren mitsamt ihren Rüstungen wie die Steine versunken.
    Man war irgendwo in Afrika an Land gegangen. Die beiden anderen Gefangenen hatte er nie wiedergesehen. Seine Häscher konnten an seiner Kleidung erkennen, dass er reich war, deshalb hatten sie ihn als Geisel behalten.
    »Einer von ihnen hat unsere Sprache beherrscht, deshalb habe ich ihm gesagt, wie er meinen vom Schicksal begünstigten jungen Vetter in Rouen finden konnte …«
    Wieder erklang der spöttische Laut.
    »Darüber ist ein Jahr vergangen, bis ich feststellen musste, dass mein Vetter leider das Gedächtnis verloren hatte. Er kannte weder mich noch meinen Namen und hat geschworen, er hätte noch nie von mir gehört …«
    »Aha –«
    Hugh verkniff sich gerade noch die Anmerkung, dass Godfreys Vetter offenbar kein Mitglied des Ordens war – er hatte völlig vergessen, dass Arlo ebenfalls zuhörte. Doch er formulierte die Anmerkung geschickt um.
    »Bitte sag mir doch, warum mich das nicht überrascht, obwohl es mich anwidert. Werde ich auf meine alten Tage etwa zum Zyniker? Hmm … Nun, und was ist dann passiert?«
    Man hatte Godfrey als Galeerensklaven verkauft. Vier Jahre hatte er an ein Ruder gekettet verbracht, vier Jahre, in denen er nie genug zu essen hatte und sich doch ständig anstrengen musste. Vier Jahre voller Peitschenhiebe, voller Schmerzen und Verzweiflung und ohne jeden Freund – denn ein Galeerensklave hat keine Freunde.
    »Daran verschwendet natürlich kein Mensch einen Gedanken – bis er sich an ein Ruder gekettet wiederfindet. Aber es stimmt, sie haben keine Freunde. Ihr ganzer Alltag dreht sich nur darum, am Leben zu bleiben. Ihr Überleben hängt allein von ihrem eigenen Durchhaltevermögen ab …«
    Er hielt

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