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Der Schatz des Blutes

Der Schatz des Blutes

Titel: Der Schatz des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Whyte
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können wir spazieren gehen. Doch hier kommt Arlo. Lasst uns erst essen, dann gehen wir und unterhalten uns.«
     
    »HABT IHR GEHÖRT, dass Sir Godfrey St. Omer tot ist?«
    Sie hatten gegessen, waren aus der Karawanserei zu dem Bach spaziert, von dem de Payens gesprochen hatte, und folgten jetzt einem mit hohem Gras gesäumtem Pfad an seinem Ufer entlang.
    »Godfrey St. Omer ist tot?«
    »Aye, Mylord. Er wurde vor fünf Jahren von Piraten überwältigt und umgebracht, als er aus Frankreich hierher unterwegs war.«
    »Er wird sehr bestürzt sein, das zu hören, denn als ich vor zehn Tagen das letzte Mal mit ihm gesprochen habe, war er noch bei bester Gesundheit.«
    De Payens lächelte über die offensichtliche Verblüffung des anderen Mannes, doch dann erbarmte er sich.
    »Godfrey ist in Gefangenschaft geraten, mein Freund; er wurde auf hoher See überwältigt und in die Sklaverei verkauft, aber er ist nicht umgekommen. Ich habe vor sechs Monaten die Nachricht von seinem Überleben nach Frankreich gesandt, doch Ihr müsst sie unterwegs gekreuzt haben. Er hat vier Jahre als Galeerensklave geschuftet, konnte dann aber vor fast einem Jahr wie durch ein Wunder entkommen, Dank sei Gott. Er hat sich bis nach Jericho durchgeschlagen und sich mit mir in Verbindung gesetzt. Ich habe ihn dann nach Jerusalem geholt, wo er inzwischen ganz genesen ist. Er sagt, dass er Depeschen für mich dabeihatte, als er in Gefangenschaft geriet. Sie sind mit seinem Schiff verloren gegangen.«
    De Fermond schloss den Mund und nickte nüchtern.
    »Dank sei Gott, in der Tat, dass er überlebt hat. Wir haben nach seiner Abreise nichts mehr von ihm gehört, aber damit hatten wir ja auch kaum gerechnet. Allerdings wurde der Rat nervös, als wir auch nach mehreren Jahren noch nichts von Euch gehört hatten. Schließlich kam die Kunde, dass Sir Godfreys Schiff in Piratenhände gefallen war und alle darauf umgekommen waren. Bald darauf hat man mich gleichzeitig mit drei anderen Männern losgeschickt, um Euch zu suchen. Habt Ihr von einem der anderen gehört?«
    »Nein, Ihr seid der Erste, der mich gefunden hat, und ich muss zugeben, dass ich jetzt sehr neugierig bin, worum es geht.«
    »Es ist ganz einfach, Mylord. Der Seneschall und der Ordensrat senden mich, um Euch an Eure Verantwortung gegenüber den Brüdern daheim in Frankreich zu erinnern.«
    »Meine Verantwortung. Ich verstehe … Nun sagt mir doch bitte, wer heutzutage der Seneschall des Ordens ist und welches die Verantwortung ist, von der Ihr hier so munter sprecht?«
    De Fermond kniff langsam die Augen zu, als sei er sich nicht sicher, ob man ihn verhöhnte. Doch als Hugh stumm blieb, blinzelte er noch einmal und schüttelte verwirrt den Kopf.
    »Der Graf ist Seneschall … Graf Hugh … Er wurde letztes Jahr nach seiner Rückkehr nach Frankreich ernannt, kurz nach dem Tode von Seigneur Jean Toussaint. Wusstet Ihr das nicht?«
    »Genauso wenig, wie Ihr vom Überleben Godfrey St. Omers wusstet. Wie hätte ich das wissen sollen, Mann? Unser Orden ist eine abgeschlossene Gesellschaft, Fermond, und die Geheimhaltung geht ihm über alles. Das bedeutet, dass sich solche Nachrichten nur langsam und sehr leise verbreiten. Doch es freut mich, von Sir Hughs Ernennung zu hören. Er wird ein hervorragender Seneschall sein. Er hat den richtigen Charakter dafür und wird sein Amt zum Nutzen aller ausüben. Apropos, erzählt mir mehr von dieser Verantwortung, von der Ihr gesprochen habt. Worin besteht sie, und inwiefern betrifft sie mich?«
    Der andere Mann gaffte ihn erneut an, als fehlten ihm die Worte.
    »Eure Verantwortung«, wiederholte er mit einer unbestimmten Geste. »Gegenüber dem Orden … seiner Geschichte und seinen Lehren.«
    De Payens blieb stehen und gab vor, sein fließendes Gewand zurechtzuzupfen, während er sich umsah, um sich zu vergewissern, dass niemand in der Nähe war.
    »Ihr gebt Geräusche von Euch, Fermond, aber sie ergeben keinen Sinn. Wie kann ich für den Orden und seine Lehren verantwortlich sein?«
    »Nicht für den Orden, Mylord … gegenüber dem Orden … wie wir alle es sind.«
    Er räusperte sich, und sein Ton wurde deutlich ernster, als er nun eine Nachricht aufsagte, die er auswendig gelernt hatte.
    »Jahrhundertelang … und dies sind die Worte des Grafen persönlich, die ich Euch überbringen soll … hat der Orden auf die Situation – die Umstände – hingearbeitet, die jetzt in Outremer, im Königreich und in der Stadt Jerusalem herrscht. Der Seneschall hat

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