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Der Schatz des Störtebeker

Der Schatz des Störtebeker

Titel: Der Schatz des Störtebeker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald Gutberiet
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Albtraum sein? War er in einem Kerker gelandet?
    Aber nein. Ihm gegenüber saß Theodor Geibel und sah ihn freundlich an.
    »Na, junger Mann. Wie geht es ihrem Kopf? Sie haben Glück gehabt. Es war nur der Ast, nicht der Baum, der sie getroffen hat.«
    Kai Heinrich befühlte seinen Kopf. »Eine Beule«, stellte er fest.
    »Ein blaues Auge wird wohl noch dazukommen. Und der Oberschenkel ist bestimmt gebrochen.«
    Kai Heinrich verzog das Gesicht.
    »Tut mir Leid«, sagte der Alte.
    »Aber… wo sind wir hier?«
    »Sie befinden sich in einem geheimen Unterstand von Theodor Geibel. Es gibt drei davon. Bevor Sie hier weggehen, müssen Sie mir versprechen, dass Sie niemandem erzählen wo Sie waren.« Geibel dachte nach: »Vielleicht werde ich Ihnen sogar die Augen verbinden und Sie zuerst in die Irre führen. Kein Mensch weiß bisher, was ich hier tue, und niemand soll es wissen. Bis ich die Fachwelt in Erstaunen versetzt habe.«
    »Ja«, sagte Kai Heinrich matt und versuchte aufzustehen, »aber ich habe jetzt keine Zeit. Ich muss sofort nach draußen. Christine… der Riese… ich muss sie finden…«
    Er fiel nach vorn und schlug mit dem Kopf auf den Boden auf. Geibel machte keine Anstalten, ihn aufzufangen. Er sah ihn mitleidlos an, als sei er ein Forschungsobjekt.
    »Ich glaube, Ihr rechtes Bein hat sehr gelitten«, stellte er fest.
    Kai Heinrich gelang es mühsam, sich hinzusetzen. »Aber… Sie müssen mir helfen! Ich muss nach draußen. Dieser Unhold… Christine!«
    »Hören Sie, wie es rauscht und pfeift und wie der Regen auf unser Holzdach prasselt? Wir können von Glück sagen, dass wir in der Erde eingegraben sind. Jede Holzhütte wäre längst zusammengestürzt. Einen solchen furchtbaren Orkan hat es lange nicht gegeben. Wir werden warten, bis er vorübergezogen ist.«
    »Aber Christine…«
    »Sie können doch gar nicht laufen«, stellte Geibel sachlich fest.
    Kai Heinrich versuchte noch einmal, auf die Beine zu kommen, aber das rechte Bein versagte seinen Dienst. Gerade noch konnte er sich mit den Händen auf dem Boden aufstützen. Und diesmal stach ein heftiger Schmerz, vom Oberschenkel ausgehend, nach oben in seinen Unterleib. Kai Heinrich schrie laut auf.
    »Ich werde Sie später auf meiner Schubkarre zurückbringen.«
    Ein Gefühl der Ohnmacht übermannte Kai Heinrich, gleichzeitig mit der Einsicht, dass er wirklich in eine lächerliche Situation geraten war. Erst Christines Fuß, dann sein Bein und dieser seltsame alte Mann in seinem Erdloch. Der stechende Schmerz verschwand, übrig blieb ein bohrendes Pochen im Oberschenkel. Er hockte sich hin und sah sich um. Auf einem niedrigen, roh gezimmerten Holztisch und in kleinen und großen Holzkisten lagen seltsame Gegenstände. Manche sahen aus wie uralte, aus Holz geschnitzte Löffel oder bizarr geformte große rostige Schlüsseln, ein verwittertes Messer war dabei, verschieden geformte Kreuze, diverse Keramikteile, die zusammengeklebt worden waren, Pfeilspitzen, Messer mit Holzgriff, ein Kamm, Nadeln mit zierlich gearbeiteten Köpfen in verschiedenen Größen für wer weiß was für Zwecke und viele andere Gegenstände, unter denen Kai Heinrich sich überhaupt nichts vorstellen konnte.
    Geibel bemerkte erfreut, wie sein Gast sich verwirrt umsah. Er griff in eine Kiste, nahm etwas heraus und hielt es ihm hin. Es sah aus wie ein Fisch mit einem runden Kinderkopf.
    »Ein Amulett«, sagte Geibel.
    Dann hielt er ihm ein rautenförmiges Ding hin, das ein Gesicht mit einer Art Zipfelmütze zeigte.
    »Ein Glücksbringer mit Götterkopf.«
    Nun hatte Geibel ein paar gebogene rostige Nadeln in der Hand: »Angelhaken.«
    Schließlich hielt er ihm ein aus Stein gearbeitetes glattes, rundes Teil mit einem Loch in der Mitte hin: »Was das ist, weiß ich nicht.« In den glatten Rand waren undeutliche Verzierungen eingeritzt.
    Kai Heinrich konnte sich auf all das überhaupt keinen Reim machen.
    »Was sind das für alte Sachen?«
    Geibel lachte in sich hinein.
    »Die hab ich alle hier ausgegraben.«
    »Hier in diesem Loch?« Kai Heinrich blickte skeptisch um sich.
    Geibel lachte laut auf.
    Kai Heinrich schüttelte den Kopf. Der Alte war ein Spinner. Anstatt seinem irren Gerede zuzuhören, sollte er lieber überlegen, wie er hier wieder rauskommen konnte. Aber er hörte auch, wie der Wind dort draußen heulte, der Regen unerbittlich auf das Dach prasselte, Wassertropfen durch die Holzdecke drangen, und er sah kleine Rinnsale die Erdwände herunterfließen.
    »Sie sind

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