Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition)

Titel: Der Schatz in den Highlands: Eine Liebesgeschichte im Schottland des 19. Jahrhunderts (Love and Passion) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
Vom Netzwerk:
dir das Haus wert ist.« Er lachte kurz, doch es lag keine Fröhlichkeit darin. »Himmel, woher soll ein einfacher Verwalter wie ich eine solche Summe nehmen?«
Auf der einen Seite beruhigten mich seine Worte. Tatsächlich war ich nach dem Angebot geneigt gewesen, James’ Behauptung, Harrison könnte die Bücher fälschen, zu glauben. Deshalb tat es gut zu hören, dass er nicht über so viel Geld verfügte. Andererseits erinnerte ich mich gut daran, wie ernst Harrison mir sein Angebot unterbreitet hatte. Tat das ein Mann mit dem Charakter und Stolz eines Harrison MacGinny, wenn er die Burg nicht unter allen Umständen in seinen Besitz bringen wollte?
Durch die Heirat wird er der Besitzer, flüsterte die kleine Stimme des Zweifels in meinem Hinterkopf, doch ich ignorierte sie und strich Harrison zärtlich über seine unrasierte Wange.
»Lass uns später darüber sprechen, mir ist jetzt nämlich wirklich kalt. Möchtest du nicht mit in mein Zimmer kommen und mich aufwärmen?«
Harrison warf einen letzten Blick auf die Wand, dann nahm er meinen Arm und führte mich sicher die glitschige Treppe nach oben. Vor meiner Zimmertür gab er mir nur einen flüchtigen Kuss auf die Stirn.
»Wir sehen uns morgen.«
Den Rest der Nacht verbrachte ich mit Überlegungen, ob die Schäden wirklich so schlimm waren, wie Harrison behauptete. Das Gefühl, ihn im Keller bei etwas Wichtigem gestört zu haben, verflüchtigte sich nicht. Wie gut kannte ich den Mann eigentlich? Tatsächlich gut genug, ihn zu heiraten? Mein Herz bejahte diese Frage, doch mein Verstand meldete Zweifel an.
Diese waren am nächsten Tag ebenso vergessen, wie man die Dunkelheit der Nacht vergisst, wenn die Sonne hell am blauen Himmel steht. Harrison schlug vor, als Hochzeitsreise die so genannte Grand Tour zu machen. Die große Europareise war seit Anfang des Jahrhunderts besonders bei jungen und reichen Adligen sehr beliebt.
»Es fällt mir schwer, dich mit einem dieser wohlhabenden Snobs zu vergleichen«, kicherte ich, als Harrison mir erzählte, dass jede Familie, die etwas auf sich hielt, ihre Söhne aufs Festland schickte.
»Wir müssen nicht unbedingt die klassischen Ziele ansteuern, aber ich habe schon viel über Italien gelesen. Ich möchte dir Florenz zeigen, Rom mit seinen antiken Bauwerken und natürlich Venedig ... die Stadt der Verliebten, du wirst begeistert sein. Selbstverständlich werden wir auch einige Zeit in Paris verbringen.«
»Du redest, als hättest du all diese Orte bereits mit eigenen Augen gesehen.«
Harrison schüttelte bedauernd den Kopf.
»Nein, das habe ich nicht, aber ich würde es gerne! Allerdings müssen wir unsere Hochzeitsreise wohl bis zum Frühjahr aufschieben. Selbst Rom scheint mir im Dezember nicht viel versprechend zu sein.«
»Harrison ...«, ich zögerte, wusste nicht, wie ich das heikle Thema ansprechen sollte. »Eine solche Reise ist sicher sehr kostspielig. Ich kann mir nicht vorstellen, wie wir sie finanzieren sollen. Wäre es nicht sinnvoller, das Geld für die Instandsetzung von Cromdale House zu verwenden?«
»Du möchtest also nicht mit mir verreisen?«
»Harrison! Das habe ich nicht gesagt, ich meinte nur ...«
Ein Schatten zog über sein Gesicht, als er voller Stolz sagte:
»Ab der Stunde, in der wir uns vor dem Priester das Jawort geben, ist es meine Aufgabe, für dich zu sorgen. Ich halte nichts von diesen modernen Ansichten, dass Frauen selbst Geld verdienen, außer wenn sie keine andere Möglichkeit haben«, fügte er in Erinnerung an meine Zeit als Näherin hinzu. »Ich möchte und werde dir die Welt zu Füßen legen. Du brauchst nichts anderes zu tun, als dich treiben zu lassen und dein Leben zu genießen. Nein, Lucille, runzle nicht die Stirn, das macht vorzeitig Falten. Sei versichert, wenn du mit mir verheiratet bist, wird es dir an nichts fehlen, weder finanziell noch physisch.«
»Du leidest nicht etwa an mangelndem Selbstbewusstsein?«, fragte ich ironisch.
»Aber sicher, mein Schatz, deshalb musst du mir mindestens zweimal täglich sagen, wie großartig ich bin und wie sehr du mich liebst!«
Ich umarmte ihn fest und schmiegte mein Gesicht an seine Brust.
»Ich liebe dich, Harrison MacGinny. Trotzdem habe ich Bedenken, Cromdale für eine mehrmonatige Reise alleine zu lassen.«
Auch dafür hatte Harrison eine Lösung parat.
»Wir stellen einen tüchtigen Verwalter ein, obwohl es schwer sein wird, einen zweiten Mann, der über meine Qualitäten verfügt, zu finden.«
Manchmal wusste ich wirklich nicht,

Weitere Kostenlose Bücher