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Der Schatz von Njinjo (German Edition)

Der Schatz von Njinjo (German Edition)

Titel: Der Schatz von Njinjo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fritz Gleiß
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Deutschen. – Hannes, erzähl doch mal! Wie ist es dir seither in Dar’ ergangen?“
    „Richtig begegnet bin ich dem ja noch gar nicht.“ Ohne allzu weit auszuholen, berichte ich von Hattens Erzählungen und meinen letzten Tagen. Davon, wie ich Majories Familie und später Schutte fand, von meinem Besuch im Nationalmuseum und im Archiv, und auch, dass ich über Kolimba ein wenig zu Geld gekommen bin. Wie, das verschweige ich in dieser Runde lieber. Man weiß ja nie.
    „Sie waren im Staatsarchiv? Bei Singai Roh?“ Anna hat aufmerksam zugehört und offenbar das meiste auch verstanden, obwohl ich Swahili sprach.
    „Ja, wieso? Ich war selbst ein wenig überrascht, dass der Direktor mich persönlich empfing, aber das ging ganz einfach. Als hätte er mich erwartet ...“
    „Und? Was machte Roh für einen Eindruck auf Sie?“
    „Na, der war ganz freundlich, vielleicht etwas kurz angebunden. Ein bisschen verspannt, der Herr. Kennen sie ihn?“
    „Flüchtig. Seine Assistentin ist eine Freundin von mir, kommt auch aus Deutschland. Roh selbst hat Aids, müssen Sie wissen.“ 
    Ich frage mich, warum die Deutsche meint, dass ich das wissen müsse , doch das behalte ich für mich. Sympathischer wird sie mir nicht. Ein Asiate mit Aids! Was es nicht alles gibt. Lange dachte ich, diese Krankheit träfe nur uns Ureinwohner. Manchmal beschleicht mich gar das Gefühl, das Virus wird gezielt missbraucht. Für alles und jeden muss es herhalten: Für abertausend viel zu frühe Tode, verursacht von durchaus heilbaren Krankheiten wie chronischem Hunger, Tuberkulose, Masern und Malaria. Medikamente kriegen eh immer nur die Reichen.
    „Das ist in seinen Kreisen ein absolutes Tabu“, fährt Honoratas Arbeitgeberin fort. „Wir haben’s nur erfahren, weil sich ein weißer Laborant bei einer Party verplappert hat. Als wenn’s die Inder stets nur antiseptisch treiben würden!“
    „Anti- was?“, frage ich dazwischen.
    „Na, sauber eben. Erst kürzlich hat mir Sabine, meine Freundin, davon erzählt, wie schlecht dieser Roh mittlerweile aussieht. Und arbeitswütig sei er, das werde immer schlimmer.“
    „Einen Schatzsucher aus Deutschland verfolgen Sie also?“ Zum ersten Mal unterbricht uns Karsten, auch er spricht ganz passabel Swahili. Ich antworte ein wenig distanziert.
    „Ja und nein, denn mittlerweile lebt der gar nicht mehr.“ 
    „Wie bitte?“ Alle drei Zuhörer schrecken plötzlich auf.
    „Was, da gibt es einen Toten?“ 
    „Mord? Wie schrecklich!“ Jetzt überschlagen sich die drei mit Vermutungen und Anteilnahme.
    „Ich weiß gar nichts Genaues. Auf jeden Fall aber scheint dieser Schutte nicht mehr unter uns zu weilen. Kurz vor seinem Tod hat er Besuch von einem Freund erhalten, der wahrscheinlich mit ihm zusammen den Schatz heben wollte. Vielleicht hat der ihn ja abgemurkst. Dieser Typ heißt Jens Petermann, stammt ebenfalls aus Westdeutschland und befindet sich wahrscheinlich im Moment noch in der Stadt. Seit heute Morgen such’ ich ihn.“
     „Westdeutschland gibt’s doch gar nicht mehr ...“, will mich Anna gerade belehren, aber Honni spricht genauso schnell:
    „Junge, da bist du ja in was hineingeraten ...“ Meine Tante schnappt nach Luft. „Lass dich bloß nicht von der Polizei erwischen, die hält dich fest, bist du den Mord an diesem Schutte dreizehn Mal gestanden hast.“ 
    „Ja, das ist ein Problem. Genauso wichtig aber scheint mir, diesen Petermann aufzutreiben. Nur dann gibt's eine Chance, die Spur des Schatzes nicht zu verlieren. Wie würdet ihr denn weitersuchen? Den ganzen Tag bin ich durch die teuersten Hotels gezogen ...“
    „Wieso glauben Sie, dass dieser Jens Petermann dort untergekommen ist?“ Zum zweiten Mal ist es Karsten, der Fragen stellt. Was hat der eigentlich für einen Job?
    Kurz erläutere ich meine Theorie über den anonymsten Platz der Stadt. 
    „Und, warst du denn schon im ‚Serena’?“ Das ist sie wieder, meine Honorata, wie sie leibt und lebt: Kombinationsschnell, angriffslustig, immer mit fünf Fingern in der Wunde.
    „Nein, noch nicht. Heute Morgen war’s mir da zu voll“, lüge ich, um mich aus der Affäre zu ziehen. Doch meine Tante spürt genau, was da gelaufen ist.
    „Zu voll? Das ist doch gerade gut! Dann sieht dich niemand. Nichts wie hin da, Partner, großer Neffe! Lass dich morgen bloß nicht noch mal von dem Pomp da abschrecken, du Milchbubi! Wenn deine Theorie stimmt, ist das ja wohl der erste Ort, um nachzuforschen! Wie sonst willst du mir je

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