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Der schlafende Gott

Der schlafende Gott

Titel: Der schlafende Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesco von Puttkamer
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auf dem Bildschirm des Schiffskommunikators verfolgte, zog erstaunt die Luft ein, als er ihre äußere Form ausmachte.
    »Zum Teufel!« rief Tchekhov. »Mit wem haben wir es denn hier zu tun?«
    Denn die Erwartung der Männer und Frauen, daß sie gegen jene Rasse kämpften, deren Raumschiff ihnen unterwegs begegnet war, erfüllte sich nicht. Dort in den Tiefen des Raums schwebten keine glatten, ebenmäßigen Kugelraumschiffe, sondern eine nicht übermäßig große Flotte von langen, schlanken, spindelförmigen Maschinen. Sie unterschieden sich so grundlegend von jenem anderen Sternenschiff, daß es auch dem letzten der Menschen augenblicklich klar wurde, daß sie es hier mit einer gänzlich anderen Rasse von Wesen zu tun hatten. Eigenartigerweise schien es, als ob auch der Anblick der TELLUS für den Gegner eine Überraschung darstellte, denn noch kaum war das riesige Expeditionsschiff zum Stehen gekommen, als auch schon mit einem Schlag die Strahlwaffen der Spindelschiffe erloschen.
    »Feuer einstellen!« rief der Kapitän in seinen Kommunikator. »Schiff bleibt in Gefechtsbereitschaft.«
    Schweigend betrachteten die Männer, die mit ihm auf der Brücke weilten, die fremde Flotte. Aus den Lautsprechern kam die tiefe, dröhnende Stimme von Direktor Carlson, der die Geschehnisse zweifellos von seiner Abteilung aus beobachtete.
    »Was soll denn das bedeuten, Drag? Es scheint fast, als hätten sie jemand anderen erwartet.«
    »Jedenfalls trifft dies genau für uns zu«, entgegnete Tchekhov trocken. »Sagen Sie, Rufus, sind wir sicher, daß dies das Sonnensystem ist, aus dem das Kugelraumschiff gekommen ist?«
    Carlson hatte keine Gelegenheit mehr, die Frage zu beantworten. Ein roter Signalkristall begann neben dem Handgelenk des Kapitäns auf der Kommunikatorkonsole zu flackern. Tchekhov fuhr mit der Hand über einen Aurasensor, und auf dem Bildschirm erschien das Gesicht eines jungen Mannes, dessen Mützeninsignien ihn als dem Nachrichtenstab des Schiffes zugehörig auswiesen.
    »Leutnant Gregson hier, Herr Oberst. Wir empfangen Funksignale des Gegners. Wir haben sie auf Tonspeicher aufgenommen, aber vorläufig ergibt sich noch kein System.«
    »In Ordnung, Gregson«, entgegnete der Kapitän und richtete sich auf. Es bedeutete sichtlich eine Erleichterung für ihn, nicht länger zur Untätigkeit verurteilt zu sein. »Geben Sie die Aufzeichnungen sofort an die Dechiffrierabteilung weiter. Höchste Dringlichkeitsstufe. Und senden Sie auf gleicher Wellenlänge einen Funkspruch in unserem Universalkode hinüber. Nehmen Sie Schema A-3. Wenn der Gegner nicht auf den Kopf gefallen ist, wird er daraus die Grundzüge unserer Sprache aufschlüsseln können. Ende.«
    Er stellte eine Verbindung zu einer weiteren Abteilung her und sagte zu dem weiblichen Offizier, der auf dem Schirm erschien: »Hauptmann Sorge, soeben wird Ihnen ein Speicherkristall mit Sprachaufzeichnungen des Gegners zugestellt. Sehen Sie zu, daß Sie sie möglichst schnell dechiffriert haben. Machen Sie Ihren Entschlüsselungscomputern Dampf! In spätestens fünf Stunden möchte ich die ersten vernünftigen Ergebnisse sehen. Ende.«
    Die Frau salutierte und verschwand.
    Matchett achtete nicht weiter auf die Vorgänge im Kontrollraum. Es schien, daß ein Waffenstillstand eingetreten war, und die letzten Entwicklungen hatten in seinen Gedanken einen eigenen Plan Gestalt gewinnen lassen.
    Er erhob sich unverzüglich und eilte auf den Korridor hinaus. Der nächste Aufzug war besetzt, aber der übernächste stand zur Verfügung. Er sprang hinein und schoß in die Tiefe des Schiffes hinunter. Im Kielraum angelangt, hastete er den Korridor entlang, nickte den salutierenden Wachsoldaten zu und betrat die abgeriegelte Sektion.
    Als sich die innere Schleusentür hinter ihm schloß, sah er auf den ersten Blick, daß seine Assistenten auf ihren Posten standen. Reparaturwerkzeuge lagen griffbereit. Wachsame Augen kontrollierten die Meßinstrumente und Warnanlagen, die über die Funktion des Cryotanks Aufschluß erteilten.
    Er öffnete das Schloß des Kommunikatorgeräts und näherte seinen Mund dem Mikrophon.
    »Hallo, Chet! Hörst du mich?«
    Die Stimme des Mutanten erfüllte augenblicklich den Raum. »Warum nicht, Doug, alter Schreihals? Flüstern tust du nicht gerade!«
    »Wir haben da zur Zeit ein verflixtes Problem, wie du weißt …«, sagte Matchett.
    »Du meinst die feindliche Flotte?« Obwohl die Stimme rein mechanisch erzeugt wurde, gelang es den Modulatoren doch,

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