Der schlagende Beweis
Hauptgebäude mit Gebäude B, in dem die Forschungs- und Entwicklungsabteilung untergebracht war.
Sekunden nachdem Billie Dr. Schroeders Sekret ärin ihre Dienstmarke entgegengehalten hatte, fand sie sich auf einem Sessel gegenüber Gellers oberstem medizinischem Sachverständigen wieder.
»Dr. Schroeder, ich bin Inspektor Brewster vom Morddezernat Portland.«
»Morddezernat?«, fragte Schroeder nervös.
»Gestern Abend wurde ich zu einem Gebäude gerufen, das durch Brandstiftung zerstört wurde. In dem Gebäude befanden sich etwa zwanzig tote Rhesusaffen. Sie verbrannten in ihren K äfigen.«
»Das ist schrecklich, aber was hat das mit mir oder Geller Pharmaceuticals zu tun?«
»Wie sich herausstellte, ist Geller der Eigentümer des Grundstücks, auf dem der Bau stand. Wir glauben, dass es sich dabei um ein Primatenlabor gehandelt hat.« Schroeder furchte die Stirn. »Unsere gesamte Forschung findet hier in diesem Gebäude statt. Wir besitzen zwar außerhalb dieses Komplexes noch Land für eventuelle spätere Erweiterungen, aber es ist nicht erschlossen. Wenn Sie dort ein Labor gefunden haben, ist es keins von Geller.«
»In dem Labor wurde eine Leiche gefunden, Dr. Schroeder. Sie war weitgehend verbrannt, doch wir konnten zumindest feststellen, dass es sich dabei um einen fünfundvierzig bis fünfundfünfzig Jahre alten Weißen handelt, und wir gehen davon aus, dass es Dr. Sergey Kaidanov sein könnte.«
»Kaidanov! Um Himmels willen! Er ist seit etwas über einer Woche verschwunden. Wir haben nach ihm gesucht. Das ist ja entsetzlich.«
»Hatte Dr. Kaidanov mit Primatenversuchen zu tun?« »Das ist ja das Problem. Die Kläger in einem Prozess, in den wir verwickelt sind, haben uns ein Schriftstück vorgelegt, das sich als ein Schreiben Kaidanovs erwies und in dem er behauptet, er würde für unsere Firma eine Primatenstudie durchführen. Aber nach Aktenlage haben wir ihn nie mit einer solchen Studie beauftragt.«
»Ein Anwalt von Reed, Briggs hat mir davon erzählt. Das ist der Grund, weshalb wir vermuten, das Opfer könnte Dr. Kaidanov sein.“
Schroeder schauderte. »Mein Gott, ich hoffe, nicht.«
»Sie können uns bei der Identifizierung helfen, indem Sie mir Dr. Kaidanovs Personalakte schicken. Wenn wir seinen Zahnstatus ermitteln könnten, würde uns das entscheidend weiterhelfen.«
»Ich will tun, was ich kann«, antwortete er, von dem, was er gerade erfahren hatte, offensichtlich äußerst betroffen. Brewster reichte Schroeder eine Lagekarte des zerstörten Gebäudes.
»Könnten Sie wohl nachprüfen, ob Ihre Firma auf dem Gelände ein Gebäude errichtet hat?«
»Natürlich. Ich werde Ihnen in ein, zwei Tagen eine Antwort zukommen lassen.«
Brewster stand auf. »Vielen Dank für Ihre Hilfe, Dr. Schroeder.«
»Das ist doch selbstverständlich.« Er hielt inne. »Ich hoffe, Sie irren sich in Bezug auf Kaidanov.«
»Das hoffe ich auch.«
Als Billie ins Justice Center zur ückkam, warteten bereits mehrere telefonische Nachrichten auf sie. Irgendwo in dem Stapel befand sich auch eine Nachricht aus der Dienststelle für Vermisstenmeldungen. Obwohl sie wenig Zweifel hegte, dass es sich bei der Leiche um Kaidanov handelte, hatte sie vom Labor des Gerichtsmediziners aus bei den Kollegen angerufen und um eine Liste von vermissten Männern gebeten, auf die Foresters Beschreibung zutraf. Sie rief die Durchwahl der Vermissten-stelle an.
»Hey, Billie«, sagte Inspektor Aaron Davies, »Ich hab hier eine aktuelle Meldung für dich. Ein Typ namens Gene Arnold. Er ist Anwalt in Arizona. Sein Sozius Benjamin Kellogg hat ihn ziemlich genau um die Zeit als vermisst gemeldet, für die Sie sich interessieren. Er ist verschwunden, als er im Hotel Benson wohnte. Ich geb Ihnen Kelloggs Nummer. «
Billie w ählte die Nummer mit der Vorwahl von Arizona. Die Telefonistin der Firma stellte sie zu Benjamin Kellogg durch, und Billie nannte ihren Namen und ihre Dienststelle.
»Haben Sie Gene gefunden?«, fragte Kellogg erwartungsvoll.
»Nein, aber ich wollte von Ihnen noch die eine oder andere Information einholen, damit ich Ihre Meldung bearbeiten kann. Können Sie mir sagen, warum Sie glauben, dass Mr. Arnold vermisst wird?«
»Ich weiß, dass er vermisst wird, und ich bin sicher, dass etwas passiert ist. Wir sind alle sehr besorgt um ihn.«
»Und wieso?«
»Er musste geschäftlich nach New York, das war am Sonntag, dem siebenundzwanzigsten Februar. Er wollte sofort zurückkommen. Ich hatte seine Flugnummer und
Weitere Kostenlose Bücher