Der schlagende Beweis
verstecken uns hinter Artikel fünf, Arnes, wie?« Ein furchterregendes Lächeln kräuselte Briggs' Lippen. Daniel saß in der Falle. »Offensichtlich kann ich Sie nicht zwingen, meine Fragen zu beantworten, aber die Polizei kann es. Was wird Ihrer Meinung nach passieren, wenn sie erfährt, dass jemand die Festplatte aus Kaidanovs Computer gestohlen hat und ich ihnen von Ihrem Geständnis erzähle, in seinem Haus gewesen zu sein und sich ebendiese Fest-platte angesehen zu haben?«
»Ich ... ich hab das für unseren Klienten getan.«
Noch w ährend er die Worte aussprach, wusste Daniel, dass seine Entschuldigung jämmerlich klang.
»Wie schön, es ist Ihnen also wieder eingefallen, dass es eine Anwalt-Klienten-Beziehung zwischen Ihnen und Geller gibt, auch wenn Sie nicht mehr für diese Firma arbeiten. Wenn Sie so viel wissen, dann wissen Sie auch, dass jedwede Information über Insufort auf Dr. Kaidanovs Festplatte Eigentum unseres Klienten ist.«
Briggs' L ächeln verschwand. »Ich will die Festplatte bis fünf Uhr auf meinem Schreibtisch sehen, Arnes. «
»Mr. Briggs ...«
»Wenn sie nicht bis fünf hier ist, werden Sie Ihren Krankenschutz und Ihre Abfindung verlieren und verhaftet. Ist das klar?«
»Was werden Sie wegen Insufort tun?«
»Meine Pläne gehen Sie nicht das Geringste an, da Sie nicht mehr für diese Firma arbeiten.«
»Aber Insufort schädigt Babys. Jemand bei Geller hat möglicherweise einen Mord begangen, um die Wahrheit zu vertuschen. Die Firma könnte der Mithilfe bei ...« Briggs stand ruckartig auf. »Diese Unterredung ist beendet«, sagte er und wies zur Tür. »Raus!«
Daniel z ögerte und ging dann zur Tür. Als er den Raum durchquerte, staute sich die Wut in seiner Magengrube. Er öffnete die Tür halb und drehte sich dann noch einmal zu Briggs um.
»Seit der Anhörung war ich deprimiert und hatte Angst, meinen Job zu verlieren, denn es hat mir wirklich etwas bedeutet, für Reed, Briggs zu arbeiten. Aber vielleicht ist es zu meinem Besten. Ich glaube nicht, dass ich für eine Firma arbeiten will, die bereit ist, von Geller begangene Verbrechen zu vertuschen. Hier geht es um kleine Kinder, Mr. Briggs! Ich weiß nicht, wie Sie noch in den Spiegel sehen können.«
»Jetzt hören Sie mir mal gut zu!«, brüllte Briggs. »Wenn Sie irgendjemandem auch nur ein Sterbenswörtchen von dem erzählen, was Sie mir gerade aufgetischt haben, dann werden Sie wegen übler Nachrede hinter Gitter kommen. Und wer wird wohl einen mittellosen, aus der Anwaltskammer ausgeschlossenen und vorbestraften Anwalt einstellen? Und jetzt endlich raus! «
Erst als Daniel die T ür zu Briggs' Büro zugeschlagen hatte, sah er, dass er Publikum gehabt hatte. Renee Gilchrist und eine unscheinbare Frau mittleren Alters, in der Daniel Dr. April Fairweather wiedererkannte, starrten ihn mit offenem Mund an. Daniels Zorn verwandelte sich in Verlegenheit. Er murmelte eine Entschuldigung und eilte zu seinem Büro.
Er hatte es fast erreicht, als ihm einfiel, dass die Festplatte bei Kate war. Er wollte gerade zu ihrem B üro gehen, als er sah, dass vor seiner Tür ein Wachmann stand. Er ging das letzte Stück schneller. Sobald der Wachmann auf ihn aufmerksam wurde, versperrte er ihm den Weg.
»Ich arbeite hier«, sagte Daniel. »Was soll das?«
»Tut mir Leid, Mr. Arnes«, sagte der Mann höflich, aber bestimmt, »Sie können nicht rein, bevor wir fertig sind.« Daniel warf einen Blick über die Schulter des Wachmanns. Ein zweiter Angestellter leerte gerade Daniels Akten in eine Kiste.
»Was ist mit meinen Sachen, meinen persönlichen Dingen, meinen Diplomen?«
»Die können Sie haben, sobald wir durch sind.« Der Wachmann streckte seine Hand aus. »Ich brauchte dann noch Ihre Schlüssel.«
Daniel war zutiefst gedem ütigt. Er wollte kämpfen, protestieren, brüllen, dass er Rechte habe, aber er wusste, dass er nichts machen konnte, und so händigte er ergeben seine Büroschlüssel aus.
»Wie lange wird das noch dauern? Ich möchte hier raus.«
»Wir sind gleich fertig«, erwiderte der Wachmann.
Hinter ihnen bildete sich eine Traube von Kollegen. Joe Molinari legte Daniel die Hand auf die Schulter.
»Was ist los, Arnes?«
»Briggs hat mich rausgeschmissen.«
»Oh, Scheiße.«
»Es kam nicht überraschend. Seit der Befragung Schroeders hab ich das kommen sehen.«
»Kann ich irgendetwas für dich tun?«, fragte Joe.
»Danke, aber es ist aus. Briggs brauchte einen Sündenbock, und das bin nun mal
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