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Der Schlitzer

Der Schlitzer

Titel: Der Schlitzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das meiste schon abgefallen war, schimmerte Licht durch die zahlreichen Lücken.
    Es gab auch eine Einfahrt, auf die Suko seinen BMW lenkte. Er stoppte dort, wo es neben den Garagen noch einen freien Platz gab. Mit relativ langsamen Schritten näherte er sich dem Haus, schaute sich immer wieder um, aber kein Schatten hatte sich in der Dunkelheit versteckt, um ihn anzugreifen.
    Feuchtes, kaltes und auch trübes Herbstwetter herrschte vor. Blätter segelten durch die Luft und bildeten einen bunten Teppich auf dem Boden.
    Suko sah, daß auch in der unteren Wohnung Licht brannte, und er war zunächst einmal beruhigt. Erstellte sich in die Haustürnische, brauchte nicht lange nach dem Klingelschild zu suchen, weil es erleuchtet war und ihm der Name Wagner sofort auffiel.
    Shelly wohnte unten.
    Das war gut. Und Suko legte seinen Finger auf den Klingelknopf… Ich hatte mich noch für eine Weile an den Heckleuchten des BMW orientieren können, mußte dann aber, als Suko rechts abbog, geradeaus weiterfahren und passierte auch einen Teil des Friedhofs, wo der Fall praktisch seinen Anfang genommen hatte.
    Unterwegs hatte ich einmal angehalten, um einen Blick auf den Stadtplan zu werfen, denn in dieser Gegend, in die ich wollte, mußte sich nicht jeder auskennen.
    Für mich war es wichtig, die kleine Seitenstraße zu erreichen, in der das Haus des Dr. James Freeman lag. Was war er?
    Ich hatte mich kundig gemacht und herausgefunden, daß er sein Geld als Verhaltensforscher verdiente. Nun ist das ein weiter Begriff. Er konnte seinen Studien an menschlichen oder tierischen Objekten betreiben, er wurde wohl auch schlecht kontrolliert, denn in der Branche war er nicht so bekannt. Das alles hatte ich innerhalb kurzer Zeit nach Bills Anruf recherchiert, und mein Freund war der Meinung gewesen, daß James Freeman nicht eben zu den ärmsten Menschen gehörte, wenn er es sich leisten konnte, Privatforscher zu sein. Ich fand die schmale Straße, die mich zu meinem Ziel führen sollte. Es war dunkel wie in einem Tunnel. Laternen leuchteten hier kaum, und wenn, dann standen sie weit weg, schienen zu einer anderen Welt zu gehören. Dennoch orientierte ich mich an einem Licht. Es schimmerte vor mir und fand seinen Weg durch die Lücken der mittlerweile blattlos gewordenen Büsche.
    Es gehörte zum Haus. Schon bald nahm der Weg an Breite zu. Meine Scheinwerfer ließen das feuchte Laub glänzen, das wie eine Schicht auf dem Untergrund lag, ihn rutschig machte, so daß ein Auto beinahe wie auf Glatteis fuhr.
    Am Tage sah es hier sicherlich anders aus. Im Finstern kam ich mir von London weit, weit entfernt vor. Ein einsam stehendes Haus, abgeschirmt durch hochwachsende Laubbäume und möglichst weit weg von den nächsten Nachbarn. In dieser Nachbarschaft wohnte auch Shelly Wagner, die sicherlich schon ihren Besucher Suko empfangen hatte. Vor dem Haus sah ich den Kleinwagen. Das Licht der Außenleuchte fiel auf seinen Lack. Blätter hatten sich auf dem kleinen Dach verteilt, noch immer fielen welche zu Boden. Sie kamen mir vor wie ein altes, leicht angesenktes Papier.
    Jedenfalls schien der Herr Privatgelehrte zu Hause zu sein, und das sah ich als kleinen Erfolg an.
    Ich parkte den Rover neben dem Kleinwagen, stieg aus und schnupperte. Es war eine besondere Luft, die in meine Nase drang. Sie roch nach Rauch oder nach verbranntem Laub. Herbstlich einfach, auch feucht und leicht ätzend.
    Ich ging noch nicht auf die Eingangstür zu, sondern schaute an der Fassade hoch.
    Das Haus gehörte zu den älteren Bauwerken. Es war aus dunkelroten Ziegelsteinen errichtet worden, das Dach war spitz, hinter den Fenstern im Parterre schimmerte Licht, doch ich sah keinen Schatten, der sich hinter dem einen oder anderen Fenster abgezeichnet hätte. Was war das für ein Haus? Eigentlich ein völlig normales, und ich wollte herausfinden, ob es vielleicht etwas Unheimliches ausatmete. Das Gefühl überkam mich nicht.
    Ich ging auf die Haustür zu. Zwei breite Stufen brachten mich in ihre direkte Nähe. Ich sah auf die Klingel, schellte und glaubte, ein Summen zu hören.
    In dieser Umgebung wirkten alle Laute ungewöhnlich gedämpft, wie mit Watte überdeckt. Die Luft drückte, der Atem stand wie eine Wolke vor meinem Mund, die kaum abriß. Dunstschleier wehten hinter mir, manchmal fielen auch dicke Wassertropfen von den Bäumen und landeten auf dem Boden.
    Als sich nichts rührte und meine Ungeduld zunahm, versuchte ich es erneut. Ich würde mich auf keinen Fall

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