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Der Schlitzer

Der Schlitzer

Titel: Der Schlitzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drehte.
    Es gab so gut wie keine Schatten mehr, und es gab auch keinen Schlitzer.
    »Er ist nicht mehr da!« flüsterte Shelly. Erleichtert ließ sie sich in einen Sessel fallen, schüttelte den Kopf, als könnte sie es noch nicht fassen, davongekommen zu sein. Wenig später aber schrak sie zusammen, als Suko alle Lichter gelöscht hatte. »Was… was tun Sie da?« schrie sie in der Dunkelheit.
    »Bitte ganz ruhig, nicht aufregen«, sagte der Inspektor. Er bewegte sich wie ein kompakter Schatten durch den Raum und blieb vor dem Fenster stehen, um noch in den Garten zu schauen. Es brachte nichts, vom Hellen in das Dunkle schauen, da war es umgekehrt schon besser. Da Suko gute Augen hatte, konnte es ihm schon gelingen, die eine oder andere Veränderung zu erkennen.
    Es war nicht völlig finster im Zimmer geworden. Auch durch die offene Tür fiel noch Licht. Es wurde aber dicht hinter der Schwelle von der Dunkelheit verschluckt.
    Shelly Wagner rührte sich nicht. Sie konnte sich nicht entscheiden, wohin sie schauen sollte, zum Fenster oder zur Tür hin, wo sich der helle Lichtstreifen ausbreitete.
    Deshalb drehte sie des öfteren den Kopf und wechselte so, damit ihr nichts entging.
    Ihr Retter stand regungslos am Fenster und schaute nach draußen. Selbst in der Dunkelheit stellte Suko fest, daß der Garten vor dem Fenster nicht eben gepflegt aussah. Dort wuchsen die Sträucher wild, und die Kronen mächtiger Bäume überschatteten sie. Manchmal fuhr ein Windstoß in das Gelände hinein, dann spielte er mit den Zweigen und Ästen, bog sie herum, ließ sie zittern oder riß Blätter ab, die selbst in der Finsternis schimmerten und wie bleiche Gestalten dem Erdboden en tgegen trudel ten.
    Von einem Schatten sah er nichts. Was nicht hieß, daß er nicht auch draußen lauerte. Es gab dort einfach zu viele Verstecke für ihn, und Suko konnte sich auch vorstellen, daß Hindernisse nicht für ihn zählten. Es existierten keine Mauern, keine Wände, er nahm überhaupt keine Rücksicht auf irgendwelche Festkörper, glitt durch alles hindurch und brachte auch seine gefährliche Mordwaffe mit.
    Suko wartete. Er gehörte zu den Menschen, die auch in einer hektischen Zeit Geduld aufbringen konnten, was bei Shelly nicht der Fall war. Unruhig bewegte sie sich in ihrem Sessel und konnte ihre Frage nicht mehr zurückhalten. »Was ist? Sehen Sie etwas, Inspektor?«
    »Nichts Verdächtiges.«
    Shelly atmete auf. »Dann ist er weg?«
    »Das will ich nicht sagen«, erwiderte Suko, ohne sich umzudrehen. »Er kann sich auch versteckt halten, um auf einen günstigen Augenblick zu warten, in dem er dann zuschlägt.«
    Die Antwort hatte Shelly nicht gefallen. »Dann sollten wir doch das Haus verlassen.«
    »Noch nicht.« Suko blieb gelassen. »Es kann auch sein, daß er das nur will.«
    Ihre Handflächen fuhren über die Oberschenkel. »Wieso nur will? Ich verstehe das nicht.«
    »Ganz einfach. Wenn er uns aus dem Haus gelockt hat und wir zum Beispiel in meinem Wagen sitzen, befindet er sich im Vorteil. Da können wir uns weniger wehren. Es wäre also unklug, diese Mauern zu verlassen, die uns noch einen Schutz gewähren.«
    Shelly Wagner wunderte sich darüber, daß sie noch lachen konnte.
    »Mauern ist gut, Inspektor. Die existieren doch für ein Wesen wie diesen Schlitzer nicht.«
    »Das stimmt schon. Trotzdem können wir uns hier besser bewegen.«
    Suko veränderte seinen Platz, ohne allerdings die unmittelbare Nähe des Fensters zu verlassen. Er wollte nur aus verschiedenen Winkeln in den Garten schauen.
    Es war draußen nicht stockfinster. Natürlich fiel auch Licht aus den anderen Wohnungsfenstern, doch dieser Schein war schwach. Dahinter lag die Finsternis wie eine Wand, in die schattenhaft der Wirrwarr der Büsche und Baumäste hineinragte.
    Weiter entfernt standen die nächsten Häuser. Die dort leuchtenden Lichter sahen aus wie Sterne irgendwo im All. In dieser Gegend war die Bebauung eben nicht so dicht. Das hatten die Menschen gewollt, das konnten sie sich finanziell auch leisten, nur mußten sie auch damit rechnen, einsam zu wohnen und Ziele irgendwelcher finsterer Gestalten zu werden.
    Die Zeit war vergangen und hatte Shelly den Schrecken etwas vergessen lassen.
    Wieder drehte sie den Kopf, um auf die Tür zu blicken. Sie hatte schon die Beine angezogen, weil sie sich erheben wollte, als sie den Schatten bemerkte, der den hellen Lichtstreifen durchfuhr und dabei nicht einen Laut abgab.
    Sie erstarrte.
    War er das?
    Aus weit

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