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Der Schlüssel zu Rebecca

Der Schlüssel zu Rebecca

Titel: Der Schlüssel zu Rebecca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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einhalten konnte? Elenes Gesicht spiegelte leichte Verwirrung. Sie blickte zu Vandam und zog wieder die Schultern hoch.
    Vandam überlegte, ob er sie fragen solle, was passiert sei aber das hätte den Hinterhalt vereitelt, falls Wolff im selben Moment hereinkam. Wolff könnte sich in der Tür umdrehen und fortlaufen; er würde nur die Militärpolizisten gegen sich haben – zwei Männer statt sechs.
    »Warten Sie«, murmelte Vandam Jakes zu.
    Elene nahm ihre Handtasche von dem Stuhl neben sich und stand auf. Sie warf Vandam wieder einen Blick zu und drehte sich um. Er glaubte, sie wolle zur Toilette gehen. Statt dessen wandte sie sich zum Ausgang.
    Vandam und Jakes sprangen gleichzeitig auf. Einer der Sergeants erhob sich halb von seinem Stuhl und sah Vandam fragend an. Dieser bedeutete ihm, sitzen zu bleiben: Schließlich hatte es keinen Zweck, Elene festzunehmen. Vandam und Jakes eilten durch das Restaurant auf die Tür zu.
    Als sie an den Sergeants vorbeikamen, befahl Vandam: »Mir nach.«
    Sie traten hinaus auf die Straße. Vandam schaute sich um. An der Wand saß ein blinder Bettler, der einen gesprungenen Teller mit ein paar Piastern ausstreckte. Drei Soldaten in Uniform, schon betrunken und die Arme umeinandergelegt, taumelten über den Bürgersteig und sangen ein vulgäres Lied. Ein paar Ägypter hatten sich gerade vor dem Restaurant getroffen und schüttelten einander kräftig die Hände. Ein Straßenverkäufer bot Vandam billige Rasierklingen an. Ein paar Meter von ihm entfernt stieg Elene in ein Taxi.
    Vandam rannte los.
    Der Schlag des Taxis fiel zu, und es startete.
    An der anderen Straßenseite heulte der Wagen der Militärpolizisten auf, schoß nach vorn und stieß mit einem Bus zusammen.
    Vandam holte das Taxi ein und sprang auf das Trittbrett. Das Auto schleuderte plötzlich. Er verlor den Halt, stieß mit den Füßen auf das Pflaster und stürzte zu Boden.
    Er rappelte sich auf. Sein Gesicht brannte vor Schmerz: Seine Wunde blutete wieder, und er spürte die klebrige Wärme unter dem Verband. Jakes und die beiden Sergeants umringten ihn. Auf der anderen Straßenseite stritten sich die Militärpolizisten mit dem Busfahrer.
    Das Taxi war verschwunden.
15
    E LENE HATTE ANGST. Alles war fehlgeschlagen. Wolff hätte im Restaurant festgenommen werden sollen, aber nun saß er in einem Taxi neben ihr und lächelte sein wildes Lächeln. Sie saß still und versuchte sich zu sammeln.
    »Wer war das?« fragte Wolff immer noch lächelnd.
    Ihr fiel keine Antwort ein. Sie sah Wolff an, blickte zur Seite und sagte: »Was?«
    »Der Mann, der hinter uns herlief. Er sprang auf das Trittbrett. Ich konnte ihn nicht erkennen, aber ich glaube, er war Europäer. Wer war das?«
    Elene unterdrückte ihre Furcht. Es war William Vandam, und er sollte dich festnehmen . Sie mußte eine Geschichte erfinden. Weshalb würde ihr jemand aus einem Restaurant folgen und versuchen, zu ihr ins Taxi zusteigen? »Er ... ich kenne ihn nicht. Er war im Restaurant.« Plötzlich hatte sie einen Einfall. »Er hat mich belästigt. Ich war allein. Es ist Ihre Schuld, weil Sie zu spät kamen.«
    »Tut mir leid.«
    Elenes Selbstvertrauen wuchs, nachdem er ihre Geschichte bereitwillig hingenommen hatte. »Und wieso sind wir in einem Taxi?« erkundigte sie sich. »Was soll das alles? Was wird aus unserem Dinner?« Sie hörte ein leichtes Zittern in ihrer Stimme und haßte sich selbst dafür.
    »Ich hatte eine wunderbare Idee.« Er lächelte wieder, und Elene wäre fast zusammengefahren. »Wir werden ein Picknick machen. Im Kofferraum steht ein Korb.«
    Sie wußte nicht, ob sie ihm glauben konnte. Warum hatte er einen Jungen mit der Botschaft »Kommen Sie nach draußen. – A. W.« ins Restaurant geschickt, wenn er nicht auf eine Falle gefaßt war? Was würde er jetzt tun – sie in die Wüste bringen und erstechen? Elene verspürte plötzlich den Drang, aus dem fahrenden Auto zu springen. Sie schloß die Augen und zwang sich, ruhig zu überlegen. Wenn er eine Falle geahnt hatte, weshalb war er dann überhaupt gekommen? Nein, es war nicht so einfach. Er schien ihr die Geschichte über den Mann auf dem Trittbrett geglaubt zu haben, aber sie wußte nicht, was sich hinter seinem Lächeln verbarg.
    »Wohin fahren wir?« fragte sie.
    »Ein paar Meilen hinter die Stadtgrenze, zu einer idyllischen Stelle am Flußufer, wo wir den Sonnenuntergang beobachten können. Es wird ein schöner Abend werden.«
    »Ich will nicht mit.«
    »Was ist los?«
    »Ich kenne

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