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Der Schluessel zum Glueck

Der Schluessel zum Glueck

Titel: Der Schluessel zum Glueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Rimmer
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fuhr Will fort. „Sie nannten es Mavis’ unbefleckte Empfängnis und sagten, Caitlin sei das Ergebnis einer wundersamen Zeugung. Die Betrunkenen haben sich köstlich amüsiert, gerade weil meine Mutter alles andere als eine keusche Jungfrau ist.“
    Jilly verstand, was er damit meinte. Caitlin McCormack Bravo hatte mit einundzwanzig schon zwei Söhne, Aaron und Will, vom berüchtigten Blake Bravo gehabt, der seinen eigenen Tod vorgetäuscht hatte und verschwunden war.
    Danach hatte sie eine scheinbar endlose Reihe von Affären gehabt – mit immer jüngeren Männern. Ihr letzter Liebhaber hätte ihr Sohn sein können.
    „Sie standen Ihr sehr nahe, nicht wahr?“ fragte Jilly sanft. „Mavis, meine ich.“
    „Sie war sanftmütig. Und immer gut zu mir. Grandma meinte, ich sei ihr Lieblingsenkel. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Aber manchmal verbrachte ich den Sommer hier oben, allein mit ihr. Wir sprachen nicht viel. Wir spielten Dame und Scrabble, und ich… fand hier immer so etwas wie inneren Frieden.“
    „Wann ist sie gestorben?“
    „Gestern vor zwanzig Jahren.“
    Jilly fröstelte. Also hatte sie an Mavis’ zwanzigstem Todestag von ihr geträumt.
    Nur ein Zufall, mehr nicht, sagte sie sich rasch. „Und deshalb hassen Sie Weihnachten?“ fragte sie.
    „Weil Ihre Großmutter am dreiundzwanzigsten Dezember gestorben ist?“
    „Geschickter Versuch“, erwiderte Will trocken. „Schon vergessen? Erst müssen Sie mir erklären, warum Sie es vermeiden, mit Ihren Freundinnen über mich zu reden.“
    „Ach, Will. Nun kommen Sie schon. Das können Sie sich doch denken.“
    „Erklären Sie es mir trotzdem.“
    „Jane und Celia sollen nicht den Eindruck bekommen, dass ich an Ihnen interessiert bin.“ Jilly sprach es aus und konnte nicht glauben, dass sie es wirklich getan hatte. Sie wusste, was er jetzt fragen würde: Und? Sind Sie an mir interessiert? Aber sie war sich nicht sicher, was sie darauf antworten würde, jetzt, da er sich Mühe gab und freundlich zu ihr war, fand sie ihn tatsächlich wieder anziehend.
    Aber Will fragte nicht. „Was ich an dem Abend auf Janes Party gesagt habe, tut mir Leid. Es ist nicht zu entschuldigen, und ich versuche es deshalb erst gar nicht. Aber eigentlich ging es dabei gar nicht um Sie. Das wissen Sie doch, oder?“
    „ja, ich schätze, das weiß ich.“
    „Sie sind eine attraktive Frau. Sie sind intelligent. Anregend. Und charmant…
    leider viel zu charmant, muss ich zugeben.“
    „Bin ich das?“
    „Absolut. Vielleicht war ich deshalb so abweisend. Um Sie auf Distanz zu halten.“
    Was er sagte, war wie Musik in ihren Ohren. Weiter, dachte sie.
    „Sie sind etwas Besonderes, Jilly Diamond.“
    Plötzlich war sie froh, dass sie hergekommen war – trotz des unfreundlichen Empfangs, trotz des Asts, der sie getroffen hatte, trotz des beunruhigenden Traums, trotz allem… Nun ja, abgesehen von Missys Verschwinden. Darauf hätte sie gern verzichtet.
    „Es ist nur so, dass ich…“ Will schien nach den richtigen Worten zu suchen.
    „Nicht auf der Suche bin?“ ergänzte sie.
    „ja. Genau. Ich bin nicht auf der Suche. Obwohl, wenn ich darüber nachdenke, wünschte ich fast, ich wäre es“, gestand er.
    Jillys Hals war trocken. Natürlich nur von den Käsestangen. Sie schluckte.
    „Möchten Sie ein Rootbeer?“ Will schwang bereits die Beine vom Bett. „Ich glaube, wir brauchen jetzt beide eins.“ Er zog die Mokassins an, stand auf und reichte ihr die Tüte, bevor er sich zum Vorhang wandte.
    „Will.“
    Er drehte sich zu ihr um.
    „Ich habe meine Frage noch nicht vergessen. Warum Sie Weihnachten nicht ausstehen können, meine ich.“
    Er schüttelte den Kopf. „Das wollen Sie wirklich nicht hören.“
    „Doch. Ich will alles hören, die ganze lange, traurige Geschichte.“
    „Wir könnten stattdessen einfach Dame spielen“, schlug er vor. „Kommt nicht in Frage.“

8. KAPITEL
    „Es fing schon an, als ich klein war.“ Will lehnte sich zurück und öffnete seine Dose Rootbeer. „Meine ersten Erinnerungen an Weihnachten sind deprimierend.
    Wenn ich zurückblicke, weiß ich gar nicht, wie Caitlin das alles geschafft hat: drei kleine Kinder, dazu ein Geschäft, und mein Vater war schon lange vor Cades Geburt auf und davon. Ich finde, unter den Umständen hat sie es ganz schön gut hingekriegt. Aber am Anfang waren es sehr magere Jahre.“
    Draußen heulte der Sturm wieder in den Pinien. Jilly sah über die Schulter, als ein besonders heftiger Windstoß die

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