Der Schlüssel zur Hölle (Ein Tom Hunt-Thriller) (German Edition)
Akron landen.
Kapitel 37
Sean hatte bei einer anderen Gebrauchtwagen-Vermietung in New York ein Auto gewählt und sich ganz nebenbei einen lang gehegten Jugendtraum erfüllt. Er bekam einen knallroten Porsche 911. Der hatte zwar schon vier Jahre auf dem Buckel, aber sah wie neu aus und war sauschnell. So konnte er wenigstens stilvoll nach Cleveland reisen.
Es lagen schließlich ungefähr siebenhundert Kilometer vor ihm. Sean freute sich wie ein kleines Kind, schon lange war er nicht mehr so losgelöst. Heute war er wieder mehr Sean als der Moloch! Er wollte Samstagabend ankommen, um Sonntag ausgeruht Mathew zu treffen. Sicherlich wollte er es vorsichtig angehen. Aber er hatte ein gutes Gefühl und auf sein Bauchgefühl konnte er sich eigentlich immer verlassen.
D er Renner war gefährlich. Es war wirklich nicht einfach, sich an alle Beschränkungen der Geschwindigkeit zu halten. Zwischendurch an Stellen, wo es vermeintlich keine Bullen geben würde, musste er mal das Gaspedal tief durchdrücken. Natürlich wollte Sean es tunlichst vermeiden, auf irgendwelche Provinz-Sheriffs zu treffen. Vielleicht hätte er doch den Zug nehmen sollen, aber dreimal umsteigen? Nein, das war die richtige Entscheidung! Sean fuhr Richtung Pittsburgh und hielt auf einer riesigen Raststätte, um zu tanken, und um eine Kleinigkeit zu essen.
Dann ging alles blitzschnell. Sean hatte nichts bemerkt, sie kamen von allen Seiten. Vermummte Polizisten und zivile Beamte mit schusssicheren Westen.
» Zugriff erfolgt!«
Schrie ein Beamter laut.
Diese Nachricht beruhigte alle Beteiligten. Auf dem Weg zum Bezahlen wurde er von acht schwer bewaffneten Special Agenten des mobilen Einsatzkommandos des FBI überwältigt.
» Zielperson in Gewahrsam, Bereich gesichert!«
Dieser Satz über Funk war für alle eine Erlösung. Sie rechneten mit allem. Vierzehn andere Beamte des FBI, darunter Frank, Mickey und Tom, sicherten zusätzlich den Nahbereich.
Die umstehenden Passanten mussten an ihren jeweiligen Standorten verharren. Die Sicherheit aller Beteiligten hatte absolute Priorität. Es fiel kein Schuss, in Bruchteilen einer Sekunde hatten sie ihn überwältigt. Niemand durfte sich Sean Stiller nähern. Dieses Spektakel dauerte insgesamt keine zwei Minuten. Die Beamten des Einsatzkommandos hatten die Instruktion erhalten, besonders auf die Hände von Sean Stiller zu achten. In diesem Fall waren alle Vorsichtsmaßnahmen unbegründet. Er trug keine Gift-Spritze, kein Messer oder sonstige Waffen am Körper bei sich. Alles lag in seiner Reisetasche im Porsche auf dem Beifahrersitz. Sean war so sorglos unterwegs, als wenn die Möglichkeit überhaupt nicht bestehen könnte, jemals gefasst zu werden. Die Beamten waren schon einige Kilometer hinter ihm hergefahren, in sicherer Entfernung und wollten den Zugriff möglichst nicht während der Fahrt ausführen. Dass er irgendwann anhalten und rasten oder tanken musste, war das bessere Kalkül. Um das Risiko für alle Beteiligten zu minimieren. Ein Polizeihubschrauber sowie ein Hubschrauber des FBI waren auch an der Jagd beteiligt.
S ie flogen allerdings in größerer Entfernung zum Zielobjekt. Diesmal konnte er nicht entkommen. Mit Kabelbindern gut verschnürt, lag er auf dem kalten Beton. Zusätzlich bekam er noch Handschellen angelegt. Seine Rechte wurden ihm vorgelesen. Sean machte nicht den Anschein, ob ihn irgendetwas interessierte oder überhaupt erreichte. Er wirkte seltsam apathisch und war schweigsam.
Dieser Anblick gefiel den Beamten, so strahlte das menschliche Monster keine Ge fahr mehr aus. Er wurde zum FBI-Hubschrauber gebracht, der in der Nähe gelandet war. Maria saß schon drin, Frank und Tom flogen mit zwei anderen Beamten und Sean Stiller zum FBI-Field-Office nach New York.
Der Haftprüfungsrichter wartete schon auf ihn, eine rein formelle Angelegenheit. Ein Hochsicherheitsgefängnis würde er nie wieder lebend verlassen.
Das stand für alle Beteiligten fest.
Die Anklageschrift des Staatsanwaltes würde so einige Aktenordner mit unumstößlichen Beweisen füllen.
Der Porsche wurde von de r Spurensicherung beschlagnahmt und kam direkt in die Sicherheitsverwahrung.
Tom sprach ihn an:
»Sean, Sean, Sean. Da ist dir doch endlich mal ein Fehler unterlaufen. Hast du wirklich geglaubt du wärst unfehlbar? Hast du gedacht, wir sind völlig unfähig und erstarren in Ehrfurcht vor dem Moloch?«
Tom wollte versuchen , ihn in ein Gespräch zu verwickeln, obwohl er nicht wirklich glaubte,
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