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Der Schlüssel zur Sternenmacht

Der Schlüssel zur Sternenmacht

Titel: Der Schlüssel zur Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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hatte das Schweißgerät nach Eet geworfen. Wie durch ein Wunder zerschmetterte es Eet nicht, sondern schleuderte ihn nur von meiner Schulter. Er schlitterte in eine Ecke des Maschinenraumes, wo er reglos liegenblieb.
    Ich war von dem plötzlichen Angriff so verblüfft, daß kostbare Sekunden verlorengingen. Hory trieb mich mit der glühenden Spitze des Werkzeugs bis zur Wand, wo ich keuchend stehenblieb. Ich konnte Eet nicht mehr sehen.
    »Weshalb?« fragte ich. Hory griff mit einer Hand in die Innentasche seiner Uniformjacke und brachte eine Fangpistole zum Vorschein. Er hüllte mich nicht in ein Netz ein, sondern wickelte den klebrigen Faden geschickt um meine Hände, bis ich sie nicht mehr rühren konnte.
    »Weshalb?« wiederholte er. »Weil ich jetzt weiß, wer Sie sind. Dieses Biest da hat Sie verraten, als es Ihnen befahl, den Ring herauszuholen. Was ist auf dem Planeten geschehen? Sind Sie mit der Gilde zu keiner Einigung gekommen? Wir suchen Sie schon seit Monaten, Murdoc Jern!«
    »Aber ich gehöre nicht zur Gilde ...«
    »Dann sind Sie ein einsamer Glücksritter, und das allein stempelt Sie zum Narren. Oder schätzen Sie die Bestie so hoch ein, daß sie Ihnen helfen wird? Ohne Eet sind Sie ziemlich hilflos, was?« Hory stieß mit dem Fuß nach Eet, und der Kleine rollte in eine Ecke. Er gab kein Lebenszeichen von sich, so verzweifelt ich ihn mit meinen Gedanken zu erreichen versuchte.
    »Sie behaupten, ich würde irgendein Spiel spielen.« Ich beherrschte mich mühsam. Wenn man wütend ist, kann man nicht mehr klar denken. Jetzt konnte ich Hywel Jerns Lehren anwenden. »Was meinen Sie damit?«
    »Sie sind Murdoc Jern, und wir wissen, daß Ihr Vater zur Gilde gehörte.« Hory hob den Schweißapparat wie ein Lehrer den Zeigestab. »Wenn Sie auch kein volles Mitglied der Gilde sind, so kennen Sie doch die Verbindungen Ihres Vaters. Ihr Vater wurde getötet, weil er wertvolle Informationen besaß.« Er deutete auf den Ring. »Sie waren auf Angkor, als es geschah. Dann verließen Sie den Planeten, nachdem Sie mit Ihrer Familie gebrochen hatten. Sie waren auf Tanth, als Ihr Meister Vondar Ustle unter merkwürdigen Umständen starb. Auf welche Weise kam er um, Murdoc Jern? Hat er den Ring entdeckt, und wollte er die Behörden davon verständigen? Die Dinge liefen wohl nicht so, wie Sie geplant hatten, was? Aber immerhin gelang es Ihnen, von Tanth zu fliehen.
    Das Schiff, das Sie mitnahm, steht im Verdacht, wenigstens zeitweise für die Gilde zu arbeiten. Man hat Sie hier abgesetzt, nicht wahr? Und später bekamen Sie Krach mit Ihren Bossen. Sie hätten wissen müssen, daß man sich nicht gegen die Gilde auflehnen kann. Oder haben Sie sich zu sehr auf dieses Biest verlassen? Nun, wir werden die Wahrheit herausbekommen ...«
    »... wenn Sie bis zu einer Basis der Patrouille kommen!«
    »Oh, ich glaube, Sie können jetzt nicht mehr fliehen. Das haben Sie liebenswürdigerweise selbst so arrangiert. Aber ich darf nicht vergessen, daß Sie kein Raumfahrer sind. Wir haben den Zugstrahl abgeschüttelt und sind nun wieder auf unserem Kurs.« Er packte Eet an den Hinterpfoten und hob ihn hoch. »Der hier kommt in den Kältespeicher. Das Labor will ihn sicher untersuchen. Und Sie müssen sich mit einem Laderaum begnügen, bis ich wieder Verwendung für Sie habe.«
    Er trieb mich mit der heißen Spitze des Schweißgerätes aus dem Maschinenraum auf die Leiter zu. Ich sah, wie Eet in seiner Hand baumelte, und spürte plötzlich einen kalten, tödlichen Haß. Und eben weil ich Eet in diesem Moment ansah, erkannte ich meine Chance. Denn Eet kam zu sich, rollte sich zusammen und grub seine nadelscharfen Zähne in die Hand, die ihn festhielt. Als Hory vor Schmerz aufschrie, griff ich an.

 
15.
     
    Da ich meine Hände nicht benutzen konnte, schlug ich mit meinem Kopf und Körper zu. Ich rammte Hory unterhalb des Brustkastens und stieß ihn gegen die Wand. Er rang nach Luft. Aber ich konnte meinen kleinen Vorteil nicht ausnützen. Ich stand da und nagelte ihn fest, doch ich hatte keine Ahnung, wie ich diesen Kampf beenden sollte. Von Eet konnte ich keine Hilfe mehr erwarten. Er hatte mehr als genug getan. Aber er zeigte, daß man immer noch mit ihm rechnen mußte. Sein Körper flog durch die Luft, daß mich der drahtige Schwanz an der Wange streifte. Er krallte sich in Horys Ohren, und der Patrouillenmann schrie vor Schmerzen auf und griff sich mit den Händen an den Kopf. In diesem Moment schlug ich ihm mit voller Wucht gegen

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