Der Schluss-Mach-Pakt
tief Luft, um mich zu beruhigen. »Hör zu, Elliott, ich muss jetzt wirklich auflegen …«
»Ich brauche deine Hilfe«, unterbrach er mich in dem Moment, und seine Stimme klang dabei fast ein bisschen heiser, als wäre er total verzweifelt. »Molly ist nicht wie irgendeins von den anderen Mädchen, die ich so kenne. Ich will wirklich …«
»Tschau, Elliott«, sagte ich, ehe ich einfach auflegte. Sofort klingelte das Telefon erneut, doch ich stellte es einfach aus und steckte es zurück in meine Tasche.
Zac beäugte mich verwirrt. »Alles in Ordnung?«
»Oh ja, alles bestens.« Ich winkte ab. »War nur der tägliche Stalking-Angriff von Elliott Reiser, der scheint neuerdings total durchzudrehen.«
Dass das meine Schuld war, musste er ja nicht unbedingt wissen.
»Also wie jetzt, will er, dass du mit ihm ausgehst oder so was?«
Bei dem Gedanken durchfuhr mich ein Schauder. »Oh nein. Auf keinen Fall. Elliott und ich würden uns beim ersten Date gegenseitig umbringen. Er ist an meiner Freundin Molly interessiert. Und aus irgendeinem unerfindlichen Grund beruht dieses Gefühl auf Gegenseitigkeit.«
»Und?«
»Und«, sagte ich, unfähig, Zac bei den folgenden Worten in die Augen zu sehen, »ich hab nicht gerade viel übrig für Elliott. Deshalb wollte Molly bislang nicht mit ihm ausgehen und das macht ihn wahnsinnig.«
Zac lehnte sich zurück und nickte, während er mit den Fingern auf seinen Knien rumtrommelte. »Ach so. Und deswegen gibt Elliott dir die Schuld und versucht dich dazuzubringen, deine Meinung zu ändern, was ihn betrifft, damit du Molly ein Date mit ihm haben lässt.«
»So ungefähr, ja«, gab ich zu. »Aber da wird er nicht viel Glück haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er irgendwas tun könnte, damit ich meine Meinung ändere.«
»Was hast du denn gegen Elliott?«
Dass das, was in jenem Sommer nach der siebten passiert war, in der Schule nicht die Runde gemacht hatte, dafür war ich wirklich dankbar. Elliott und Hannah hätten ja alles erzählen können, aber aus irgendeinem Grund hatten sie das nicht getan. Das Einzige, was die Leute wussten, war, dass wir drei uns krass gestritten hatten und nicht länger befreundet waren, als im Herbst die Schule wieder anfing. Ich würde Zac garantiert nicht die ganzen widerlichen Details unter die Nase reiben, daher sagte ich nur: »Er ist ein Arsch, und ich will nicht, dass Molly verletzt wird.«
»Und was macht dich so sicher, dass er ihr wehtun wird?«
Ich hob den Blick, um ihm in die Augen zu sehen. Er wirkte vollkommen verwirrt, als könnte er nicht verstehen, wohin dieses Gespräch führte. Armer, naiver Zac, er glaubte vermutlich immer noch an Märchen mit Happy End.
»Weil jedem am Ende einer Beziehung wehgetan wird«, erklärte ich. »Es geht nicht darum ob, sondern wann es geschieht.«
»Aber es gibt auch Trennungen, die nicht schlimm sind und außerdem kann man ja selbst am Ende einer schlechten Beziehung immer noch auf die guten Zeiten zurückblicken.«
»Nicht immer«, beharrte ich.
Zacs Blick bohrte sich praktisch in mich, als würde er versuchen, tief in meiner Seele zu lesen. »Hmm«, meinte er.
»Was?«, schnauzte ich ihn an. Sein Blick gab mir das Gefühl, ein Versuchstier unter dem Mikroskop zu sein. Er sollte hier doch eigentlich der Gegenstand eines wissenschaftlichen Experiments sein, nicht ich.
»Weißt du, was dir fehlt? Ein Date.«
Fast wäre ich an dem Schluck Sprite erstickt, den ich soeben aus der Dose genommen hatte, und es fehlte nicht viel, dann hätte ich sie keuchend über meinem Schoß verteilt. »Ich brauche kein Date«, versicherte ich ihm, während ich mir über das Kinn wischte.
»Auf der Liste derjenigen, die auf der Welt wohl am dringendsten ein Date nötig hätten, stehst du definitiv ganz oben. Wann war denn das letzte Mal, dass du mit jemandem ausgegangen bist?«
Meine Wangen fingen an zu glühen, und ich sprang auf die Füße, während ich meine Sachen in die Tasche stopfte. »Dieses Projektdate – ich meine natürlich Treffen – wäre dann hiermit beendet, ich muss jetzt zur Arbeit.«
»Hey, warte.« Zac sprang auf und packte mich am Arm. Bei seiner Berührung stellten sich mir die Haare an den Armen auf. »Du hattest noch nie ein Date, stimmt’s?«
»Klar hatte ich schon Dates!«, log ich.
Zac neigte den Kopf zur Seite. »Und mit wem? Wo warst du mit ihm? Und wann war das?«
Ich entriss ihm meinen Arm. »Dieses Gespräch ist hiermit beendet.«
»Dates mit deinem Dad zählen
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