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Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition)

Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition)

Titel: Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Conrath
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oder?«
    »Ich sage es nicht gerne, aber du bist wirklich ein kleines Genie, Günther«, sagte Fran.
    »Immer gerne zu Diensten.«
    »Ich gebe die ersten drei Punkte an Benjamin Haller weiter, ihr kümmert euch um den vierten Punkt.«
    Sie alle waren erstaunt, von wie vielen Menschen sie noch einen Gefallen gut hatten   – oder auch zwei. Letztlich kamen sie auf achtzehn Personen, die geeignet waren, mit ihnen zusammen die Nadel im Heuhaufen zu finden. Die beste Nachricht desTages aber war, dass Fellmis krank geworden war. Bruno übernahm die Leitung, und damit hatten sie sturmfreie Bude. Es war kein Problem, zwanzig zusätzliche Telefonleitungen zu bekommen, da Fran sich auf Oberstaatsanwalt Hasso Kittner berief, der angeordnet hatte, dass sie ihre Studien forcieren sollte.
    Am frühen Abend waren alle eingetroffen, die sich bereit erklärt hatten, ihre Freizeit mit Telefonieren zu verbringen, auf der Suche nach einer vermissten Person, von der niemand wusste, ob es sie überhaupt gab.
    Fran betrachtete die Büros, die überquollen von telefonierenden Menschen. Sie war nicht besonders optimistisch, dass ihre Aktion Erfolg haben würde, denn um alle Firmen in Düsseldorf abzutelefonieren, würden sie fast drei Monate brauchen. Sie begannen in konzentrischen Kreisen, ausgehend von dem mutmaßlichen Wohnort des Täters in Bilk. Und wenn das kein Ergebnis brachte, dann mussten sie den Kreis ausweiten, und das potenzierte die Zahl der Kontakte. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt, sagte sich Fran und freute sich über das geschäftige Treiben.
    Endlich hatte sie Zeit, sich die Fragebögen der Church of XXXL genauer anzuschauen.
    *
    Mein Husten ist weg, das Fieber verschwunden, und meine Nase tropft nicht mehr. Ich fühle mich wie neugeboren, meine Kräfte sind wieder vollständig zurückgekehrt. Ich habe alles vorbereitet. Jetzt fehlt nur noch der Köder. Am besten eine Russenhure vom Straßenstrich. Die haben oft schöne raue Stimmen. Der Zuhälter wird denken, sie ist abgehauen.
    Inzwischen sind die Informationsdeiche gebrochen: Ich kann es kaum glauben. Diese dämlichen Satanisten, dieserMarvin Mutoah, der von seinen Eiern und seinem Schwanz beherrscht wurde, der soll all diese genialen Taten vollbracht haben? Und dann hat er sich vom Turm gestürzt, weil sein Priester ihm das befohlen hat! Wie naiv sind die eigentlich? Was soll’s. Ich habe alle Hände voll zu tun.
    Für Engel, die bald bei mir zu Gast sein wird, richte ich im Maschinenraum eine kuschelige Ecke ein. Sie soll sich bei mir wohlfühlen, sie soll die Zeit, bis sie sterben muss, genießen können, und natürlich werde ich ihr keine Angst machen, sondern ich werde ihr wie allen anderen Freiheit und Leben versprechen.
    Die ganze Zeit quält mich ein Gedanke oder, besser gesagt, ein Gefühl. Eigentlich sind es Träume, Fantasien. Ich möchte mit Engel Sex haben. Seit ich bei der Hure war, hat sich meine Begierde von Fran auf Engel verschoben. Und anders als bei Fran ist mir eigentlich egal, ob sie will oder nicht. Engel ist da, mir zu Diensten zu sein, sie ist geboren worden, um mir ihre Stimme, ihren Körper zu geben. Aber ich darf ihren Willen nicht mit Gewalt brechen. Das gefährdet die gute Zusammenarbeit. Ich werde sie betäuben, dann werde ich mit Sicherheit mehr Freude haben, als wenn ich die ganze Zeit damit beschäftigt bin, sie zu bändigen. Und sie wird sich an nichts erinnern, wird sich voll auf ihre Stimme konzentrieren können.
    Ich liege im Wohnzimmer auf meiner Couch und nehme einen Schluck Bier. Das tut gut, beruhigt ein wenig meine irritierten Nerven, die mir ständig das Bild von Engel vor die Augen führen. Wie die Heilige Jungfrau Maria sieht sie aus.
    Eine Idee schießt mir in den Sinn: Bevor ich Engel einlade, werde ich Fran einladen. Morgen. Oder besser nicht? Was, wenn sie aufwacht?
    *
    Der Cursor blinkte schneller als sonst, so schien es Fran. Bisher war ihre Suche erfolglos geblieben. Die Fragebögen, die sie bisher untersucht hatte, wollten nichts preisgeben, es gab kein Muster, keine Verbindung, nichts. Woran hatte sie sich erinnert? Wo steckte der Informationsfetzen, der sie weiterbringen konnte? Die Bögen der Church of XXXL gaben nichts her.
    Aus den Büros der anderen drang nach wie vor das Murmeln der Telefongespräche, die die Freiwilligen führten, aber auch von dieser Front gab es nichts Neues. Das Sichten der Videos hatte keine weiteren Ergebnisse gebracht.
    Fran quälte sich aus ihrem Stuhl, streckte sich und beschloss,

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