Der Schmerzsammler: Thriller (German Edition)
dachte Lars. Lebenskraft. Die Kraft zu leben für meine Mutter! Für mich! Für eine neue bessere Welt!
»Satan bedeutet unverfälschte Weisheit anstatt heuchlerischen Selbstbetrug!«
Das würde er der Selm-Böden entgegenschleudern, wenn er sie für alle Ewigkeiten vernichten würde.
»Satan bedeutet Güte gegenüber denjenigen, die sie verdienen, anstatt Verschwendung von Liebe an Undankbare!«
Dr. Meybaum. Ihn würde Lars mit Freuden in die neue Welt begleiten. Luzifers Weisheit war grenzenlos, ebenso grenzenlos wie seine Liebe, seine Lust, seine Leidenschaft.
Immer schneller schossen die Worte aus dem riesigen Mund, Funken stoben, es sah aus, als hätte sich ein dichtes Schneegestöber entzündet, und jede einzelne Schneeflocke schien zu explodieren.
Lars spürte einen Stoß, Luzifer verstummte, die Funken verloschen, er kehrte zurück in Marvins Zimmer. Seine Jüngerwaren noch auf der Reise, aber auch sie mussten bald am Ende angelangt sein. Lars spürte seine Erektion, die Worte Luzifers hallten in seinem Kopf. Er stand auf und machte einen Rundgang durch die Wohnung – Marvins Vater war unterwegs. Er dachte noch einen Moment nach, aber es gab nichts mehr zu bedenken. Er kniete sich neben Lilith.
»Satan wünscht, dass wir uns vereinigen, kannst du es hören?«
Lilith schaute ihn mit leeren Augen an, sie war weit weg, und sie war bereit, sie hatte Luzifers Wünsche gehört und konnte sich ihm nicht verschließen, also unterwarf sie sich dem Willen ihres Hohepriesters. Ihre Augen fielen wieder zu.
Lars freute sich über ihre Zustimmung. Er fragte sich, wie oft er es tun musste, damit sie schwanger wurde. Hoffentlich nicht zu oft, hoffentlich dauerte es nicht zu lange. Je eher sie schwanger war, desto eher würde er Mutter damit ins Leben zurückholen können. Ein Enkel! Was für eine geniale Idee. Wenn er Mutter sagen konnte, dass er Vater würde und sie Oma, dann würde sie ihre Krankheit abschütteln wie ein paar Regentropfen, dann würde sie eine Aufgabe haben.
Er nahm Lilith bei der Hand, sie folgte ihm willenlos in die Küche, er legte sie rücklings auf den Holztisch, zog ihr Schuhe, Hose und Schlüpfer aus. Er öffnete seinen Hosenstall, drang in sie ein und brauchte nur zwanzig Sekunden, bis er sich in sie ergoss. Den Orgasmus spürte er fast nicht, es ging ja auch nicht um Lust, sondern es ging darum, das Leben seiner Mutter zu retten.
Liliths Augäpfel rasten hinter ihren Lidern hin und her, sie stöhnte leise, fast hörte es sich an, als habe sie Schmerzen, aber das konnte nicht sein, sie musste unglaubliche Verzückung erleben, war es doch Luzifer selber, der sich durch seine Person mit ihr vereinigte.
Er zog sein Glied heraus, säuberte es mit einem Papiertaschentuch, wischte Lilith trocken und zog sie an. Wie eine Puppe ließ sie sich von ihm in Marvins Zimmer führen. Er legte sie zwischen die beiden, die fest schliefen.
Lilith atmete ein paar Mal schwer, sie wachte nicht auf, ihre Augäpfel rasten weiter wie Tennisbälle hin und her.
Lars wunderte sich, dass er nur so kurz auf Reisen gewesen war. Vielleich hatte er ein Stück des Trips bekommen, das nicht so viel LSD aufgesogen hatte. Er ließ sich nieder und fragte sich, wie er seinen Sohn nennen würde, denn er zweifelte nicht daran, dass er heute seinen Stammhalter gezeugt hatte.
*
»Lilith und das Zeichen für das Große Tier.« Fran war beeindruckt. »Du hast gut aufgepasst, Senior!«
»Aufgepasst?«, fragte Solig.
»Ich habe bei Fran einen Lehrgang gemacht. Satanische Symbolik. Wir versuchen, die Kriminalstatistik zu verfeinern, indem wir religiös motivierte Straftaten erfassen, insbesondere alles, was mit Teufelsanbetern zu tun hat«, erklärte Senior.
»Und was soll das?«, fragte Solig, und seine Unwissenheit war eindeutig nicht gespielt.
Fran seufzte innerlich. Dieser Solig war ein Rammbock. Von Polizeiarbeit, geschweige denn von Fallanalyse oder Kriminologie, verstand er rein gar nichts.
Senior grinste. »Das würde jetzt zu weit führen. Du kannst dich sowieso verziehen, hier gibt es für dich nichts mehr zu tun.«
»Und dann wundert ihr euch, dass ich diese ganze OFA -Kacke nicht mag. Keiner erklärt mir was.« Solig klang wie ein trotziger Bub.
Senior schlug ihm auf die Schulter. »Bei Gelegenheit erklär ich es dir, okay?«
Solig zuckte mit den Achseln, grüßte in die Runde und verdrückte sich.
»Sind die alle so, heutzutage?«, fragte Fran.
»Du solltest ihn nicht unterschätzen, Fran«, erwiderte
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